Kocht ihr nur das, was der ganzen Familie schmeckt?

vom 12.11.2019, 22:48 Uhr

Menschen haben ja verschiedene Geschmäcker und das ist ja auch gut so. Wir sind zwar nur ein Drei-Personen-Haushalt und trotzdem gibt es bestimmte Lebensmittel die mindestens ein Familienmitglied überhaupt nicht mag. Ich bin zum Beispiel jemand dem Putenfleisch bzw. Putenwurst überhaupt nicht schmeckt. Mein Partner mag keine Meeresfrüchte und unsere Tochter z.B. kein Wild bzw. gewisse Gemüsesorten.

Was der eine nicht mag, liebt teilweise der andere. Aus diesem Grund haben wir die Vereinbarung getroffen,dass solche Pro/Contra-Lebensmittel einfach generell nicht in unseren Familiengerichten auftauchen. Ganz verzichten muss jedoch niemand denn wir mal den Lieferdienst bemühen bzw. Essen gehen dann sind das dann meist die Dinge die wir uns bestellen. In meinem Fall z.B. dann eine Pizza Frutti de Mare.

Ich habe das im Bekanntenkreis allerdings auch schon anders kennengelernt. Wenn z.B. zwei Leute Lust auf Putenrollbraten haben dann wird der auch gemacht und Person drei muss sich halt dann mit den Beilagen zufrieden geben. Wie ist das bei euch? Kocht ihr nur Gerichte die der gesamten Familie schmecken oder muss sich auch mal ein Familienmitglied arrangieren?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In meiner Familie wurde eigentlich immer Rücksicht auf die verschiedenen Geschmäcker genommen und entweder etwas gekocht, was eben auch alle Anwesenden mochten, oder ein einfaches Ausweichgericht z. B. für mich ergänzt, wenn die Speise für meine Eltern mir so gar nicht geschmeckt hat.

Nun muss man aber dazu sagen, dass das in einem Drei-Personen-Haushalt mit einem verhältnismäßig unkomplizierten Kind in Bezug auf das Essen natürlich unvergleichbar leichter zu bewerkstelligen ist, als in einer Großfamilie mit drei schnöckischen Kleinen, von denen eins kein Gemüse, das zweite nur Nudeln mit Soße und das dritte keine tierischen Lebensmittel isst. Würde man da versuchen, es jeden Tag jedem Recht zu machen, dann könnte man vermutlich täglich das gleiche servieren.

Ich finde also schon, dass das Entgegenkommen bei Sonderwünschen in einem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand stehen sollte und es als Erziehungsmaßnahme durchaus wirksam sein kann, auch mal eine Bitte abzuschlagen und den Kompromiss zu finden, dass das eigene Wunschgericht vielleicht in der nächsten Woche auf den Tisch kommt. Es sollte nur dennoch sichergestellt sein, dass jedes Familienmitglied etwas findet, wovon es satt wird - und wenn es nur eine Scheibe Brot mit Belag oder ein Teller Kartoffeln mit Dip ist.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


In meiner Herkunftsfamilie ist es so, dass meine Mutter z.B. kein Lammfleisch und keine Meeresfrüchte mag, die dann auch nie auf den Tisch kamen. Ich selbst bin immer eher ein unkomplizierter Esser gewesen, der sich keinem Essen verweigert. Wenn mir was nicht so gut schmeckt, esse ich einfach weniger davon, aber ich weigere mich nicht. Mein Vater war alles in allem ein Wenigesser, wenn ich mich recht erinnere. Er hat immer nur kleine Portionen gegessen, ohne bestimmte Lebensmittel komplett abzulehnen.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Meinem Vater erging es wohl als Kriegs- und Nachkriegskind nicht gut. Er hatte keine Eltern und wurde bei einer Pflegestelle groß. Auf dem Land musste er schon sehr jung mit anpacken und wurde dann immer mehr als billige Arbeitskraft ausgenutzt. Die Verpflegung war auch nicht die beste, obwohl es der Familie gut ging.

Daher gab es nun in meiner Familie, in der ich groß wurde, keine sogenannten Arme-Leute-Gerichte, von denen andere in Erinnerungen schwelgten. Auch verschmähte er Suppen und Eintöpfe fast gänzlich und Nudeln mit Soßen oder Beilagen hasste er ebenfalls. Meine Mutter aß keinen Fisch und ähnliches.

So waren die Gerichte, die bei uns am Wochenende aufgetischt wurden, schon begrenzt, aber wurden immer von allen gebilligt und aufgegessen. Mein späterer Gatte war ein sehr unkomplizierter Esser und dementsprechend hat eigentlich unsere Tochter auch alles gemocht, was auf den Familientisch kam. Ich habe immer das zubereitet, was allen gemundet hat. Selbst musste ich da nie auf etwas verzichten.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich muss zum Glück keine Familie bekochen und habe einen Partner, der selber auch sehr gerne kochte. Natürlich gibt es Gerichte oder Zutaten, die ich nicht mag und Gerichte oder Zutaten, die er nicht mag. Meistens ist das völlig problemlos weil es genug Sachen gibt, die wir beide mögen und weil man sich das vom anderen gehasste Gericht ja an einem Tag kochen kann, an dem man nur für sich selber kocht.

Ein paar wenige Male haben wir aber auch schon zwei Gerichte gekocht. Einmal war mein Partner zum Beispiel fett erkältet und wollte unbedingt Milchreis, weil sich der gut schlucken lässt und süß auch mit Erkältung schmeckt. Ich mag überhaupt keinen Milchreis und hatte generell keine Lust auf irgendwas süßes, also habe ich für mich eben schnell Nudeln mit Pesto gemacht. War kein großer Mehraufwand und er war zufrieden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Mein Sohn ist ein absolut mäkliger Esser und er hat so Phasen, in denen er eine Sache essen will und nichts anderes. Meistens sind das einfache und schnelle Sachen, die man dann für andere anders ergänzen kann. Nehmen wir mal Nudeln als Beispiel. Wenn er nun Bolognese haben wollen würde und der Rest nicht, dann würde ich beispielsweise eine andere Beilage machen oder einen Auflauf. Ich versuche da schon Kompromisse zu finden zwischen uns und dann Beilagen ändern, so lange jeder zufrieden ist und aufisst bin ich auch zufrieden und so eine Beilage ist schnell gemacht. Beim Fleisch sind wir uns zum Glück sehr einig, auch was Fisch angeht, das wäre deutlich aufwendiger.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich selbst habe noch keine eigene Familie, koche aber schon immer etwas, was mir und meinem Partner schmeckt, wenn wir uns sehen und gemeinsam kochen beziehungsweise essen. Wir sehen uns nicht täglich und essen daher nicht täglich zusammen, so dass ich oft genug die Gelegenheit dazu habe, etwas zu essen oder zu kochen, was mir schmeckt und meinem Freund nicht. Von daher muss ich das nicht dann machen, wenn wir uns sehen und gemeinsam essen wollen, wobei ihm aber eigentlich auch alles schmeckt, was ich gerne esse.

Von meinem Elternhaus kenne ich es so, dass durchaus unterschiedliche Gerichte gekocht werden. Ich bin schon sehr viele Jahre Vegetarier und habe auch davor nur sehr wenig Fleisch gegessen, wobei mein Vater schon immer ein absoluter Fleischliebhaber war. Er liebt Hausmannskost, was gar nicht so meins ist. Ich liebe scharfes Essen und er gar nicht. Unser Geschmack könnte nicht unterschiedlicher sein, was Essen angeht. Von daher geht es da nicht immer, das gleiche zu kochen.

Meine Mutter hat schon in meiner Kindheit oft zwei Gerichte gekocht, zumal sie auch nicht immer das mag, was mein Vater mag. Von daher hat sie dann entweder immer das gegessen, was ich gegessen habe oder das, was mein Vater gegessen hat. Oft hat sie dann aber entsprechend für zwei Tage gekocht, so dass sich das auch gelohnt hat. Das wird eigentlich bis heute so gehandhabt, wenn ich zu ihnen zu Besuch komme.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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