Im Krankenhaus lieber alleine im Zimmer oder gemeinsam?

vom 16.01.2020, 12:53 Uhr

Leider lässt es sich manchmal nicht vermeiden und man muss aus welchen Gründen auch immer ins Spital und dort auch eventuell eine Zeit lang stationär bleiben. Je nach Spital beziehungsweise auch Versicherungsart gibt es da ja unterschiedliche Möglichkeiten der Unterbringung im Zimmer.

So gibt es zum Teil Doppelzimmer, wo eben zwei Personen in einem Zimmer sind, dann gibt es auch Dreierzimmer oder auch Zimmer mit noch mehr Personen in einem Zimmer. Vor allem jene, die auch eine private Zusatzversicherung haben, haben oft ja auch die Möglichkeit eines Einzelzimmers.

Welche Unterbringungsart wäre für euch am besten, wenn ihr es euch frei aussuchen könntet. Würdet ihr lieber alleine in einem Einzelzimmer sein um eure Ruhe zu haben? Oder würdet ihr lieber ein Zimmer mit anderen Patienten bevorzugen, weil es so "unterhaltsamer" ist und ein Einzelzimmer für euch zu langweilig wäre? Welche Art von Zimmer hattet ihr schon und wie war es für euch?

Bei all der Diskussion ist natürlich klar, dass ein Spital kein Hotel ist und der gesundheitliche Aspekt selbstverständlich Vorrang hat. Dennoch ist gerade die Zimmerwahl doch auch immer wieder eine große Belastung und bei meiner Mama ist es zum Beispiel ein enormer psychischer Stress, wenn da auch noch andere in ihrem Zimmer sind. Und ein gewisser Wohlfühlfaktor gehört ja auch dazu, um wieder gesund zu werden.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Auf jeden Fall Einzelzimmer. Man kann sich die Zimmernachbarin ja nicht aussuchen und ich schlafe definitiv am besten wenn ich alleine im Zimmer bin. Ich habe nichts gegen andere Leute, ich unterhalte mich im Krankenhaus auch gerne mit anderen Patienten, die Gesprächsbedarf haben, Zeit hat man da ja meistens mehr als genug.

Aber wenn man nicht im Rentenalter ist oder auf einer Geburtsstation liegt trifft man doch eher selten Menschen, mit denen man wirklich viel gemeinsam hat und sich über mehr als die üblichen Smalltalk Themen plus Krankheitsgeschichten unterhalten kann.

Ich finde jetzt auch nicht, dass es im Krankenhaus so extrem langweilig ist. Bei uns gibt es WLAN, Fernsehen, Radio und eine Bibliothek für Patienten, wo man auch Bücher bestellen kann wenn man nicht selber vorbei schauen kann. Und je nach Krankheit hat man ja tagsüber diverse Termine und ist teilweise eh nur zum Essen im Zimmer.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich bin bisher nur einmal für eine Woche im Krankenhaus gewesen. Da habe ich ein Bett in einem Zweibettzimmer gehabt, wobei ich das Glück hatte, einen sehr pflegeleichten jungen Mann im Zimmer zu haben, der nett und ziemlich ruhig war. Im Zweifelsfall würde ich aber auch ein Einzelzimmer haben wollen. Darüber habe ich mich vor kurzem erst mit einem Bekannten gesprochen. Er war im Krankenhaus gewesen, und er hatte erzählt, sich im Einzelzimmer sehr wohl gefühlt zu haben.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich war zwei Mal im Krankenhaus, beim ersten Mal mit einer anderen Frau zusammen und beim zweiten Mal im Familienzimmer. Ich war nur zu den Geburten meiner Kinder im Krankenhaus und hatte abgesehen davon keine Operation oder etwas wofür man ins Krankenhaus gemusst hätte.

Beim ersten Mal hat es mich extrem genervt, dass die Frau nur noch gejammert hat. Natürlich, sie hatte auch Schmerzen, aber man muss ja auch nicht in Dauerschleife laut herumstöhnen und jammern. Das ist einfach nicht so mein Ding. Zumal es mir eigentlich sehr gut ging und ich froh war, dass das der Fall war, ich hätte das alles besser genießen können, wenn ich alleine im Zimmer gewesen wäre. Das zweite Mal war dann wirklich schöner, da wir alle zusammen waren und man einfach mehr Ruhe hatte.

Ich bekomme dieses Jahr wahrscheinlich noch eine kleinere Operation und da werde ich versuchen ein Einzelzimmer zu bekommen, da ich einfach meine Ruhe brauche um zu genesen und es nicht haben kann, dass man dann noch über die Krankheitsgeschichte mit anderen Leuten reden muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde es geradezu unwürdig, dass hierzulande immer noch Mehrbettzimmer im Krankenhaus angeboten werden, die anders als im Rest der ziviliserten Welt (zumindest in allen Krankenhäusern, die ich kenne) nicht mal Vorhänge zur Verfügung stellen, damit man privat die Bettpfanne nutzen kann oder ähnliches. Man ist meiner Erfahrung nach als PatientIn immer noch auf Gedeih und Verderb den Blicken Fremder ausgesetzt und muss sich irgendwie damit arrangieren, dass tagaus, tagein ganze Familienclans einfallen, um den Zimmergenossen Gesellschaft zu leisten und ihnen auch mal vorzusingen, während man selber sich von einer OP erholen soll.

Mit anderen Worten: Einzelzimmer. Im Krankenhaus ist verständlicherweise kaum jemand sein geselliges und gut gelauntes Selbst, und dann noch die Leiden und Dramen irgendwelcher Fremder auszuhalten finde ich absolut grauenhaft. Ich durfte schon mit Sechserzimmern Bekanntschaft schließen, natürlich komplett mit besagten Familienclans und dem ganzen Spektrum vom künstlichen Darmausgang über "völlig dement und schreit die ganze Nacht" bis hin zu "muss sich vor aller Augen mit einer unheilbaren Diagnose abfinden". Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass jemand tatsächlich "gemeinsam" mit anderen im Spital vor sich hin leidet.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Vor vielen Jahren musste sich meiner Tante einer Operation unterziehen. Es war etwas gynäkologisches und sie fühlte sich danach so, als wäre es ihr nicht möglich einen 800 Meter Lauf durchzuhalten. Im Krankenhauszimmer befand sich noch eine weitere Person. Diese Frau hatte Krebs und eine schlimme Behandlung mit schrecklichen Nebenwirkungen waren die Folge.

Nun in der Nacht hat sich die arme Frau ständig übergeben müssen und meine Tante hat sie die ganze Nacht hindurch versorgt und getröstet. Man muss sich vorstellen, dass eine Frischoperierte hier die Arbeit des Krankenhauspersonals übernahm. Meine Tante hatte wirklich Glück gehabt, dass diese für sie schweren Arbeiten keine gesundheitlichen Schäden bei ihr hinterlassen haben.

So wie sich meine Tante immer gern mal übernommen hatte um für andere da zu sein, hätte das schon passieren können. Wäre ich einmal in einem Krankenhauszimmer mit mehreren Personen untergebracht, hätten diese keinen Spaß mit mir. Denn in der Nacht schnarche ich gar fürchterlich laut. Das will wirklich niemand erleben. Und ehrlich, ich wünsche es auch niemanden, dass das jemals eintritt.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also ich finde das kommt auf jeden Fall auf die Art des Aufenthaltes bzw. den Grund an. Bei uns gibt es Gott sei Dank nur Ein- oder Zweibettzimmer mit dazugehörigem Bad. Jedes Bett hat seinen eigenen Fernseher mit Kopfhöreranschluss und ansonsten sind die Zimmer auch ganz freundlich eingerichtet. Wenn ich also generell keine extremen Schmerzen habe und die Bettnachbarin umgänglich ist, was Schlafenszeiten und allgemeines Verhalten angeht, dann habe ich da nie etwas gegen ein Zweibett-Zimmer gehabt.

Bezüglich der gleichen Interessen finde ich nicht, dass es da immer gleich offensichtlich passen muss. Mein Bruder war letzten Sommer für eine Woche im Krankenhaus. Da lag er dann mit 33 Jahren zusammen mit einem 84 jährigen im Zimmer. Die beiden haben sich super verstanden und mein Bruder hat nach dem Aufenthalt gesagt dass er schon lange nicht mehr so viel gelacht hat wie in diesen Tagen. Auch heute haben sie noch Kontakt. Der Rentner lebt allein und hat meinen Bruder total ins Herz geschlossen.

Bei der Geburt meiner Tochter war es allerdings so, dass ich eine Bettnachbarin hatte die sich vor der Geburt ständig übergeben musste und nach der Geburt halbstündlich neuen Besuch bekam. Das fand ich schon sehr anstrengend vor allem weil es auch Leute gab die dann nicht nur das bekannte/verwandte Baby angeschaut haben sondern zusätzlich auch noch ins Bettchen meines Kindes "geschaut" haben. Da hätte ich mir gern ein Einbett- bzw. Familienzimmer gewünscht. Andererseits war ich auch zu geizig den Aufpreis zu bezahlen.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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