Fehlt verstärkt Männern das Bewusstsein für ihre Gesundheit?

In Bezug auf die Movember-Bewegung lassen Männer sich weltweit im November einen Schnurrbart wachsen. Das Wort setzt sich aus aus dem englischen Wort „Moustache“ für Schnurrbart und dem Monat „November“ zusammen. Dabei handelt es sich aber nicht um einen Trend, im Gegenteil: Bei Movember geht es darum, das Bewusstsein für Männer-Gesundheit zu wecken.

Erstmals hat die Bewegung 2003 stattgefunden. Heute ist die Bewegung in über 20 Ländern aktiv und ist damit weltweit die größte Bewegung, die sich für Männergesundheit einsetzt. Das Ziel ist es bis 2030 die Zahl der Männer, die vorzeitig sterben, um 25 Prozent reduzieren.

Hauptgrund dafür liegt in der Einstellung von Männern zu Vorsorgeuntersuchungen. So gehen Männer seltener zum Arzt und könnten teilweise nicht mehr richtig und rechtzeitig behandelt werden. Zu den gesundheitlichen Hauptanliegen der Movember-Bewegung gehören Prostatakrebs, Hodenkrebs, Psychische Gesundheit und Suizidprävention.

Auch im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit - Ablebensberichte zu schreiben, bekomme ich oft mit, dass Angehörige beschreiben, dass der/die Verstorbene seine Krankheit bzw. sein Unwohlsein heruntergespielt hat und nicht Wichtig genug genommen hat. Zumindest ein Teil davon könnte heute vermutlich noch leben. Ein Großteil dieser Verstorbenen ist tatsächlich männlich. Was denkt ihr, fehlt Männern verstärkt das Bewusstsein auf die eigene Gesundheit zu achten?

Mir ist jetzt nicht klar, was das Wachsenlassen eines Bartes im November mit Gesundheitsbewusstsein zu tun haben soll. Zumindest für Deutschland kann man davon ausgehen, dass auch Männer hier überdiagnostiziert und überbehandelt sind. Mein Freund bekommt vom Arzt sogar Folsäure verschrieben. Dabei müsste er sich einfach nur gesünder ernähren.

Sternenbande hat geschrieben:Mir ist jetzt nicht klar, was das Wachsenlassen eines Bartes im November mit Gesundheitsbewusstsein zu tun haben soll.

Nach meiner unbewiesenen Theorie liegt es zumindest zum Teil daran, dass an Frauen immer noch das Kinderkriegen hängt, dass diese gesundheitlich engmaschiger überwacht werden. Ich habe nicht mal Kinder, aber mein hoher Blutdruck wurde beispielsweise beim Frauenarzt entdeckt, und meine Schilddrüsengeschichte wäre wohl noch länger unbemerkt geblieben, wenn ich nicht mit dem Hintergedanken an eine potenzielle Schwangerschaft zu einem Check-Up gegangen wäre, um mich auf links drehen zu lassen.

Und nach allem, was ich so mitbekomme, hängt die Gesunderhaltung der Kinderschar auch nach wie vor an den Müttern. Von den Vorsorgeuntersuchungen über die Impfungen bis hin zu den ständigen Infekten, Mittelohrentzündungen und dem ganzen anderen Kram, den kleine Kinder so heimschleppen - immer ist es meiner Erfahrung nach Mami, die sich um die ärztliche Versorgung kümmert. So ergibt es sich wohl mehr oder weniger von alleine, dass Papa dann auch gleich mitbetreut, sprich zum Arzt geschickt und mit Medikamenten versorgt wird. Wenn man das ganze Problemfeld nicht tagaus, tagein vor Augen hat, ist es wohl einfacher, Gesundheitsprobleme zu ignorieren.

Was mich selbst betrifft, würde ich die These übrigens nicht bestätigen. Ich bin ja männlich, gehe aber schon regelmäßig zu ärztlichen Untersuchungen, kenne den Zustand meiner inneren Organe und meines Herzens, und mein Bluthochdruck wird behandelt. Wenn manche Facharztbesuche selten ausfallen, liegt es in erster Linie daran, dass man oft nur sehr schwer an Termine kommt.