Was war eure fieseste Frage im Vorstellungsgespräch?

vom 12.01.2020, 23:07 Uhr

Wenn man eine Einladung zum Gespräch erhält freut man sich in erster Linie immer. Aber habt ihr auch mal Erfahrungen mit gemeinen Fragen gemacht? Was war eure fieseste Frage, die euch gestellt wurde?

Mich habe einmal 2 Fragen aus der Bahn geworfen. Die erste war warum ich nach 10 Jahre Beziehung noch nicht verheiratet bin. Die zweite war ob ich schwanger bin. Das fand ich schon sehr privat. Ich habe die beiden Fragen natürlich nicht beantwortet weil ich das nicht passend fand. Und man auf diese Fragen ja nicht beantworten muss.

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Solche Fragen bezüglich Heiraten und Schwangerschaft zielen mit Sicherheit auf die private Stabilität und Familienplanung ab. Wie du allerdings schon zurecht bemerkt hast sind solche Fragen nicht erlaubt, zumindest die der Schwangerschaft und müssen deshalb auch nicht beantwortet werden.

Manchmal werden solche Fragen auch einfach provokant gestellt um herauszufinden wie viel Courage der Bewerber hat seinem Gegenüber klar zu machen, dass das No-Go Fragen sind bzw. zu sehr in die Privatsphäre greifen. Ich hätte allerdings bei beiden Fragen kein Problem. Normalerweise dürftest du dabei ja sogar lügen. Ich könnte diese Fragen allerdings auch guten Gewissens ehrlich beantworten.

Ich mag solche Interviews im Katalogfragen-Style ehrlich gesagt generell nicht. Solche Fragen wie "Warum sollten wir unbedingt Sie nehmen? Wo sehen Sie sich in 10 Jahren? usw. usf." sind für mich Fragen auf die sich jeder einfach eine Antwort zurecht legt und im Endeffekt gar keine spontane Antwort mehr dabei herauskommt.

Fies in Bezug auf meine Person war mal die Frage welche Macke meinen Partner an mir besonders stört. Aufs Arbeitsumfeld bezogen hab ich schon die Frage bekommen was ich davon halte krank in die Arbeit zu kommen und welche Stärken und Schwächen meiner Meinung nach ein Chef haben darf bzw. muss und welche Werte mir bei Kollegen wichtig sind. Da war ich in allen Fällen etwas überrumpelt.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann eigentlich nicht behaupten, jemals wirklich "fiese" Fragen gestellt bekommen zu haben. Ein Vorstellungsgespräch ist im Regelfall nun mal keine nette Plauderei, und viele Bewerber liefern verständlicherweise vorgefertigte Antworten ab, aus denen nur hervorgeht, dass sie die gängigen Ratgeber gelesen und vor dem Spiegel geübt haben.

Von daher verstehe ich schon irgendwie, dass versucht wird, potenzielle Mitarbeiter zumindest etwas aus der Reserve zu locken und quasi auf Umwegen herauszufinden, wie die Person so tickt. Sprich, ob sie stressresistent ist, sich leicht einschüchtern lässt oder gleich zum Gegenangriff übergeht. Und dann kommt es darauf an, ob die Entscheidungsträger lieber die braven Befehlsempfänger einstellen oder die etwas rabiateren Zeitgenossen. Reines Glück also, ob die Nase passt oder nicht.

Illegale Fragen wurden mir jedenfalls noch keine gestellt und auch sonst traue ich mir mittlerweile durchaus zu, Fragen, die ich als unangemessen sehe, wie die nach meinem Privatleben, auch mal zu kontern. Wenn ich beispielsweise nach meinem "Partner" gefragt würde, könnte ich mich ja höflich erkundigen, ob man vorhabe, den Herrn gleich auch mit einzustellen und darauf hinweisen, dass ich sehr gut in der Lage bin, Privates und Berufliches zu trennen. Und das berühmte: Wo sehen Sie sich in 10 Jahren? ist nun wirklich nicht "fies" sondern eine Standardfrage, die in Vorstellungsgesprächen keiner Partei wirklich weiterhilft.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Eine richtig fiese oder zu private Frage kam in meinen Vorstellungsgesprächen zum Glück noch nicht vor. Die potentiellen Arbeitgeber waren mir gegenüber immer respektvoll und haben nie versucht, mich aufs Glatteis zu führen.

Die größte Herausforderung, der ich in einem Gespräch begegnet bin, war eine Aufgabe in einer Bewerbung um einen Studentenjob in einer Bibliothek, bei dem mir ein Text in Sütterlinschrift vorgelegt wurde, den ich zu identifizieren versuchen sollte. Bis dato hatte ich mit diesem Schreibstil noch nie etwas am Hut gehabt und konnte daher auch nur Bruchstücke lesen.

Es ging aber vermutlich auch nicht darum, mit einer perfekten Transkription zu glänzen, sondern ein wenig Kombinationsgabe und detektivisches Interesse zu zeigen. Im späteren Aushilfsjob hatte ich dann tagtäglich mit alten Schriften zu tun und habe mir recht solide Lesekenntnisse angeeignet. Vermutlich wollten die Interviewer vorher nur sehen, dass ich nicht sofort kapituliere und mir etwas Mühe gebe.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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