Waffen selbst bauen - wurde dieses Thema zu leicht genommen?

Gleich wohl in diesem Artikel sowie anderen im Web das Thema „Waffen selbst bauen“ eher auf Neonazis nach dem Anschlag in Halle suggeriert wird, muss ich nicht erwähnen, dass es für jeden damit genau so simple wäre, eine Waffe zu bauen und es nicht nur einer gestimmten geistigen Gruppierung vorbehalten ist.

Seit einigen Jahren haben wir im Freundeskreis immer wieder das Thema, wie simple es sein kann, eigene Waffen zu bauen und mithilfe der 3D-Drucker ohnehin. Das war uns also schon seit einigen Jahren kein allzu großes Geheimnis, aber nach dem Anschlag in Halle wurde es natürlich jetzt medial besonders hoch gekocht.

Daher hat es mir jedoch den Anschein gemacht, als wenn man sich der Gefahr nicht so wissentlich bewusst war, weil man jetzt so verdammt überrascht tut. Habt Ihr also auch irgendwie das Gefühl, unabhängig jetzt nur von den Möglichkeiten mit einem 3D-Drucker Waffen zu bauen, dass die Gefahr im Allgemeinen etwas unterschätzt wurde? Brauchte es erst einen bewussten selbst gebauten Waffen-Anschlag, ehe darüber so diskutiert wird?

Dieses Thema ist glaube ich komplizierter als man glaubt. Natürlich ist das Thema Waffen, vor allem selbst gebaute Waffen mit der Erfindung des 3D-Druckers nochmal näher betrachtet worden. Natürlich ist es möglich mit einem derartigen Drucker eine Waffe bauen zu können. Da diese 3D-Drucker aber mit Kunststoff arbeiten, geht man wohl eher davon aus, dass diese Waffe beim abfeuern sich wohl eher selbst zerstören würde. Fakt ist allerdings, dass man inzwischen wohl sowas widerlegt hat und so eine Waffe aus dem 3-D-Drucker durchaus in der Lage sein kann, zumindest einen Schuss abgeben zu können. Der Ansatz, dass von diesen Waffen eine eher geringere Gefahr ausgeht, ist ja auch im Grunde nicht so ganz falsch. Schließlich muss so eine Waffe im Moment der Auslösung eines Schusses einen enormen Druck und Hitze aushalten und das mutet man dem Kunststoff wohl nicht zu.

Ein anderes Beispiel zeigt da ganz klar, wie man diese Gefahren dann einschätzt. Vor einiger Zeit, wurde eine Familie mit einer Armbrust getötet. Die Aussage der örtlichen Polizei zu der Waffe, war eben nicht viel anders, als bei der Waffe aus dem Drucker. Eine Armbrust kann eben immer nur einen Schuss abgeben und muss relativ aufwendig nachgeladen werden, was dann auch eine gewisse Zeit beansprucht. In meinen Augen ist diese Aussage absoluter Schwachsinn. Natürlich braucht man eine gewisse Zeit, so eine Armbrust nach zu laden, aber dann hat man zumindest schon einen Menschen getötet oder zumindest schwer verletzt.

Andererseits muss man aber auch sehen, wo man gewisse Grenzen zieht. Natürlich ist eine Waffe gefährlich, aber wo fängt man an das zu verbieten? Man sagt dass eine feststehende Klinge an einem Messer eine gewisse Länge nicht überschreiten darf, da das sonst als eine gefährliche Waffe angesehen wird. Aber wenn man das wirklich will, kann man auch mit einem kleinen Messer bewaffnet, einem Menschen durchaus tödliche Verletzungen zuführen. Und was ist dann mit den Fleischermesser, was jeder, der gerne selber kocht, durchaus in seinem Messerblock stecken hat. Da muss man sich über die Länge der feststehenden Klinge wohl keine Gedanken mehr darüber machen, ob das Gefährlich ist oder nicht.

Von einer anderen Seite betrachtet, kann man, wenn man ein wenig technisches Verständnis hat, sich aus allem möglichen Dingen eine gefährliche und tödliche Waffe bauen, das hat die Vergangenheit immer wieder gezeigt. Die Uzi zum Beispiel, eine kleine Maschinen Pistole, stammt ursprünglich aus Israel und wurde ursprünglich aus einem Bettgestell im Gefängnis gebaut, das sind aber wohl eher Geschichten. Fakt ist aber, dass man sich heutzutage recht einfach eine tödliche Waffe besorgen kann. Vor nicht all zu langer Zeit, wurde bei mir in der Gegend ein Mann mit einem Samurai-Schwert erschlagen und die kann man sich ganz mühelos im Internet besorgen.