Wie lästiges Kind involvieren?

Es geht um ein Kind in einer Gruppe. Nennen wir sie Sheila. Sheila ist prinzipiell immer laut, auch wenn alle anderen leise sind. Wenn sie nicht ständig rund um die Uhr Aufmerksamkeit bekommt, dann ruft sie lautstark, was sie schon wieder alles geschafft und gemacht hat.

Lobt man sie, hat man kurz fünf Minuten Ruhe, anschließend beginnt alles wieder von vorne. Die Mutter bestätigt, dass sich das Kind zu Hause auch so benimmt. Es ist bei uns so, dass wir eigentlich versuchen, negatives Verhalten zu ignorieren und positives Verhalten zu bestärken. Bei diesem Kind klappt es aber nicht, weil wenn die Gruppe zuhört, fällt es schwer, ein Kind zu ignorieren, welches immer die Gruppe stört.

Wichtig ist noch zu sagen, dass das Kind in der Entwicklung nicht verzögert oder weiter ist wie andere. Also es ist völlig im normalen Bereich. Falls es da Meinungen gibt, dass das Kind sich so verhält, weil es überfordert oder unterfordert ist. Dem ist nicht so.

Was könnte man bei Sheila noch ausprobieren? Gäbe es von eurer Seite wertvolle Tipps?

Mein Sohn neigt auch dazu eher so ein auffälliger Charakter zu sein. Er braucht seine Auslastung, körperliche Auslastung und Aufmerksamkeit und dennoch gibt es Tage an denen auch das nichts bringt. Ich kann also durchaus verstehen, dass das stört und in einer Gruppe nicht gerne gesehen wird. Vielleicht probiert man es mal in dem man dem Kind eine feste Aufgabe gibt, damit es sich in der Gruppe stärker zugehörig fühlt. Momentan scheint es ja nur sich und seine Probleme zu sehen.

Vielleicht gibt man ihr die Aufgabe, dass sie aufpassen soll, damit alles ruhig bleibt, wenn einer redet oder sie bei einem Ritual eine Rolle übernimmt und sich somit dann darauf konzentrieren muss. Es kann ja sein, dass es zu Hause einfach sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und ständig gesprungen wird, wenn etwas ist. Es gibt aber einfach diese Kinder, die nun mal so sind. Mein Sohn ist da wie gesagt keine Ausnahme und auch eher von der sehr anstrengenden Sorte, aber das ist eben so. Ablenken funktioniert bei uns beispielsweise auch immer ganz gut, wenn so ganz schlimme Phasen sind. Da erzählt man dann ganz leise etwas und er hört zu.

Dieses Kind schreit meiner Meinung nach nach Aufmerksamkeit, warum auch immer. Ich vermute mal, dass man da schon ausreichend auf Ursachenforschung gemeinsam mit der Mutter gegangen ist. Die Idee von Ramones finde ich deshalb wirklich klasse. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das Kind tatsächlich umgänglicher ist wenn es eine besondere "Aufgabe" erhält. Der Vorschlag mit der Aufpasserfunktion ist super, denn ein Aufpasser kann ja schlecht laut sein wenn alle leise sein müssen - Vorbildfunktion. Außerdem fände ich es auch wichtig ihm/ihr nicht das Gefühl zu geben, DAS Problemkind zu sein.