Ernüchterung nach anfänglicher Verliebtheitsphase erleben?

Viele Leute haben ja die bekannte rosarote Brille auf, wenn sie in jemanden verliebt sind. Die Person wird dann oft idealisiert und Fehler und Macken werden ignoriert, nicht beachtet oder einfach als nicht so schlimm gesehen. Wenn die extreme Verliebtheitsphase dann weg ist und die rosarote Brille abgelegt wird, folgt dann oft die Ernüchterung. Plötzlich erkennt man dann doch, dass der Partner vielleicht doch nicht so toll ist, wie zunächst angenommen.

Ist euch so etwas schon einmal passiert? Ich denke, dass es normal ist, dass man vielleicht die eine oder andere Macke später nicht mehr so toll findet, über die man am Anfang noch großzügig hinweggesehen hat. So eine richtige Ernüchterung hatte ich aber nie, zumal ich mich auch nicht in kurzer Zeit Hals über Kopf in jemanden verliebe, sondern das bei mir auch ein längerer Prozess ist. Die Verliebtheit kommt bei mir immer erst, wenn ich jemanden schon etwas besser kenne, so dass ich mich schon mit den Macken auseinandergesetzt habe, bevor die Verliebtheitsphase kommt.

Das ging mir bei meinem Ex Freund so. Ich war anfänglich total verliebt, zumindest habe ich mir das eingeredet. Heute würde ich eher sagen, dass mir die Art der Aufmerksamkeit gut getan hat. Dann merkte ich aber, dass wir überhaupt nicht zusammen passen. Er konnte sich kaum ordentlich unterhalten, hatte absolut keine Gemeinsamkeiten mit mir, log dabei auch bei jeder Kleinigkeit und so weiter. Das passte einfach nicht, allerdings wollte ich auch nicht gleich wieder Schluss machen, es war mein erster Freund und so redete ich mir ein, dass das schon wieder werden wird. Wurde es aber nicht und ich trennte mich.

In meiner jetzigen Beziehung hat sich irgendwann ein Gefühl von Alltag eingestellt, nicht negativ betrachtet, sondern einfach ein Angekommen sein. Mein Partner hat sich nicht zum Negativen entwickelt auch nach der rosaroten Brille nicht, es passt einfach und wir sind uns sehr ähnlich.