Anderen nur helfen, wenn man selber was davon hat?

vom 21.02.2015, 23:56 Uhr

Ich kenne Menschen, die anderen nur helfen, wenn sie selber was davon haben. Also wenn man diese Menschen um Hilfe bittet kommt direkt die Gegenfrage "Was bekomme ich dafür" oder "Was habe ich davon". Diese Menschen sind mir sehr suspekt und ich halte mich so gut es geht von diesen Menschen fern. Ich finde, dass man immer eine Gegenleistung geben kann, es aber nicht unbedingt sein muss und ich helfe auch, wenn ich keine Vorteile davon habe.

Helft ihr auch nur, wenn ihr dafür eine Gegenleistung bekommt? Kennt ihr solche Menschen? Findet ihr es ok, dass man nur hilft, wenn man auch eine Gegenleistung bekommt? Erwartet ihr immer eine Gegenleistung wenn ihr helft?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Nein, ich helfe im Prinzip gerne ohne Gegenleistung. Eigentlich denke ich nie so, aber auch wenn man verschiedenes hilft oder gute Tipps gibt sowie eine Kleinigkeit hergibt, bekommt man selten das Gefühl, dass es geschätzt wird. Das Helfen hat bei mir stark nachgelassen und ich mache es fast nur mehr, wenn ich von Gesetzes wegen dazu verpflichtet bin.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ja und nein, denn ich habe in der Vergangenheit leider oft die Erfahrung gemacht, dass man nie etwas zurück bekommen hat, sprich, wenn ich Hilfe benötigte waren dann genau diese Personen auf einmal verschwunden, super beschäftigt oder hatten andere fragwürdige Entschuldigungen. Seit diesen Erfahrungen helfe ich nur noch den Leuten von denen ich weiß, dass sie die Hilfe nicht für selbstverständlich ansehen und ich im Notfall auch Hilfe bekomme.

Ich musste auf harte Art und Weise lernen nein zu sagen und manchmal kommt das auch sehr schroff rüber, was aber auch daran liegt, dass wir in der Oberpfalz generell ruppiger sind. Ich habe heute kein Problem mehr damit zu manchen Leuten zu sagen "und was habe ich davon?", meistens sind dies Leute denen ich aber in der Vergangenheit bereits geholfen habe und mich dann hängen haben lassen.

Alleine in diesem Monat musste ich wieder feststellen, dass sich drei Bekannte bei mir gemeldet haben, von denen ich schon sehr lange nichts mehr gehört hatte, nach kurzem Smalltalk kam dann auch jeweils die Frage "du könntest du mal..." oder "ich bräuchte da mal...", diese Fragen wurden von mir durch schweigen beantwortet oder mit dem Spruch "war ja klar, dass du was brauchst".

Meine wahren Freunde wissen allerdings, dass ich so gut wie alles tun würde und sie sich absolut auf mich verlassen können.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



So pauschal kann ich es jetzt gar nicht beantworten. Im Prinzip erwarte ich nicht immer eine Gegenleistung, wenn ich jemandem helfe. Aber es kommt schon darauf an, wie ich helfen kann und wem ich da helfe. Bei Kleinigkeiten erwarte ich sicher keine Gegenleistung und da ist es egal, ob ich einem guten Freund oder jemand fremdem helfe. Aber bei größeren Hilfsaktionen ist es dann schon mal so, dass ich auch eine Gegenleistung erwarte.

Zumindest würde das meine Hilfe betreffen, wenn ich fremden Menschen helfe. Bei Freunden würde ich auch dann keine Gegenleistung erwarten, weil ich der Meinung bin, dass sich solche Dinge in einer Freundschaft irgendwie ausgleichen sollten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich denke umgekehrt, dass oft gerade die Leute, die sich damit brüsten, nie auf Gegenleistungen zu schielen und nur selbstlos zu helfen, durchaus "was davon haben". Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass den meisten "normalen" Menschen die Erfahrung, gebraucht zu werden, sich nützlich machen zu können oder anderen das Leben zu erleichtern, sogar sehr viel gibt. Zwar nicht zwangsläufig in Euro gerechnet, aber ich betrachte das gute Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben, tatsächlich schon als Belohnung an sich.

Für mich selber würde ich sogar sagen, dass ich anderen lieber helfe, wenn sie sich bedanken und ich merke, dass sie sich aufrichtig freuen und aufatmen, weil ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, als wenn mir jemand einen Schein oder Schokolade in die Hand drückt. Materielle Güter lehne ich zwar nicht ab, aber alleine dafür mache ich keinen Finger krumm.

Am schlimmsten finde ich dagegen, wenn ich mich für irgendwen freiwillig abmühe und vielleicht ein paar Euro zugesteckt bekomme, aber keinerlei positive emotionale Gegenreaktion kommt. Das Gefühl kennt doch auch bestimmt jeder, wenn man helfen will, und dafür Kritik erntet, wieso man nicht früher, schneller, besser oder anders geholfen hat. Oder schlimmer noch, absolute Gleichgültigkeit, als wäre es ein Naturgesetz, dass die Frau Gerbera ihr Wochenende sausen lässt, um beim Keller streichen zu helfen.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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