Fotos für die Pässe nur noch unter staatlicher Aufsicht?

Derzeit wird ja gerade überlegt ob die Lichtbilder für die Pässe nur noch unter Aufsicht eines Mitarbeiters von Behörden erfolgen soll. Man überlege, Automaten mit Selbstbedienung für die gesamten Behörden anzuschaffen. Natürlich werden die Ausweise dadurch teurer, aber man spart sich Kosten für das Foto.

Man wolle mit dem neuen Verfahren die Manipulation der Passbilder umgehen. Auch Morphing, hier wird aus mehreren Gesichtern ein Gesicht erstellt, soll damit umgangen werden. Was haltet ihr von der Idee? Ich finde das ganze sehr praktisch und kann mir gut vorstellen, dass das bei den Bürgern gut ankommt.

Ich habe das heute auch gehört und kenne niemanden, bei dem das gut ankommt. Überlege dir doch bitte mal, was es alleine kostet in jedes Rathaus, Bürgerbüro und wo man sonst so Ausweise beantragen kann einen Automaten zu stellen. Dabei gibt es die ganze Infrastruktur schon längst und zwar in ganz vielen Fotoläden, wo die meisten Leute heute ihre Fotos machen lassen.

Wir verschwenden hier also nicht nur jede Menge Steuergelder sondern sorgen auch gleichzeitig noch dafür, dass viele dieser Läden dicht machen werden weil Passfotos das Hauptgeschäft sind seit Dank Digitalfotografie nicht mehr so viele Bilder entwickelt werden.

Außerdem spart man natürlich keine Kosten für das Fotos. Das Foto soll fünf bis sechs Euro kosten. Das sind die Kosten für ein Foto aus dem Automaten mit Selbstbedienung. Ohne Fotografen, der das Ganze ein bisschen weniger wie ein Verbrecherfoto aussehen lassen kann, und wahrscheinlich ohne mehrere Fotos zur Auswahl zu haben.

Ich mache seit Jahren Passfotos selber. Es gibt da ein nettes kleines Programm mit dem man ein Portrait biometrisch ausrichten kann, man muss nur einen neutralen Hintergrund haben und neutral schauen, dann passt das. Und das lässt man sich dann für ein paar Cent ausdrucken und gut ist. Ich werde also auf jeden Fall deutlich mehr bezahlen müssen als bisher und hässlichere Bilder bekommen.

Wenn man bedenkt, dass zum Beispiel in den Großstädten die zuständigen Behörden jetzt schon massiv überlastet sind, obwohl die Beantragung eines neuen Passes ja nur wenige Minuten dauert, dann befürchte ich, dass die Wartezeiten bis zu einem Termin sich noch deutlich verlängern dürften. Wenn bei einer Passbeantragung nun auch noch das Fotografieren ebenfalls von den Behörden gemacht werden müsste, dann würde sich ja die Dauer des Vorgangs pro Pass noch einmal deutlich verlängern.

Vor allem würde es ja Möglichkeiten geben wie man das Problem mit gefälschten Passbildern auf anderem Wege lösen könnte und dabei sogar noch Ressourcen sparen könnte. Denn wer kennt sie nicht - die übrig gebliebenen Passbilder, die in irgendeiner Schublade vergammeln und irgendwann entsorgt werden?

Wenn man den neuen Pass beantragt bekommt man einen Code, damit geht man dann zum Fotostudio seiner Wahl, wo das fertige Bild mit einer digitalen Signatur versehen und direkt an die Behörde gemailt wird. Der Kunde würde das Bild also überhaupt nicht in die Hand bekommen.

Alle zehn Jahre dieselbe teure Prozedur. Diese Passfotos sind dann auch nicht umsonst. Die Gebührenskala geht ja bis 80 Euro für die Ausstellung eines neuen Passes. Eine Verlängerung ist grundsätzlich nicht mehr vorgesehen. Dann werden neuerdings auch Fingerabdrücke genommen, die digital vom Pass ausgelesen werden können, falls nötig. Das Passfoto für sich genommen stellt also keineswegs mehr das alleinige Echtheitsmerkmal dar. Insofern halte ich die neuerdings öffentlich gemachten Vorschläge zur Änderung der bestehenden Vorschriften für abwegig. Diese Idee unten finde ich dagegen sehr gut:

Cloudy24 hat geschrieben:Wenn man den neuen Pass beantragt bekommt man einen Code, damit geht man dann zum Fotostudio seiner Wahl, wo das fertige Bild mit einer digitalen Signatur versehen und direkt an die Behörde gemailt wird. Der Kunde würde das Bild also überhaupt nicht in die Hand bekommen.