Typische Stressfallen erkennen und vermeiden
Ich nehme mir jedes Jahr vor, mich beispielsweise in der Weihnachtszeit keinem großen Stress auszusetzen. Ich habe dieses Jahr auf die aufwendige Weihnachtsbäckerei aus Zeitgründen verzichtet, habe nur Nussecken gebacken, falls mal jemand zum Kaffee vorbeikommt. Auch habe ich frühzeitig die Geschenke für die Familie besorgt, die leider noch nicht komplett sind, was mich nervt. Gestern habe ich dann beim Versandhandel angerufen, wo meine schon lange bestellten Sachen bleiben. Da ist mächtig was schiefgelaufen und ich hoffe, dass ich die Geschenke noch frühzeitig bekomme.
Ansonsten habe ich mir abgewöhnt, jedem den ich kenne ein kleines Geschenk zu machen. Auch mit dem Weihnachtsessen mache ich mir keine Gedanken, ich nehme was ich eingefroren habe. Wir sind Heiligabend und den 2. Feiertag eingeladen und nicht zu Hause, da brauche ich mir über die Esserei keine großen Gedanken machen. Was stresst euch an Feiertagen oder auch im Alltag und was kann man tun, lästige und nervigen Begleiterscheinungen etwas zu mindern? Welche typischen Stressfallen kennt ihr denn aus eigener Erfahrung und wie gelingt es euch, diese zu vermeiden?
Mich nervt dieses ständige Gejammere über "Weihnachtsstress" tatsächlich am meisten. An jeder Ecke hört und ließt man, wie man diesen Stress am besten vermeiden kann und ich frage mich manchmal, ob ich irgendwas falsch mache wenn ich nicht gestresst bin, an den Feiertagen keinen Streit mit der Familie anfange und mich auch nicht betrinke.
Generell kann man aber glaube ich viel von diesem Stress vermeiden indem man von vorne herein sein Umfeld so erzieht, dass gewisse Erwartungen erst gar nicht entstehen. Mir hat diese Woche eine Frau aus meiner Laufgruppe erzählt, dass sie dieses Jahr zum ersten Mal nur die Plätzen backt, die sie mag. Das hat mich erst mal sehr verwundert, weil ich nichts backen würde, das ich nicht mag. Aber ich glaube es ist gar nicht so selten bei den etwas älteren Frauen, dass sie die ganze Familie mit Plätzchen versorgen, auch wenn sie gar keine so große Lust am Backen haben, einfach weil das von ihnen erwartet wird.
Jedem das seine. Wenn Menschen über Weihnachtsstress jammern, was juckt mich das. Warum sollte mich das nerven, so etwas ficht mich doch absolut nicht an. Weihnachtsstress kenne ich nicht. Ich hatte immer Freude daran, ein schönes Familienfest zu bereiten. Dazu gehört auch gutes Essen. Ich kriege ja eine Gänsehaut lese ich, dass irgendwas aufgetaut wird. Was bei mir auftaut ist meine eingefrorene Weihnachtsgans.
Das Essen ist mir unbedingt wichtig, ich koche und esse eben sehr gern. Gebacken habe ich nichts, ich lebe allein und brauche kein Kilogramm Plätzchen. Was mich immer etwas bei den Weihnachtsvorbereitungen nervte, waren die Putzorgien. Dazu fehlte oft die Zeit. Aber irgendwie bekamen wir das doch immer noch hin. Stressfallen erkennen und vermeiden, damit kann ich wenig anfangen. Meine Geschenke habe ich längst besorgt. Es sind sowieso eher Kleinigkeiten.
Da ich nirgendwo zum Shoppen komme, bekommen die Kinder ein paar Scheine und nette Kleinigkeiten. So bekommt hier jeder eine kuschelige Decke mit Wintermotiven, die auch zum Mitnehmen gedacht ist. Ich freue mich schon riesig auf meine Gäste und freue mich, die kulinarisch und genussvoll zu verwöhnen. Für mich stellt das alles kein Stress dar und ich sehe da auch keine Fallen. Das wäre schon ein trauriges Leben, wenn ich in den Weihnachtsvorbereitungen Stressfallen sehen würde. Ich feiere hier mein eigenes Weihnachtsfest, ganz ohne Dekokram aber mit lieben Menschen und viel Zeit.
Ich bin schon seit einigen Jahren ziemlich rigoros, was das Vermeiden von Stress über das übliche Maß hinaus angeht. Weihnachten wurde schon länger entsprechend entschlackt und delegiert, und ich habe auch kein Verständnis dafür, dass einerseits immer darüber gejammert wird, wie stressig doch alles sei, aber dann doch die Läden leer gekauft und die Lebensmittelvorräte aufgestockt werden, als bräche am 24.12. der Nuklearwinter herein.
Für mich ist Weihnachten, ebenso wie alle anderen "Anlässe", das, was jeder einzelne daraus macht. Wer tagelangen Familienterror erdulden möchte und die undankbare Bagage voll füttert, bis sie platzen, braucht sich über Stress nicht zu beschweren. Ich möchte zwar schon einen Tannenbaum, Plätzchen und etwas Gutes zu essen und mache mir die entsprechende Arbeit. Und ein paar wenigen Leuten möchte ich auch etwas schenken. Aber dann ist der verbundene Aufwand für mich auch kein Stress, sondern ich nehme ihn gern auf mich, weil ich das Ergebnis als verhältnismäßig ansehe.
Ich selber liebe und genieße die Weihnachtszeit jedes Jahr und nehme vieles von dem, was andere als „Stress“ empfinden, gar nicht so wahr. So sind Plätzchenbacken, Geschenkeshoppen und Weihnachtsmarktbesuche für mich etwas, was ich durchaus gerne mache, wenn ich einen freien Tag habe, und was ich nicht mit einem absoluten Pflichtgefühl verbinde. Ich mache das, weil es mir wichtig ist und mir Freude bereitet, und nicht, weil es gesellschaftlich gefordert oder von anderen erwartet wird.
Stressig wird es um die Weihnachtszeit bei mir eher auf der Arbeit, weil viele Dinge noch vor den Feiertagen geregelt werden müssen, Kollegen häufig im Urlaub sind und vertreten werden müssen oder weil man selber keine „Altlasten“ in Form von Papierkram mit ins neue Jahr nehmen möchte. Das führt sicher zu einigen Überstunden und Frustrationen, ist aber nicht wirklich vermeidbar.
Auch finde ich es anstrengend, Geschenke für Menschen auszusuchen, die gefühlt keine Wünsche und Interessen haben und einem keine klare Antwort darauf geben wollen, was sie gebrauchen könnten. Wenn möglich, dann verzichte ich einfach gänzlich auf Geschenke für flüchtige Bekannte oder verabrede mich lieber mal zu Tee und Stollen und verbringe eine nette Zeit, anstatt mir krampfhaft eine Aufmerksamkeit einfallen zu lassen.
Zuletzt ist vielleicht noch der Lebensmitteleinkauf vor Heiligabend und den Feiertagen beziehungsweise vor dem Jahreswechsel als nervig zu nennen, da die Läden völlig überrannt sind, Waren ausverkauft sind und man nunmal nicht alles ausreichend im Voraus auf Vorrat kaufen kann. Ich beschränke mich dann auf das Notwendige und versuche, nicht erst bis zum 24. am Vormittag zu warten, sondern vielleicht schon ein paar Tage früher meine Besorgungen abzuschließen.
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