Bei Spaziergang am liebsten keine anderen Menschen treffen?

Quasselfee hat geschrieben:Auch wenn ich mich wiederhole, da tun alle so gebildet und vielgereist und werden fast panisch, wenn ihnen auf dem Spaziergang Menschen begegnen. Was bilden diese Menschen sich überhaupt ein, einem bei einem Spaziergang über den Weg zu laufen, einfach unerhört. Und die Erde tut sich fast auf, sagt auch noch einer von denen Guten Tag. Klar, dass man sich dann in seiner Befindlichkeit gestört fühlt, diese Trottel aber auch. Jetzt mal ehrlich. Ich bin kein einfältiger Sonderling.

Genau. Es ist immer wieder schön, wenn ich als introvertierter Mensch vor Augen geführt bekomme, dass ich eigentlich nicht viel versäume.

Aber ich verstehe es ja auch vollkommen und bin da ganz tolerant und unvoreingenommen. Es ist brutal, damit leben zu müssen, dass Menschen unterschiedliche Bedürfnisse und Präferenzen haben, und dass nicht jeder sich gleich vor Freude bepinkelt, sobald die eigene Visage am Horizont erscheint. Dass so manche/r bei der Vorstellung, nicht jeden Raum mit Sonne zu fluten, sobald man auftaucht, "fast panisch" reagiert, ist schon in Ordnung.

Bei mir hängt es von der Tagesform ab, wie gesellig ich bin. Selbst als einfältiger Sonderling komme ich mit der Anwesenheit meiner Mitmenschen für gewöhnlich gut klar. Aber gerade für Spaziergänge suche ich mir lieber abgelegenere Strecken und Waldwege, bei denen ich nicht so vielen Menschen begegne. Das heißt zwar - bitte jetzt nicht schockiert sein - nicht, dass ich mich weinend zusammenrolle, falls doch jemand auftaucht, aber ich kann mich einfach am besten entspannen, wenn ich nicht von Artgenossen umgeben bin. Das ist Veranlagung.

Und manchmal muss ich den Kopf einfach frei bekommen und das Chaos in meinem Hirnkastl sortieren. Dabei helfen mir die Einsamkeit und die Bewegung an frischer Luft. Aber ich kann mich ja schließlich anpassen und entscheiden, ob ich gerade lieber unter Menschen oder allein bin. Das hat mit den anderen Leuten gar nichts zu tun.