Experten empfehlen den Jobwechsel spätestens nach 7 Jahren
Studien zu Folge verbringen deutsche Arbeitnehmer im Durchschnitt bis zu 10 Jahre in einem Job bzw. beim gleichen Arbeitgeber. Der Trend geht jedoch zu einem sogenannten Patchwork-Lebenslauf. Wenn man Karriere machen will empfehlen Experten, nicht unter zwei Jahren jedoch nach spätestens fünf bis sieben Jahren die Arbeitsstelle zu wechseln. Am Besten empfiehlt sich dann sogar, gleich den Arbeitgeber zu wechseln und nicht nur den Arbeitsbereich.
Während einem Arbeitsverhältnis durchläuft man laut den Experten nämlich sieben Phasen. Diese gehe von anfänglichem Enthusiasmus über eine Stabilität bis hin zur Abwärtsspirale. Verpasst man die Phase 6 - die Wende - dann bleibe man wohl in der Abwärtsspirale hängen und kommt dort schwer wieder raus. Am Ende dieser Phase 7 werde man schließlich krankheitsbedingt oder durch eine Kündigung von Arbeitgeberseite zum Jobwechsel gezwungen.
Man sollte sich immer wieder neu hinterfragen, in welcher Phase man sich derzeit befinde und spätestens in Phase 6 die Reißleine ziehen. Vielen Arbeitnehmern fiele das aber schwer, weil sie Angst vor Veränderungen haben. Man müsse sich jedoch auch vor Augen führen, dass so ein Wechsel meist positive Aspekte mit sich bringt. Ob es die Aufwertung des Lebenslaufes ist, das Verlassen der Betriebsblindheit, das Stellen von neuen Aufgaben und Herausforderungen, das Knüpfen von neuen Herausforderungen usw. usf.
Wie steht ihr zu dem Thema? Wechselt ihr in regelmäßigen Abständen den Job oder Aufgabenbereich?
Ich muss sagen, dass ich in meinem aktuellen Job schon deutlich länger als 7 Jahre bin und trotzdem habe ich nicht das Gefühl, in einer Abwärtsspirale zu stecken. Ich kann mir vorstellen, dass das oftmals auch der Fall ist, weil man betriebsblind wird und sicher ist es wichtig, dass man immer hinterfragt, wie man sich selber im Job fühlt, aber verallgemeinern kann man es sicher nicht, dass man nach spätestens 7 Jahren den Job wechseln sollte.
Diese Thematik spielt - denke ich - vor allem auch eine Rolle wenn man ein "Karrieremensch" ist der immer wieder nach oben strebt d.h. wenn man ein konkretes Wunschziel hat und auf einem ganz anderen Level gestartet ist.
Wenn man zum Beispiel als Kassierin anfängt und eigentlich mal Filialleitung werden möchte, dann hilft es nicht wenn man länger als sieben Jahre auf einer Stelle festsitzt.
Wenn man allerdings einen Job beginnt den man sich sowohl als Tätigkeit als auch im finanziellen Bereich bis ans Lebensende vorstellen kann dann kann ich mir durchaus auch vorstellen, dass man da gar nicht unbedingt in eine Abwärtsspirale rutscht.
Das mag vielleicht in Betrieben stimmen, bei denen das Betriebsklima nicht stimmt. Zumal sich der Mensch ja alle 7 Jahre so oder so komplett zu ändern scheint, wie manche Psychologen behaupten, kann das sogar dann stimmen. Habe ich aber eine gute Arbeitsstelle und nette Arbeitskolleginnen gefunden, so kann es durchaus sein, dass ich auch 40 Jahre Spaß an meinem Beruf habe und dort bis zur Pension bleibe.
Mir fällt aber diese Patchworksituation rundherum auf. Ich kenne eigentlich mehr Menschen, die in diesen Abständen neue Jobs belegt, wie solche Menschen, die jetzt schon fast bis zur Pension eine Arbeitsstelle beibehalten haben. Es mag vielleicht aber auch etwas mit der Erziehung und mit dem Charakter eines Menschen zu tun haben.
Früher war es eben so, dass man froh war, wenn man eine gute Arbeit hatte und dort Geld verdient hatte, um die Familie zu ernähren. Dort blieb man dann wirklich bis an sein Lebensende, sprich, bis zur Pensionierung. Heutzutage muss man als Arbeitnehmer so flexibel sein, dass es durchaus sein kann, dass gerade ältere Menschen diesem Druck nicht mehr stand halten können.
Aber Menschen, die vom alten Schlag sind, die sind so erzogen worden, dass man das durchzieht, was man begonnen hat. Deshalb denke ich, dass diese Wechslerei im Job hauptsächlich junge Leute betrifft. Für mich kommt momentan ein Wechsel ebenfalls nicht in Frage, obwohl ich schon über 7 Jahre in meinem Job bin.
Ich finde Arbeiten sollte auch etwas mit dem Wohlbefinden zu tun haben. Wenn beides passt und man zufrieden ist, sollte man sich bestimmt nicht nach 7 Jahren einen neuen Job suchen. Auch ist es ja eine Frage, was man erreichen will. Immer wieder von vorne anzufangen kann Vorteile haben, man lernt neue Sachen und so weiter, allerdings ist es auch nicht immer leicht und man muss sich erst einarbeiten. 7 Jahre erscheint mir da doch etwas kurzfristig gedacht. Wobei es auch schwer ist einen Job lange zu halten. Heute ist man froh, wenn man 7 Jahre irgendwo bleiben kann.
Warum sollte ich meinen Job wechseln wenn ich zufrieden bin? Ich sehe keinen Grund meinen aktuellen Job zu kündigen wenn sich nicht irgendwas drastisch verändern sollte. Auf der anderen Seite hatte ich aber schon Jobs, da hätte ich es nie im Leben 7 Jahre ausgehalten.
Außerdem ist ein Jobwechseln ein Luxus, den sich längst nicht jeder leisten kann. Wenn es vor Ort keine Alternative gibt bedeutet das Umziehen und damit wäre dann auch ein Jobwechsel des Partners und ein Schulwechsel der Kinder angesagt. Diese "Experten" arbeiten entweder in Jobs, in denen sie an jeder Ecke einen neuen Arbeitsplatz finden, oder ihnen sind solche Sachen wie Familie und Freunde nicht wichtig. Vielleicht habe sie auch keine?
Ich glaube auch nicht, dass man das jetzt wirklich so pauschal sagen kann. Es kommt doch ganz darauf an, was man sich von seinem Arbeitsleben verspricht. Nicht jeder kann und vor allem nicht jeder will die Karriereleiter bis ganz nach oben hochklettern. Und darauf kommt es dann ja sicherlich an.
Wer mal irgendwo in die Chefetage will, der hat dafür ja nur eine begrenzte Zeitspanne. Wenn man da zu lange auf einer Stelle festsitzt, dann verpasst man einfach gute Chancen hochzukommen und landet plötzlich schon in der Rente ohne in die Nähe der Wunschstelle gekommen zu sein. Und irgendwo ist es ja schon so, dass man nicht ein ganzen Arbeitsleben lang voll durchziehen kann. Das glaube ich zumindest. Irgendwann nutzt man sich ja ab und irgendwo ist man nach ein paar Jahren durch powern einfach ausgelaugt und braucht mal eine Pause.
Auf der anderen Seite ist es eben aber auch so, dass ich jetzt für mich eigentlich schon in einem noch relativ jungen Alter eigentlich in eine Anstellung gekommen bin, die ich mir sehr gut für die nächsten 10 oder auch 20 Jahre vorstellen kann und irgendwie auch gar nicht mehr viel weiter hochklettern will auf der Karriereleiter. Und ganz ehrlich, wenn ich jetzt auf die Suche gehe, weil ich der Meinung bin ich nähere mich den 7 Jahren, dann wird es schwer eine gleichwertige Stelle in meiner Gegend zu finden. Da würde ich mich womöglich noch verschlechtern.
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