Stellt ihr euch euren Ängsten?

vom 08.10.2019, 20:23 Uhr

Während manche Menschen sich aktiv und teilweise sogar öffentlich ihren Ängsten stellen, vermeiden andere Menschen einfach Situationen, die mit ihrer Angst zu tun haben. Die Vermeidungsstrategie mag in manchen Fällen funktionieren. Keiner wird zum Beispiel gezwungen in ein Flugzeug zu steigen oder auf den Eifelturm zu steigen.

Anders sieht es jedoch bei Ängsten aus, die das alltägliche Leben beeinflussen. Spinnen z.B. gibt es nun mal nicht nur in abgegrenzten Bereichen und ein Zahnarztbesuch wird auch früher oder später notwendig werden. Wie geht ihr mit Ängsten um, stellt ihr euch gleich oder versucht ihr die Situation erst einmal zu meiden bis es nicht mehr anders geht?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich stelle mich dem auf jeden Fall, denn nur das Aushalten sorgt auch dafür, dass man das überwinden kann. So habe ich schon als Kind eine extreme Angst vor dem Zahnarzt entwickelt, einfach weil da etwas Schlimmes passiert ist und das hatte dann dafür gesorgt, dass ich eine Weile nicht hin bin, als mein fürsorglicher Zahnarzt aufhörte. Dann habe ich mir aber einen neuen gesucht, der ebenso gut mit Angst umgehen konnte und dann habe ich das in den Griff bekommen, zumindest so dass das okay ist.

Ebenso hatte ich Angst vor dem Fliegen, aber da habe ich mich auch ins Flugzeug gesetzt und los ging es, immerhin will ich die Welt sehen, das geht ja nicht mit dem Auto oder dem Fahrrad. Ich denke man muss sich dem Ganzen einfach irgendwann stellen, wenn man sich dafür generell als gefestigt genug sieht und dann muss man das aushalten und dann kann man erkennen, dass das nicht so schlimm ist und nichts passiert.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für mich ist es mit den "Ängsten" im Alltag" so wie mit den "Kämpfen", sprich ich halte es für völlig übertriebene Rhetorik, wenn es heißt "Ich stelle mich meinen Ängsten", wenn ich meinen feigen Hintern zum Zahnarzt schleppe, um dort eine medizinische Versorgung und einen Komfort zu erfahren, von denen 95 Prozent der Menschheit nur träumen können. Oder wenn ich nicht sofort kreischend wegrenne, wenn ich eine harmlose europäische Spinne sehe - bin ich dann ein großer, tapferer Held, der sich seinen Ängsten stellt, oder doch eher ein zivilisationsgeschädigtes, neurotisches Weichei? :lol:

Wie die meisten neurotischen Weicheier habe ich natürlich auch meine Ängste. Ich hasse Fliegen, bin beim Zahnarzt ein schlotterndes Häufchen Elend und habe in diesem Leben nicht vor, in eine Achterbahn oder auf einen Sprungturm zu klettern. Aber das ist eben so. Wenn es sein muss, überwinde ich mich, wenn nicht, auch gut. Solange mein Alltagsleben nicht beeinträchtigt wird, habe ich kein Problem damit, dass mir bei größeren Höhen schwummrig wird und auch nicht den Antrieb, daran groß herumzudoktern. Vor irgendwas hat man immer Angst, und leben muss man eben trotzdem.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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