Beim Hautarzt wegen Schuppenflechte
Ich habe nun seit mittlerweile 12 Jahren Schuppenflechte, mal mehr mal weniger stark ausgebreitet. Habe sie nur am Kopf und es kam am Anfang nur in den Sommermonaten und im Winter war alles weg. Dann war ein paar Jahre Ruhe und nun habe ich es ganz extrem und kratze mir alles so furchtbar auf, bis es blutet.
Dann war ich nun gestern beim 3. Hautarzt, da das letzte mal die Öle und das Shampoo nichts gebracht haben. Ich war nach einer halben Stunde endlich mal an der Reihe und der Arzt kam rein und war nach knapp 2 Minuten wieder draußen. Er fragte mich nur, ob ich es nur am Kopf habe und verschrieb mir etwas. Mehr hatte er nicht zu sagen. Meinen Kopf hatte er sich auch nicht richtig angesehen. Ich war einfach nur geschockt. Ich habe mich nämlich ein paar Tage vorher im Internet ein bisschen schlau gemacht und habe gelesen, dass es auch wegen Mangel an Eisen eventuell zu tun hätte, oder wegen Medikamenten und er fragte mich absolut nichts.
Ich habe ihn dann noch schnell erzählt, wann es auftaucht und dass es auch mal weg war und ihm nach einen Grund gefragt. Seine Antwort hieß nur: "Weiß ich nicht". Ich war echt geschockt und dafür habe ich jetzt 10€ Praxisgebühr bezahlt. Jetzt wollte ich diejenigen mal fragen, die auch von Schuppenflechte betroffen sind, wie ihr Hautarztbesuch war und welches Medikament oder Creme ihr verschrieben bekommen habt.
Ich habe Betamethason un noch anderes verschrieben bekommen, jedoch ist das Kreuz nicht richtig gemacht worden und weiß nun nicht, ob es gebührenfrei oder gebührenpflichtig ist. Wäre super nett, wenn mir das jemand vorher sagen könnte und ob es hilft.
Ich habe ebenfalls Psoriasis, seit nun 2 Jahren. Ich habe sie ebenfalls nur am Kopf was mich dann stört, wenn die Haare deswegen vermehrt ausfallen. Das tritt ebenfalls in Phasen auf und macht mich doch jedes mal wieder etwas fertig.
Mein Arzt hat mir nach einer Fumaderm Therapie, die ich wegen zu starker Nebenwirkungen nach einem dreiviertel Jahr abgebrochen habe, nun MTX Hexal verschrieben. Das sind Tabletten, die man aufgrund des hohen Wirkstoffes nur einmal pro Woche nehmen darf. Nun habe ich also eineinhalb Tag ein der Woche, an denen es mir weniger gut geht. Den Rest der Woche kann ich aber meist ganz normal verbringen. Das ist mir wesentlich sympathischer.
Ich habe allerdings bemerkt, dass egal welche Tabletten ich nehme, eine regelmäßige Blutkontrolle gemacht werden muss. Sowohl bei den vorherigen als auch den jetzigen Tabletten will mein Arzt da monatlich sehen, dass sich keine zu dramatischen Veränderungen ergeben. Denn die meisten Tabletten gegen Schuppenflechte sind doch sehr stark und greifen viele andere Sachen an.
Fumaderm zum Beispiel hatte starke Auswirkungen auf das periphere Nervensystem und den Magen-Darm Bereich. Meine jetzigen Tabletten greifen so git wie alles an. Egal ob Niere, Leber oder die Blutkörperchen, da ist alles dabei. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle unablässig. Sollte sich dein Arzt dafür nicht interessieren, solltest du über einen Wechsel nachdenken. Mit Tabletten ist nicht zu spaßen und vorsorgliche Kontrollen sind notwendig.
Du schreibst dass es bei dir ebenfalls nicht komplett verschwindet? Bei mir auch nicht. Habe das seit zwei Jahren nun ohne Pause. Daher denke ich über eine zusätzliche Behandlung nach. Mein Arzt meinte nämlich auch, dass die Haut immer ein Abdruck der Seele sei und sich an Hautkrankheiten viele Probleme des Inneren zeigen. Daher hatte er mir mit auf den Weg gegeben, dass ich mal darüber nachdenken sollte, noch zusätzlich zu einem Therapeuten zu gehen, und Ursachen für den Ausbruch dieser Krankheit zu finden.
Denn die Krankheit ist ja vererbbar, die Anlagen dazu haben wir also in uns. Das muss aber nicht heißen, dass sich auch zum Ausbruch kommt. Warum das nun aber bei uns passiert ist, muss einen Grund haben. Und den zu finden kann auch oftmals helfen, die Krankheit wieder in die Versenkung zu treiben. Ich werde das nach Weihnachten auf jeden Fall in Angriff nehmen. Denn wenn ich dann eventuell herausbekomme, was der Auslöser war, kann ich sowas in Zukunft vermeiden und eventuell ohne entzündete Kopfhaut leben.
Ansonsten kann ich nur aus meiner Erfahrung sprechen: die speziellen Shampoos haben zumindest bei mir eher das Gegenteil erreicht: meine Haut wurde noch schuppiger und die Entzündung wurde schlimmer. Außerdem war der Haarausfall dadurch extrem, die Kopfhaut wurde total trocken. In den Shampoos ist meist sehr viel Cortison, was auch für den restlichen Körper nicht gut ist. Ich bin auf Babyshampoo umgestiegen. Das reizt die Kopfhaut kaum, es sind fast keine chemischen Mittelchen enthalten und das Haar wird wieder schön weich. Mir hat das viel geholfen und meine Kopfhaut ist nach dem Waschen entspannter.
Einige Lebensmittel verschlimmern die Flechte: bei mir zum Beispiel ist es Chilli und Wasabi. Wenn ich zuviel davon esse, wird die Entzündung stärker. Darauf solltest du auch achten. Es können andere Gewürze sein, aber zuviel davon kann das ganze verstärken.
Zu guter letzt: ich würde wirklich den Arzt wechseln, denn diese Infos hättest du teilweise von ihm erhalten müssen und er sollte sich Zeit für dich nehmen. Psoriasis kann auch häufig seelisch sehr belastend sein und der Arzt muss Zeit haben um dich aufzubauen und dir deine Möglichkeiten aufzuzeigen bzw. deine Ängste zu nehmen.
Also das wundert mich nun wirklich, dass dein Arzt da so kurz angebunden war, eine Psoriasis ist ja nun kein kleiner Schnupfen, das belastet einen doch schon ziemlich im alltäglichen Leben. Und vor allem wenn sich das jetzt so plötzlich bei dir verschlimmert hat, muss man immer eine Focussuche machen, die der Auslöser dafür ist. Das können chronische Infektionen im Urogenitalbereich sein oder auch in der Lunge oder im Magen, es kann aber auch zum Beispiel nur ein einfacher Fuß- oder Hautpilz sein, der deine Schuppenflechte plötzlich so schlimm werden lässt. Und so kann man das noch weiter führen, es ist in jedem Fall eine Focussuche angezeigt.
Zur Therapie würde ich eigentlich komplett von Cortison abraten, deshalb wundert es mich auch, dass dir das dein Arzt verschrieben hat (die Salbe). In der dermatologie ist Cortison zwar quasi ein Allheilmittel aber eben eigentlich nicht bei der Schuppenflechte. Je nachdem wie schlimm es bei dir gerade ist, könntest du auch mal über einen Krankenhausaufenthalt nachdenken.
Man kann auch sehr gut mit Tabletten behandeln, zum Beispiel mit Neotigason, das ist Vitamin-A-Säure, das hilft in aller Regel super, das Problem ist nur, dass dann eine Schwangerschaft absolut ausgeschlossen sein muss und man auch während mehrerer Monate nicht schwanger werden darf weil das stark missbildungsfördernd für das Kind wirkt. Außerdem kann man noch eine Balneo-Photo-Therapie machen, wo man erst in Sole badet und danach bestrahlt wird, das ergibt auch meistens sehr gute Resultate.
Und gerade für die Kopfhaut würde ich dir Stieprox-Shampoo empfehlen, das hilft in aller Regel sehr gut und riecht auch noch angenehm. Also lass dich von dem Arzt nicht abspeisen, suche dir schnellstens einen neuen Hautarzt denn Psoriasis ist eine chronische Erkrankung und du solltest auf jeden Fall einen Hautarzt deines Vertrauens haben, zu dem du regelmäßig gehen kannst.
Ganz wichtig ist es aber auch, die Haut regelmäßig zwischenzufetten, zum Beispiel mit Dermatop-Basiscreme und wenn du rauchst, würde ich damit schnellstens aufhören, denn das triggert die Psorisasis. Und dann könnte ich dir noch eine Kur am toten Meer empfehlen, viele Psoriatiker berichten, dass ihre Hauterscheinungen danach komplett weg sind.
Wie ein Hautarzt sich jetzt nicht einmal die Kopfhaut ansehen kann und dennoch Medikamente verschreibt, das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich hatte auch mal mit Schuppenflechte zu tun, aber Betamethason sagt mir jetzt auch nicht viel. Aber vielleicht hilft ja der Beipackzettel schon etwas weiter, denn da stehen ja einige Anwendungstipps und mögliche Nebenwirkungen drin, aber ob es nun bei dir hilft, das wird wohl niemand mit Bestimmtheit sagen können. Und ob das Medikament nun gebührenfrei oder gebührenpflichtig ist, das kann man doch nun auch durch eine kurzes Telefonat bei der Apotheke hinterfragen.
In so einem Fall würde ich den Arzt wechseln. Er scheint sich ja wirklich keine Zeit genommen zu haben. Ich hatte und habe auch immer mal wieder Hautprobleme. Beim ersten Besuch des Arztes hat er sich alles genau angesehen, mich befragt auch zu meiner Familie und so weiter und hat mir dann eine selbstzusammengestellte Salbe verschrieben, die gut geholfen hat. Du solltest also einen anderen Arzt aufsuchen. Schau am besten mal nach Bewertungen im Internet, da schreiben ja viele Leute mit was sie zufrieden waren und mit was sie unglücklich waren.
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