Sind Transit-Fahrverbote in Tirol für euch nachvollziehbar?
Urlauber müssen derzeit wegen der Winter-Fahrverbote in Tirol von den Landstraßen wieder auf die Autobahnen zurückfahren. Diese Fahrverbote sollen dafür sorgen, dass Urlauber auf der Durchfahrt bei Stau nicht auf Nebenstraßen ausweichen. Das soll hauptsächlich die Anwohner der betroffenen Regionen entlasten.
Insgesamt sind in Tirol zehn Strecken für den Transitverkehr gesperrt. Wer ertappt wird, muss bis zu 60 € Strafe zahlen. Die Polizei kontrolliert an stationären Checkpoints und mit Streifen. Die Fahrverbote gelten ab sofort tagsüber an Wochenenden und Feiertagen tagsüber - Samstag von 7.00 -19.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 8.00 -17.00 Uhr bis April 2020. Ausgenommen davon sind Urlauber mit einem konkreten Ziel in dieser Region oder Lieferverkehr.
Am ersten Wochenende mit Winter-Fahrverboten im österreichischen Tirol sind bereits rund 1.200 Reisende auf die Autobahnen zurückgeschickt worden. Könnt ihr diese Transit-Fahrverbote nachvollziehen? Würdet ihr euch im Falle eines stundenlangen Reisestaus an diese Fahrverbote halten oder ggf. auch eine Strafzahlung in Kauf nehmen?
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass die endlosen Kolonnen an transitreisenden Autos die kleinen Orte in Tirol massiv belasten, und es deswegen besser ist, wenn die Leute auf den Autobahnen bleiben. Ich habe es selbst im angrenzenden Allgäu schon erlebt: Bekannte hatten in einem Häuschen direkt an der Durchgangsstraße gewohnt, und direkt am Gartenzaun brauste der Verkehr vorbei. Das war schlimmer als in der Großstadt an einer Hauptverkehrsstraße.
Andererseits würde ich als Autofahrer nicht gern auf der Autobahn quasi gefangen sein, da normalerweise das Fahren auf Landstraßen mit Besuchen kleiner Biergärten oder Cafés eben auch seinen Reiz haben kann, und wir normalerweise ganz gern alternative Strecken fahren, um die Anreise nicht einfach nur herunterreißen zu müssen. Abgesehen davon würden wir als grenznahe Bewohner sowieso gar nicht auf der Autobahn nach Österreich über die Grenze fahren, insofern würde man uns auch nicht an der Abfahrt hindern können, da wir auf einer normalen Bundesstraße einreisen würden.
Wenn man im Stau steht kann man das wahrscheinlich weniger nachvollziehen, wenn man in einem Dorf wohnt, in dem sich die gemütliche Hauptstraße regelmäßig in eine Autobahn verwandelt, kann man dieses Verbot sicher sehr gut verstehen und ist verdammt froh darüber.
Man weiß das ja auch vorher und kann sich entsprechend darauf einrichten. Zum Beispiel so fahren, dass man nicht in der Hauptverkehrszeit landet oder einfach direkt den Zug nehmen. Zug ist eh viel entspannter, vor allem wenn man sich das Gepäck an den Urlaubsort liefern lässt.
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