Aus Angst vor Verletzungen keine Kinder bekommen wollen?

vom 29.08.2017, 20:15 Uhr

Eine Freundin ist nun in dem Alter, wo sie häufiger über Nachwuchs nachdenkt. Sie hätte wohl ganz gerne Kinder, aber hat doch sehr Angst vor möglichen Verletzungen. Bei ihrer Cousine hat sie mitbekommen, dass diese bei der Geburt stark eingerissen ist und viel genäht werden musste. Davor hat sie große Angst und spielt nun mit dem Gedanken, den Kinderwunsch doch zu verwerfen.

Ich muss sagen, dass ich gewisse Ängste was so eine Geburt angeht schon nachvollziehen kann. Aber wenn es so schlimm wäre, dann würden ja Frauen seit Ewigkeiten keine Kinder bekommen. Allerdings kann ich dazu eben nichts sagen, weil ich selbst noch keine Kinder habe.

Könnt ihr nachvollziehen, dass man aus Angst vor Verletzungen keine Kinder bekommen möchte? Bereut man dies nicht irgendwann? Wie kann man da die Ängste nehmen? Macht sich meine Freundin da einfach zu viele Sorgen und Gedanken? Ist es wirklich so schlimm, wenn man durch eine Geburt genäht werden muss?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mit Verletzungen muss man so oder so rechnen und wenn das tatsächlich so schlimm wäre, würden wohl kaum so viele Frauen auf einen Wunschkaiserschnitt bestehen. Oder ist ein Kaiserschnitt nach deiner Definition keine "Verletzung" durch eine Geburt? Soweit ich weiß muss man nach einem Kaiserschnitt genauso genäht werden und wie das mit den Schmerzmitteln hinterher aussieht kann ich auch nicht sagen, da man unter Umständen stillen möchte und dann nicht einfach alles einwerfen kann, was der Markt so hergibt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Dann sag der Freundin doch, dass die Naht später niemand mehr sieht. Im Gegenteil zu den Dehnungsstreifen, die fast am ganzen Körper auftreten könnten. :D Wenn wir schon dabei sind, sollte sie auch erfahren, dass so ein Kind später auch ganz schön auf den Darm drücken kann und dass man dann mördermäßige Hämorrhoiden bekommen kann. Von den Elefantenfüßen ab dem 6. Monat ganz zu schweigen.

Wer richtig schwere Brüste bekommt, kann Gefahr laufen, dass da später ein ganzer Schreibblock drunter passt, der einwandfreien Halt hat. Wenn wir einmal dabei sind :D , durch die Hormonumstellung nach der Schwangerschaft können ihr durchaus etliche Haare ausfallen. Außerdem kann sie Probleme mit den Zähnen bekommen.

Soviel zum Dammriss. :lol: Selbst hatte ich in der ersten Schwangerschaft einen ziemlich bösen Dammriss, so dass ich sechs Tage nichts zu essen bekam und nicht aufstehen durfte. Und ich habe es überlebt und sogar später noch ein zweites Kind bekommen. Manche Frauen sollten eben keine Kinder bekommen. Das wird sicher viele ihrer Mitmenschen sehr freuen, dann müssen sie sich nicht das Gejammere anhören.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Frau kann sich auch anstellen. Eine Schwangerschaft ist ein Risiko, aber das ist das Leben insgesamt auch. Und ein Dammriss ist nun wirklich das kleinste Problem bei der Geburt. Der heilt fast immer ohne Folgen ab. Dann darf man keine Treppen laufen, nicht draußen herumlaufen, weder Hund noch Katze halten, nicht in ein Auto steigen und so weiter. Das ist schließlich alles gefährlich.

Es ist vollkommen in Ordnung, keine Kinder zu wollen. Und wenn man welche möchte, darf man unsicher sein, weil es viele Veränderungen bringt. Das bezieht sich nicht nur auf Schwangerschaft und Geburt. Aber warum sollte man sich davon abhalten lassen, wenn man es doch möchte? Da halte ich es mit den Missfits: Wennze weiß, watte wills, musse machen, datte hinkomms.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Eine Schwangerschaft macht natürlich etwas mit dem Körper. So bekommt man eventuell Dehnungsstreifen, man kann dann auch damit rechnen, dass die Schwangerschaft selber auch nicht angenehm wird. So musste ich beim zweiten Kind jeden Tag brechen. Beim ersten Kind hatte ich Wassereinlagerungen und konnte mich gegen Ende kaum noch richtig bewegen. Das alles ist aber schon etwas, mit dem man einfach rechnen muss und es geht auch noch viel schlimmer. Die Dehnungsstreifen haben mich nach der ersten Schwangerschaft zunächst wirklich belastet, aber nun kann ich damit leben. Es gehört nun eben zu mir.

Wenn man wirklich ein Kind will, dann ist eine schwere Schwangerschaft und Geburt auch erstmal ein Anfang. Danach geht es nämlich darum, ob man stillen kann oder nicht, das Ganze ist dann auch gerne mal mit Schmerzen verbunden. Dazu fällt man hormonell gesehen auch gerne mal in ein Tief danach, schläft kaum noch und es fallen auch gerne mal die Haare aus. Die Probleme werden mit den Jahren mit so einem Kind sicherlich auch nicht weniger, aber wenn man eines möchte, dann sollte man auch bereit sein das durchzustehen. Ich habe und nehme das für meine beiden Kinder gerne in Kauf.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Verletzten kann man sich täglich, da muss man nicht erst schwanger sein. Aber wenn ich so bedenke, was ich für Horrorgeburten erzählt bekam und über eventuelle Dammrisse habe ich mir dabei gar keine Gedanken gemacht. Ok, war auch eine Wunschschwangerschaft und entsprechend gut verlief sie auch. Trotz, dass es durch die Zwillinge, eine Risikoschwangerschaft war.

Aber wie viele Risse gibt es denn noch bei einer natürlichen Geburt? In den meisten Fällen, wird doch rechtzeitig geschnitten. Allerdings kann ich bei vielen Frauen, die sagen, dass sie ein Kind wollen, die tollsten Überlegungen dagegen erleben. Da sollte Frau doch noch mal in sich gehen und genau überlegen, ob sie wirklich ein Kind will und wenn nicht, warum sie sich dagegen entscheidet.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen. Eine Geburtsverletzung ist sicherlich kein Weltuntergang. Wer jedoch sehr schmerzempfindlich ist, der kann daraus schon eine große Sache machen. Wenn eine Geburt langsam vorangeht, dehnt sich das Gewebe langsam und mit einer Portion Glück reißt da gar nichts.
Wenn es aber Schmerzen an sich sind, die diese Person davon abhalten Kinder zu bekommen, dann wird sie ein Kaiserschnitt auch nicht glücklich machen. Der ist ja ein operativer Eingriff und somit mit Schmerzen und der gefürchteten Verletzung verbunden. Ich denke je näher man dem Thema kommt, desto eher ist man bereit Schmerzen und Einschränkungen auf sich zu nehmen.

» Ladalca » Beiträge: 5 » Talkpoints: 1,08 »



Als Mitglied der Fraktion der Kinderlosen finde ich es durchaus nachvollziehbar, dass die Angst vor Verletzungen und langfristigen oder dauerhaften körperlichen Schäden Frauen davon abschrecken, schwanger zu werden und Kinder zu kriegen. In meinen Augen gibt es sogar viele gute Gründe gegen eigenen Nachwuchs, gerade als Frau, und der einzige Unterschied scheint darin zu bestehen, dass der biologische Kinderwunsch viele an sich logische und unmittelbar einleuchtende Einwände und Risiken blindlings überschreibt.

Ich meine, wofür sonst lässt man sich buchstäblich den Allerwertesten aufreißen bzw. verlässt sich darauf, dass man die vorgesehene Anzahl von Löchern behalten wird? Und dabei handelt es sich bekanntlich nur um einen Bruchteil der Risiken für Körper und Seele, die eine Schwangerschaft, egal wie gewünscht, so mit sich bringt. Ich würde ehrlich gesagt niemandem raten, all diese Bedenken einfach als unwichtig abzutun. Kinder sollte man nur kriegen, wenn man mehr oder weniger bereit ist, sich zur Not auch in der Mitte auseinanderreißen zu lassen, und es ist doch ganz klar, dass es auch Leute gibt, die darauf verzichten können.

Und ob sie es später "bereuen", kann ja auch kein Außenstehender wissen. Ich finde es schlimmer, wenn Kinder gegen alle Bedenken in die Welt gesetzt werden und die Eltern dann feststellen: Das war doch eine blöde Idee, weil dann diejenigen darunter leiden müssen, die am wenigsten dafür können.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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