Durch manche Erinnerungen immer wieder berührt sein?

vom 01.07.2019, 13:25 Uhr

Heute hatte ich mit meinem Onkel das Thema, dass man bei manchen Erinnerungen doch immer wieder aufs neue berührt ist und es dabei einfach nicht nachlässt. Ich habe selbst auch die ein oder andere Erinnerung, die mich immer wieder berühren, wenn ich daran zurückdenke. Sicherlich kommt es darauf an, wie man die Situation selbst wahrgenommen und erlebt hat.

Habt ihr durchaus auch Momente die euch immer wieder berühren? Welche sind das und was meint ihr, warum sie euch nach wie vor so berühren? Findet ihr das durchaus normal, dass man solche Erinnerungen hat? Oder sollte man eurer Meinung nach damit irgendwann abschließen?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Natürlich gibt es Erinnerungen, die besonders schön sind und bei denen mir jedes Mal das Herz aufgeht, wenn ich daran denke und so etwas ist ja auch wichtig. Das sind dann Dinge, die mir mal durch eine schlechte Zeit helfen oder die mich manches auch anders bewerten lassen. So habe ich so einige schöne Erinnerungen mit meinen Großeltern, meinem Partner und mittlerweile auch mit meinen Kindern, die mich einfach nur berühren und mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern und das immer und immer wieder.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das klingt mal wieder deprimierend, aber auch wenn ich schöne Erinnerungen habe (glücklicherweise eine ganze Menge), empfinde ich es immer auch als bittersüß, daran zurück zu denken, wenn man so will. Schließlich waren der Urlaub, oder die Feier oder der Sommer nach dem Abi schön, aber die Zeit ist eben auch vorbei und lässt sich nicht wieder zurückholen.

Und der hässlich-rationale Teil an mir versäumt es auch selten, mich darauf hinzuweisen, dass im Rückblick alles immer noch toller und schöner erscheint und auch der legendäre Sommer 2000 nicht nur eitel Sonnenschein war, sondern auch sackstressig mit Ferienjob und Bewerbungen und solchen Sachen. Und natürlich habe ich auch Erinnerungen, die mich sehr traurig oder wütend machen, sprich eben auch "berühren", nur nicht auf die gute Art.

Ich finde es zwar grundsätzlich positiv, diese Erinnerungen zu haben, (so kaputt bin ich dann doch nicht), aber ich schaue lieber nach vorne und sonne mich in der Vorfreude auf die schönen Dinge, die ich noch erleben werde als mich darauf zu konzentrieren, was schon alles passiert ist. Es ist einfach nicht meine Art, die Vergangenheit zu verklären, wenn die Gegenwart gelebt und die Zukunft gestaltet werden wollen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich bin da auch eher wie Gerbera und sehe keinen Mehrwert darin, nonstop in Erinnerungen zu schwelgen. Denn dadurch wird die Gegenwart oder die Zukunft auch nicht schöner und ich sehe bei so etwas eher die Gefahr, dass die Vergangenheit zu sehr verklärt wird und man die Gegenwart als deprimierend und hoffnungslos empfindet und alles mit diesen "perfekten" Momenten aus den Erinnerungen vergleicht. Wenn man da psychisch krank wird, würde mich das jedenfalls nicht überraschen.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ja es gibt schon Erinnerungen in meinem Leben die mich besonders geprägt haben und bei deren Erinnerung bzw. Erzählung es mich immer noch berührt als wäre es gestern gewesen. Das sind zum Einen schöne Erinnerungen aber auch eine traurige Erinnerung.

Zu meinen schönen Erinnerungen gehört definitiv mein erster Urlaub mit meiner Clique zusammen in Frankreich. Wir waren alle gerade 17 oder 18 und sind alleine mit einem gemieteten 6-Sitzer nach Südfrankreich gefahren in ein Ferienhaus. Das war ein fantastischer Urlaub und wir waren alle mega stolz auf unsere Eltern, dass sie uns so viel Verantwortung zugetraut haben und wir waren stolz auf uns selbst, weil wir es tatsächlich super hinbekommen haben. Wahrscheinlich sind sie tausend Tode gestorben in Sorge um uns aber diese Erinnerung kann uns keiner mehr nehmen. So einen tollen Urlaub kann man auch nie mehr wiederholen bzw. toppen.

Und die zweite positive Erfahrung war natürlich die Geburt meiner Tochter. Meine negative Erinnerung war der Tod meines Papas. Es ist inzwischen fast acht Jahre her dass er verstorben ist und trotzdem kommt es mir vor wie gestern und wenn ich jemanden darüber erzähle dann kommen mir auch heute noch die Tränen.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^