Stadt von Obdachlosem zeigen lassen spannend?
Ein Bekannter von mir war in Kopenhagen und hat da eine Tour mitgemacht, da er mal etwas anderes machen wollte. Das war eine Tour, bei der der Führer ein Obdachloser war, der den Gästen dann auch mal andere Ecken der Stadt zeigen konnte, die sie bei anderen Touren sicher nicht entdeckt hätten. Ich habe so etwas noch nicht gesehen, kann mir aber vorstellen, dass so eine Tour sicher spannend ist. Allerdings würde ich das wohl nur dann machen, wenn ich eine Stadt im Grunde schon kenne, ich also die Sehenswürdigkeiten schon gesehen habe.
Habt ihr von einer solchen Tour schon mal gehört oder sie sogar schon mal mitgemacht? In welcher Stadt habt ihr so eine Tour gemacht und war das spannend, eine Stadt so mal auf eine andere Weise kennenlernen zu können? Wenn ihr eine solche Tour noch nicht mitgemacht habt, wäre das etwas, das ihr euch vorstellen könntet? Oder würdet ihr bei einer Stadt doch lieber zuerst die bekannten Sehenswürdigkeiten entdecken?
Von einer solchen Tour habe ich bisher noch nichts gehört, aber ich finde es spannend, vor allem auch weil man sicherlich auch damit eine gute Sache unterstützt. Die Obdachlosen bekommen mit dieser Tour ja auch eine gute Aufgabe und das macht sie dann sicherlich auch wieder Stolz auf sich selber, weswegen das eine wichtige Sache ist. Klassische Stadtführungen finde ich aber auch oft etwas langweilig. Da bekommt man dann Zahlen um die Ohren gehauen und letztendlich ist das alles schon ewig her, natürlich hat das auch seine Berechtigung, aber einiges davon kennt man ja auch schon.
Eine Tour mit einem Obdachlosen würde ich vollkommen spannend finden, einfach weil man andere Seiten der Stadt sieht und sicherlich auch mal Ratschläge zum Sparen entgegen nehmen kann. Immerhin müssen Obdachlose ja mit wenig auskommen und da spart man sich vielleicht irgendeine teure Zusatzausgabe, Touristen fallen ja gerne mal auf gewisse Dinge herein.
Wird der "obdachlose" Stadtführer denn künstlich obdachlos gehalten, sprich darf arbeiten, um wieder "Stolz auf sich selber" zu bekommen, um nach Feierabend wieder sein Zelt am Verladebahnhof zu beziehen? Das kann ich mir ja schier nicht vorstellen bzw. hoffe, dass dem nicht so ist. Wenn jemand mal "harte Jahre" hinter sich hatte, aber mittlerweile wieder halbwegs auf die Beine gekommen ist, sieht es ja ganz anders aus.
Ich komme mir bei Themenführungen aller Art gerne komisch vor, weil sie mir zu viel Show und an den Haaren herbeigezogenes Theater darstellen. Auch bei Obdachlosen kann ich mir nicht wirklich vorstellen, was ich da gezeigt bekomme. Wärmestuben, windgeschützte Plätze, den Drogenstrich? Ich käme mir ausgesprochen dekadent und abgehoben vor, wenn ich - so wie ich mir das vorstelle - das Alltagsleben von weniger privilegierten Leuten bestaunen und mir dann im Café ein paar mitleidige Gedanken machen würde.
Ein Obdachloser ist kein Zootier. Ich nehme stets Anteil am Schicksal anderer Menschen, das ist eher ein Fluch, denn ein Segen. Ich persönlich würde dem Obdachlosen das Geld für die Stadtführung geben, durchführen müsste er sie meinetwegen aber nicht. Jedem Menschen sollte seine Würde bewahrt werden, auch einem Obdachlosen.
Allerdings habe ich mich nun gerade einmal mit der Thematik beschäftigt und las, dass solche Führungen von Menschen durchgeführt werden, die mit Hilfe von sozial engagierten Vereinigungen verschiedener Art, Wege aus der Obdachlosigkeit fanden. Wird also eine Stadtführung der besonderen Art von einem ehemaligen Obdachlosen durchgeführt, hätte ich weder Hemmungen noch Scheu und würde gern an dieser teilnehmen.
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