Wie schaffen andere es, euch zu verunsichern?

vom 13.12.2019, 17:07 Uhr

Früher habe ich mich von anderen sehr schnell verunsichern lassen. Es hat schon gereicht, dass ich mich von Fremden auf der Straße angestarrt gefühlt habe, damit ich an mir gezweifelt habe und dachte, ich hätte irgendetwas im Gesicht oder irgendetwas an mir, was da nicht sein sollte. Mittlerweile ist diese Unsicherheit sehr viel besser geworden, wobei es trotzdem hin und wieder vorkommt.

Wie schaffen andere es, euch zu verunsichern und wie leicht lasst ihr euch generell verunsichern? Muss jemand da schon heftige (konstruktive) Kritik an euch ausüben, damit ihr euch verunsichern lasst oder reichen auch schon irgendwelche Blicke von anderen, die ihr möglicherweise sogar falsch deutet?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Die Sache mit den komischen Blicken, die man auf sich bezieht oder negativ deutet, habe ich zum Glück seit der Teenagerzeit hinter mir gelassen. Aber Verunsicherung in manchen Situationen kenne ich natürlich trotzdem noch. Am meisten werde ich verunsichert, wenn ich plötzlich scheinbar aus dem Nichts und wegen nichts von mir noch fremden Personen attackiert und runtergeputzt werde.

So ist es mir vor einiger Zeit passiert, dass eine Frau, auf die ich freundlich und höflich zuging, ad hoc anfing patzig und unfreundlich zu werden in einem Ausmaß, welches ich als sehr dreist und unangemessen empfand. Da konnte ich meinen Mund auch nicht mehr halten und habe ziemlich zurückgeschossen und sie auch auf ihre Unfreundlichkeit hingewiesen.

Generell habe ich ein Problem mit mir noch unbekannten Personen, die ich nicht einschätzen kann und die sich als sehr launisch oder unangemessen verbal-aggressiv herausstellen. Wenn ich es weiß, bin ich gewarnt und gewappnet, aber wenn man überhaupt nicht mit einer Attacke rechnet und gerade völlig arglos ist, kann ich schon im ersten Moment verunsichert werden.

» Verbena » Beiträge: 4940 » Talkpoints: 1,49 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mittlerweile bin ich auch nicht mehr so leicht zu verunsichern. Pubertät kennen wir ja alle, und die letzte Person, die mich wirklich aus dem Konzept bringen konnte, war eine psychisch gestörte Arbeitskollegin mit Alkoholproblemen. Ich mag meine menschlichen Interaktionen nämlich gerne rational und nach den bekannten sozialen Regeln in unserem Kulturkreis: Ich grüße - das Gegenüber grüßt zurück. Ich stelle eine Frage - ich bekomme eine Antwort, die sich auf die Frage bezieht. Ich mache eine Small-Talk-Bemerkung und es erfolgt irgendeine milde Reaktion.

Bei der Dame konnte auf ein "Guten Morgen" alles folgen vom arroganten Wegschauen bis zum Wutausbruch. Und da sie allgemein gefürchtet war und daher machen durfte, was sie wollte, war ich irgendwann so verunsichert, dass ich mich schon gefragt habe, ob ich nun die Verrückte sei und "Was fällt Ihnen ein!?!" die einzig korrekte und menschlich nachvollziehbare Reaktion auf die Frage, ob ich Kaffee nachkochen dürfte.

Aber seitdem kann mich in dieser Hinsicht nicht mehr viel erschüttern. "Blicke" kann es gar keine geben, da ich ein völlig unauffälliger Mensch bin, und "Kritik" höre ich mir jedenfalls mal an und entscheide dann, was ich damit mache. Und wenn ich den Eindruck bekomme, dass mich jemand aktiv verunsichern will, weiß ich schließlich genau, dass die Person damit nur ihre eigenen Defekte herunterspielen möchte und diese Gestalten stellen keine ernstzunehmenden Gegner dar.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Das "die hat mich angeschaut!" Problem habe ich noch nie verstanden. Ich meine, man schaut selber doch auch andere Menschen an, das lässt sich doch gar nicht vermeiden. Und man weiß dann doch selber warum man einen anderen Menschen anschaut oder in die Richtung eines anderen Menschen schaut. Also weiß man doch, dass man wahrscheinlich nichts im Gesicht hat wenn jemand schaut sondern den anderen wage bekannt vorkommt oder gerade vor einem interessanten Schaufenster steht.

Man kann mich dann verunsichern, wenn ich mir bei irgendwas selber nicht ganz sicher bin. Beispiel: Ich bin mir relativ sicher, dass der Film um 20 Uhr anfängt, weil die Spätvorstellung immer um 20 Uhr anfängt. Jetzt kommst du und sagst voller Überzeugung, dass der Film um 20:30 Uhr läuft und da ich eben nicht nachgeschaut habe und mir nicht zu 100% sicher bin, bin ich verunsichert und denke, dass du recht haben könntest.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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