Ist Fridays for Future eine Oberschichtenbewegung?
Seit wann zählen Rentner und Empfänger von Arbeitslosengeld 2 zu den typischen Protagonisten eines "Schülerstreiks"? Aber da das Ruhrgebiet für dich offensichtlich nur aus Klischees besteht, lass dir versichern, dass hier Schüler beiderlei Geschlechts mit dem typischen Herkunftsdurchschnitt in der Region demonstrieren und sich auch mehr oder minder ärmlich wirkende Erwachsene mit Tagesfreizeit bei den Kundgebungen versammeln. Wer mal den Kopf aus der Blase streckt, sieht sieht das. Ein Blick auf die Pressefotos reicht, man muss nicht einmal das Haus verlassen.
In RT Deutsch gab es einen entsprechenden Kommentar. Es ist Fakt, dass der Anteil von Abiturienten und Studenten extrem hoch ist. Auch nehmen weniger Ausländer daran teil als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Ich sehe hierin nun auch nichts Schlimmes.
Juri1877 hat geschrieben:In RT Deutsch gab es einen entsprechenden Kommentar.
Russia Today ist deine Quelle für den ganzen Unsinn, den du hier von dir gibst? Der Nachrichtensender, die als extrem unseriös eingestuft wird und als verlängerter Arm der Putin Regierung gilt? Langsam beginne ich zu verstehen.
Ich weiß schon worauf Juri hinaus will, aber leider schieben die Aussagen die er macht oder besser gesagt wie er sie macht, das Thema in eine völlig falsche Richtung. Natürlich ist das eine Schülerdemonstration und das man da eher keine Rentner zwischen finden wird, wenn die ganzen Schüler da demonstrieren gehen, ist wohl mehr als nur verständlich. Ob jetzt dann aber nur Schüler der Schulen mit höherem Bildungsniveau an den Demonstrationen teilnehmen, lässt sich an Hand von Bildern aus den Medien nur sehr schwer einschätzen. Auch der Anteil an Ausländer oder Schüler mit ausländischen Wurzeln, lässt sich an Hand der Bilder nicht wirklich einschätzen. Was ich aber hier ganz klar sehr negativ finde, ist der Ausdruck "Kopftücher". Dieser steht am Ende für Menschen mit muslimischem Glauben und dieses Synonym wird dann meist für die türkischen Mitbürger auf eine verachtende Art und Weise benutzt. Das gehört hier nicht hin und hat auch mit dem Thema hier überhaupt nichts zu tun. Man diskreditiert ja hier auch niemanden auf Grund seines Namens.
Das man keinen Hartz IV Empfänger auf diesen Demos findet, liegt wahrscheinlich aber auch mit daran, dass es eine Schülerdemo ist. Abgesehen davon ist es typisch deutsch sich über alles aufzuregen, aber am nicht wirklich was dagegen zu tun. Es gibt genug Baustellen hier in Deutschland wo die Altersarmut auch ein großer Brocken ist. Es macht sich eben nur keiner einen Kopf darum, wenn er selber nicht akut betroffen ist. Es kann ja auch nicht sein, dass Milliarden an Steuergelder für irgendwelcher Unterstützungen in der EU rausgeschmissen werden und unsere Rentner, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben, am Straßenrand Pfandflaschen sammeln müssen. Aber das ist ein anderes Thema.
Alles in allem finde ich es aber gut, dass diese Schüler für eine bessere Welt auf die Straße gehen. Sie tun das was bei unseren europäischen Nachbarn schon Gang und Gebe ist. Die gehen auf die Straße wenn ihnen was nicht passt und das sollten wir in Deutschland auch wieder viel öfter tun. Unsere Schüler tun das, was vielleicht verspricht, dass da wieder eine Generation heranwächst, die sich nicht alles sagen lässt, Fragen stellt und eben nicht alles als gegeben hinnimmt. Ich kann nur hoffen, dass das so bleibt, denn das könnte tatsächlich mal eine Generation sein, die es schafft was zu verändern, denn das hat Deutschland mehr als nötig. Wir halten hier schon viel zu lange an eingefahrenen veralteten Methoden fest und fangen meist viel zu spät an, etwas zu ändern. Deswegen stehen wir auch als Industrienation nicht mehr so gut da und werden auch noch weiter absteigen. Made in Germany stand mal für Qualität, das ist aber nicht mehr so.
Aber um nicht noch mehr abzuschweifen, denke ich auch, dass es schon eine gewisse geistige Reife benötigt um den ganzen Zusammenhang der Demo und seine Tragweite wirklich verstehen zu können. Wenn man sich nicht zumindest ein wenig damit auseinander setzt, um das Ganze dann auch Global zu verstehen und was das am Ende auch für uns bedeutet, dann wird man auch nicht wirklich das Interesse daran haben, an einer solchen Demo teilzunehmen. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass Jugendliche die nicht mehr als ein "Ey Alter" als Aussprache rauskriegen, sich weder an einer solchen Demo beteiligen oder nur die Tragweite verstehen könnten. Das ist wahrscheinlich was hier dann mit der Oberschicht gemeint ist. Das hat aber nichts mit Geld zu tun, denn ob man sich bildet hängt von einem Selbst ab und nicht von dem Geld was Mama oder Papa verdienen. Das aber die soziale Herkunft aber auch wegweisend ist, was man dann daraus macht oder wie weit man kommt, ist inzwischen auch statistisch belegt. Ausnahmen bestätigen natürlich jede Regel.
Cloudy24 hat geschrieben:Russia Today ist deine Quelle für den ganzen Unsinn, den du hier von dir gibst? Der Nachrichtensender, die als extrem unseriös eingestuft wird und als verlängerter Arm der Putin Regierung gilt? Langsam beginne ich zu verstehen.
Man könnte auch mal selber Google benutzen. Dann würde man relativ schnell feststellen, dass diese Studie aus Richtung der IG Metall kommt. Aber wahrscheinlich sind die auch total unseriös. Das Problem sind die eigenen Vorurteile und dass nicht sein kann, was nicht sein darf.
Juri1877 hat geschrieben:Das Problem sind die eigenen Vorurteile und dass nicht sein kann, was nicht sein darf.
Freut mich, dass du das so siehst. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Und da du gerade einen lichten Moment hast solltest du ihn nutzen und dich mal aus deiner Filterblase heraus trauen. Vielleicht sogar mal mit einem Thema beschäftigen, bei dem dein Ausländerhass nicht getriggert wird? Kekse backen vielleicht?
Cloudy24 hat geschrieben:Kekse backen vielleicht?
Meiner Erfahrung aus diversen Foren nach gibt es fast kein Thema, das nicht letztlich doch geeignet ist, Ressentiments gegen Migranten und Ausländer unterzubringen. Was die erwähnten Kekse betrifft, kann man sicher drauf hinweisen, dass "die Ausländer" ja die altehrwürdige deutsche Tradition des Keksebackens nicht kennen würden und diese durch Zuwanderung und Einflussnahme früher oder später sogar zerstören könnten. Vielleicht befürchten einige ja, dass aufgrund der Migration am Ende die deutsche Hausfrau das traditionelle Keksebacken verlernt und am Ende noch auf arabische Dattelkekse umsteigt?
Hier kann sich jeder selber die Studie ansehen und mit den bisherigen Aussagen vergleichen. Es dürfte schwer zu leugnen sein, dass Gymnasiasten und Studenten überproportional vertreten sind. Der Frauenanteil ist auch höher. Der Anteil von Migranten ist dagegen niedriger. Dies mang natürlich jeder etwas anders bewerten.
Juri1877 hat geschrieben:Dies mang natürlich jeder etwas anders bewerten.
Gut erkannt. Eine Studie bewertet in der Regel nämlich überhaupt nichts und ich bezweifle sehr stark, dass sich ein seriöser Kommentator, der sich mit dieser Studie befasst, zu einer Bewertung wie "Oberschichtenbewegung" hinreißen lassen würde. So etwas schafft man nur ohne Ahnung von Soziologie.
Es kommt auch darauf an, was man unter Oberschicht versteht. Wer mit 5 Euro pro Tag an Essen auskommen muss, legt hier andere Maßstäbe an. Demos während der Schulzeit und freizügige Texte begeistern nicht jeden. Ich erinnere mich auch noch an die Versprechungen der Wendezeit oder bei Hartz IV. Die Gretchenfrage, wer zahlt, wird einfach weggelächelt. Bezahlt werden muss der Klimaschutz trotzdem.
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