Nacktfotos für einen guten Zweck verkaufen legitim?
Das US-Model Kaylen Ward hat jedem Spender von 10 Dollar die Zusendung eines Nacktfotos von sich zugesichert und die kompletten Erlöse sollten dann als Spende den Opfern der Brandkatastrophe von Australien zukommen. Nun hat aber Instagram Ward´s Account gesperrt, weil sie mit ihrer Aktion gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen hat und dies sorgt wiederum für heftige Diskussionen unter den Usern. Habt ihr diese Aktion auch mitbekommen und was haltet ihr denn davon? Findet ihr so etwas gut und durchaus legitim oder würdet ihr das auch untersagen?
Spontan kam mir die Frage in den Sinn, ob man sich wirklich für 10 Dollar so freizügig sein sollte. Danach kam mir dann aber gleich die Frage in den Sinn, was denn die richtige Summe wäre und ob es das überhaupt geben kann. Für mich wäre so etwas nichts und ich kann dem auch nicht viel abgewinnen, auch wenn ich es generell gut finde, dass man sich Gedanken macht und Spenden generieren möchte.
Ich finde man müsste da andere Wege finden um an Spenden zu kommen. Wenn man generell offen eingestellt ist, muss man wissen ob das eine Art ist an Spenden zu kommen, aber ich denke, dass das schnell falsch ankommen kann und dann ist die Frage, ob man sich das mit einer bestehenden Karriere leisten kann. Jeder Euro zählt und man kann sicherlich darüber informieren, normale Bilder posten, aber wenn man wirklich Fans hat, sollten die das auch ohne Nacktbild kapieren und man muss sich so nicht anbieten. Ich würde auch gar nicht wollen, dass dann jeder ein Nacktbild von mir haben würde.
Von mir aus kann jeder entscheidungsfähige Erwachsene Nacktfotos von sich verkaufen, und es muss noch nicht mal für einen "guten Zweck" sein. Ganze Industriezweige leben vom kommerziellen Handel mit nackter Haut in Bild und Ton, da sind "freizügige Nacktfotos" noch mit am Harmlosesten. Also mal ehrlich. Wo sind wir denn, in den 1950ern?
Ich denke eher, dass es hier um die Nutzungsbedingungen von Instagram geht, die mir ehrlich gesagt nicht bekannt sind. Ich halte nicht viel von dem ganzen Social-Media-Shit, aber US-basierte Angebote sind bekanntlich durchweg prüde ohne Ende.
Die Frage dürfte also eher lauten, ob Instagram nicht mal eine Ausnahme machen und Brüste für brennende Koalas veröffentlichen lassen soll oder nicht. Ich finde die ganze Debatte verlogen. Brüste lösen das Buschbrandproblem in keinem Fall, das Model will vor allem Publicity (verständlicherweise, die gute Frau hat auch Rechnungen zu bezahlen) und Instagram hat jedes Recht darauf zu bestimmen, welche Inhalte auf dieser Plattform verbreitet werden.
Das wäre ja genauso, als würde man sich darüber aufregen, dass ich meinen privaten Gartenzaun nicht mit Werbung für das Nachbarschaftsbordell dekorieren möchte, obwohl die Damen versprochen haben, dafür auch 500 Euro ans Tierheim zu spenden.
Grundsätzlich kann jede erwachsene Person ja mit seinem Körper und der Freizügigkeit anstellen was er/sie möchte. Wenn ein bekanntes Model für 10 Dollar seinen Körper aller Welt preisgeben möchte dann ist das also erstmal ihre Sache. Ich persönlich wäre dazu nicht bereit. Man könnte auch über die Beweggründe spekulieren und sich fragen ob da wirklich ein sozialer Gedanke dahintersteht oder doch eher eine Publicityaktion.
Was die Blockierung von Instagram angeht halte ich das für richtig. Diese Plattform und auch Facebook unterstützen keine pornographischen Inhalte und das Anbieten solcher Bilder gehört nun mal zum Sektor von "Anbieten von pornographischem Bildmaterial".
Ganz offensichtlich ist es zumindest auf dieser Plattform nicht legitim Nacktfotos zu verkaufen. Das hätte sich die Gute halt vorher überlegen sollen bevor sie so eine Aktion startet. Es gibt sicher für diese Art von Material genug andere Plattformen, auf die sie hätte ausweichen können.
Wenn ich für die Durchsetzung der AGBs von Instagram zuständig wäre, würde ich den Account selbstverständlich sperren, weil die AGBs in Bezug auf Nacktheit nun wirklich sehr klar und eindeutig formuliert sind. Bei Hasskommentaren und ähnlichem sieht das anders aus, aber in dem Fall gibt es wirklich keine Grauzone und keine Diskussion.
Und wenn du eine moralische Bewertung erwartest - von mir aus kann die Frau auch Pornos für den guten Zweck drehen. Sie ist erwachsen, das Publikum auch (nehme ich an), keiner wird zum mitmachen gezwungen, wo ist das Problem?
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