"Bitte melde dich": Würdet ihr die Hilfe in Anspruch nehmen?

Julia Leischik sucht: Bitte melde dich ist eine deutsche Real-Life-Doku-Serie, welche auf dem Privatsender Sat.1 ausgestrahlt wird. Sie sucht im Auftrag von Menschen bestimmte Personen die jahrelang aus dem Leben der Auftraggeber verschwunden waren und macht sich mit vorhandenen Informationen auf die Suche. Es werden auch Fälle gezeigt, in denen Menschen spurlos verschwunden sind und Julia Leischik die Zuschauer um Hilfe bittet.

Bei meinem Freund gäbe es schon eine bzw.zwei Personen, die er gerne kennen lernen würde bzw. kennengelernt hätte. Seine Mutter ist ein Adoptivkind und hat sich noch nie für ihre leiblichen Eltern interessiert bzw. hat keine Motivation gehabt danach zu suchen. Mein Partner dagegen hätte schon das Interesse zumindest zu wissen wer seine Großeltern sind bzw. waren. Er würde dies jedoch nie in einem öffentlichen Rahmen machen wollen. Würdet ihr die Hilfe einer TV-Sendung in Anspruch nehmen wollen, wenn ihr auf der Suche nach einem Bekannten oder Verwandten seid?

Ich würde nie, bei absolut gar nichts, die Hilfe des Fernsehens in Anspruch nehmen. Zum einen bin ich dafür ein viel zu introvertierter und privater Mensch, zum anderen traue ich doch keinem Format, bei dem es maximal darum geht, Leute vorzuführen oder eine möglichst spannende Geschichte zu konstruieren. Ich halte Menschen, die sich mit Problemen ans Fernsehen wenden für reichlich naiv, wenn sie denken, dort wirklich Hilfe zu erfahren und nicht Mittel zum Zweck zu werden.

Wahrscheinlich muss man aber zugeben, dass so ein Sender und dessen Format mit ihren Möglichkeiten und der Reichweite eine sehr viel höhere Erfolgsquote beim Auffinden von Personen haben als ein Privatmensch, der sich auf die Suche begibt. In meinem Leben gab es auch schon zwei Fälle, wo ich die Hilfe eines solchen Dienstes hätte gebrauchen können. Einmal ging es um eine genealogische Frage, die mich auch heute noch beschäftigt und wo ich an die Behörden eines fremden Landes herankommen müsste, das andere war jemand, der sich wiederholt für längere Zeit und irgendwann für immer in die Obdachlosigkeit begab und verschollen war.