Tag des Frustrationsschreies: Wie baut ihr Frust ab?
Heute ist internationaler Tag des Frustrationsschreies. An diesem heutigen Tag waren alle Menschen auf der Welt aufgefordert um 13 Uhr vor die Haustür zu gehen und für 30 Sekunden ihren Frust in die Welt hinaus zu schreien. Angeblich soll diese lautstarke Form etwas dazu beitragen, den inneren Frust loszuwerden.
Wenn Aufgaben oder Pläne nicht so funktionieren wie man gerne möchte oder wenn ungerechtfertigte Kritik an der Person für Wut sorgt entsteht schnell Frust. Sicher kennst du es auch, wenn in dir das innere Gefühl aufkommt dass alles zu viel ist und du am liebsten losschreien möchtest oder jemandem mal so richtig die Meinung geigen. Meiner Meinung nach ist das aber nicht immer zielführend.
Es soll ja auch helfen die Situation zu verlassen und sich durch Entspannungsmethoden neue "Luft" zu schaffen. Andere tun sich was Gutes und gönnen sich mal wieder etwas, was sie schon lange nicht mehr gemacht haben. Andere flüchten sich in "Essattacken" oder in Suchtmittel. Wie seht ihr das? Lasst ihr eurem Frust immer freien Lauf oder habt ihr andere Methoden gefunden euren Frust abzubauen?
Das Bedürfnis mal einen richtigen Brüller rauszulassen, hatte ich bisher nur wenn ich mal total im Stress war und nichts so richtig voranging oder andere einfach nicht richtig mitmachten. Dann war ich manchmal schon so genervt, dass ich dachte, einfach nur noch schreien zu müssen. Das habe ich allerdings nie getan. Mit dem Wort Frust kann ich sowieso wenig anfangen. Ich kenne Gefühle von Trauer, Wut, Ärger und sonstiges aber Frust kann ich nicht wirklich empfinden.
Denn Frust ist für mich etwas, was sich langfristig aufbaute, ohne dass der Betroffene etwas gegen dieses negative Gefühl tun konnte. Und dann finde ich es schon sehr seltsam, wenn man dann ganz plötzlich zu schreien anfängt. Würde mir solch ein Mensch begegnen, würde ich ihm raten, sich helfen zu lassen.
Denn wen jemand aus reinem Frust schreit, ist er doch irgendwo gefangen und benötigt echte Hilfe. Im übrigen denke ich, dass man wenn man sich in einer negativen Situation befindet, nicht noch Öl ins Feuer gießen sollte und plötzlich schreien sollte, sofern man die Lage noch kontrollieren kann. Dann gibt es doch bessere Methoden um wieder runter zu kommen.
Ich kenne wie jeder Mensch auch Momente von Wut, Ärger, Stress und natürlich auch Frust, aber ich kann nicht behaupten, dass sich der Frust bei mir aufstaut und wächst, bis ich anfange zu schreien. Was ist das denn für ein Leben, in dem es ganz selbstverständlich ist, dass sich negative Gefühle und Stress-Situationen immer weiter aufstauen, bis der Damm quasi zu brechen droht und man nur noch reagieren kann wie ein Baby, welches nur losbrüllen kann, wenn ihm etwas nicht passt? Jedenfalls keines, welches ich mir wünsche.
Ich selber arbeite Tag für Tag daran, dass die negativen Aspekte, die es in jedem Leben gibt, nicht überhandnehmen, sodass ich gar keinen Wut- oder Fruststau aufbaue. Ich bin vom Charakter her ziemlich phlegmatisch und schwer aus der Ruhe zu bringen, was dafür auch eher nützlich ist. Und viele Ärgernisse des Alltags, die andere Leute schon die Wand hochtreiben, sind mir generell egal, weil ich das Leben an sich eher als absurdes Theaterstück ansehe denn als immerwährende To-Do-Liste, die es abzuarbeiten gilt.
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