Hat der jetzige Beruf etwas mit eurem Kindheitstraum zu tun?
„Was willst du mal werden, wenn du groß bist?“ Diese Frage hört jedes Kind nicht nur einmal. Als Kind darf man da auch noch träumen. Wobei die Kinder ab einem gewissen Alter ihre Interessen, Stärken und Schwächen schon relativ gut einschätzen können und der spätere Aufgabenbereich schon in die richtige Richtung tendiert. Ausschlaggebend für die Berufswünsche der Kindheit sind - neben persönlichen Interessen - auch das verwandschaftliche Umfeld und die Arbeit der eigenen Eltern.
Laut einer US-Studie mit 2.000 Befragten haben 78 Prozent der Befragten nicht den Traumberuf ihrer Kindheit ergriffen. Trotzdem ist die Mehrheit mit ihrem gewählten Beruf zufrieden.Habt ihr euren Traumberuf der Kindheit ergriffen bzw. einen ähnlichen Beruf erlernt und ausgeübt?
Ich glaube in der Kindheit wollte ich mal Polizistin werden, dann hatte ich andere Wünsche und letztendlich bin ich dennoch richtig zufrieden mit dem was ich jetzt habe und arbeite gerne in dem Bereich, in dem ich tätig bin. Ich denke as Kind hat man oft recht unrealistische Träume, weil man ja noch gar nicht alles kennt und auch nicht weiß was einem besonders liegt. So würde sicherlich kein Kind sagen, dass es mal Steuerberater werden will und dennoch gibt es Menschen, die das gerne machen und daran ihren Spaß haben.
Ich wollte Astronautin werden, da kann von guter Einschätzung meiner Möglichkeiten wohl kaum die Rede sein. "Ähnlicher Beruf" in dem Bereich würde bedeuten, dass man irgendwas naturwissenschaftliches studiert, sich in dem Bereich eine Karriere aufbaut und darauf hofft, dass man nicht zu alt ist wenn die ESA wieder ein Auswahlverfahren für neue Bewerber hat. Da muss man sein Studienfach schon mögen. Wenn man das nur als Zeitvertreib sieht bis man endlich auf die ISS darf wird man nicht glücklich werden. Deshalb habe ich mich entschieden beruflich ganz anderen Interessen nachzugehen.
Ich gebe auf "Traumberufe" aus der Kindheit generell nicht viel, weil Kindern logischerweise die Erfahrung und der Einblick fehlt, was es wirklich bedeutet, einen Beruf auszuüben, egal ob Polizistin, Astronautin und in meinem Fall Tierärztin. Wie alt war ich damals, acht? Und ich dachte mir, ich mag Tiere und würde sie gerne gesund machen, wie in den damaligen Vorabend- Fernsehserien.
Was das konkret bedeutet, also auch Einschläfern, angepinkelt Werden und im Hintern diverser Spezies herumzufuhrwerken, war mir damals natürlich nicht klar, und ich kann mir vorstellen, dass es vielen Kindern so geht. Wenn man von den wenigen Verrückten absieht, die mit 6 schon genau wissen, dass sie (oder Papi und/oder Mami) Eisläuferin, Zirkusartist oder Baumhausarchitekt werden wollen und das dann über 30 Jahre hindurch konsequent verfolgen, während andere Leute in die Pubertät kommen und ähnliches.
Mein jetziger Beruf ist zwar rückblickend betrachtet ideal für mich und hat sich schon abgezeichnet, als ich vier war, aber ich wusste in meiner Kindheit überhaupt nicht, dass man damit Geld verdienen kann, und konnte daher gar keine diesbezüglichen Träume hegen.
Meine Traumberufe als Kind waren eigentlich alle realistisch erreichbar und hätten auch für eine ausreichende finanzielle Absicherung gereicht. Tatsächlich ist es auch so gekommen, dass ich eine Berufslaufbahn ergriffen habe, von der ich schon sehr früh geträumt habe. Dazwischen gab es natürlich auch immer mal andere spontane Ideen und schwankende Interessen, aber dieser Berufswunsch hat sich irgendwie wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen und ich habe mich nach dem Abitur zwar nicht ganz ohne Skepsis, aber doch ganz bewusst dafür entschieden, das Studium dazu zu beginnen.
Mir war klar, dass es kein leichter Weg sein würde, aber ich hätte es mir wohl nie verziehen, wenn ich es nicht zumindest versucht hätte. Letztendlich habe ich es durchgezogen und arbeite nun seit knapp zwei Jahren in diesem Bereich, und noch bereue ich es sicher nicht, mich so entschieden zu haben.
Meine Traumberufe als Kind waren zum einen Berufe im Bereich Musik (ich wollte wahnsinnig gern Musiker oder Komponist werden), oder andererseits im Bereich Fotografie bzw. Film. Da ich schon als Kind mit einer alten Kamera meines Großvaters angefangen hatte zu fotografieren, war das mein zweiter Traumberuf gewesen.
Am Ende hat sich allerdings die "Vernunft" durchgesetzt, und ich arbeite in einem Büro mit Verwaltungssoftware. Das ist alles andere als ein Traumjob, und der einzige große Vorteil ist die relativ große Arbeitsplatzsicherheit und ein vernünftiges Gehalt. Aber interessant finde ich meine Arbeit ehrlich gesagt überhaupt nicht, weswegen ich zahlreiche private Aktivitäten entwickelt habe, um meinen Bedarf nach Wissen, Kultur und Kreativität zu stillen.
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