Im nächsten Leben Mann sein wollen, da nur 8 Stunden Arbeit?
Gestern habe ich eine Aussagen gehört, die ich doch irgendwie interessant fand. Und zwar meinte eine Bekannte, dass sie im nächsten Leben lieber ein Mann werden wollte. Diese müssten nur 8 Stunden am Tag arbeiten und könnten dann zu Hause die Füße hochlegen. Im Haushalt würden die meisten Männer ja doch nichts machen und das würde alles an der Frau hängen bleiben.
Ich muss sagen, dass ich das so nicht unterschreiben kann. Mein Partner arbeitet meistens länger als nur 8 Stunden täglich und ich würde seinen Job nicht machen wollen, weil dieser doch oftmals sehr nervenaufreibend ist. Dazu ist er viel unterwegs und sicher muss man dazu auch irgendwie gemacht sein. Ich denke, dass es durchaus auch viele Männer gibt, die eben 8 Stunden oder länger arbeiten und trotzdem noch einen Haushalt führen. Immerhin gibt es ja auch genügend Singles und da wird kaum jedes mal die Mutti den Haushalt des Sohnes schmeißen.
Würdet ihr die Aussage unterstützen, dass man im nächsten Leben lieber ein Mann sein möchte, um dann nur seine 8 Stunden zu arbeiten und dann die Füße hochlegen zu können? Meint ihr,dass ist doch eher oberflächlich gedacht? Oder trifft das für euch auf die meisten Männer zu?
Und was ist mit den Menschen in Managerpositionen oder die eine eigene Praxis oder Kanzlei haben und leiten müssen und oftmals deutlich mehr als 40 Wochenstunden arbeiten? Sind das dann alles Frauen oder wie? Ich finde diese These zu kurz gedacht und bin der Meinung, dass nicht viel Verstand vorhanden sein kann, wenn man so eine Aussage nicht nur selbst macht, sondern auch noch glaubt.
Was ich persönlich total schizophren finde ist folgendes: viele Frauen beschweren sich darüber, dass die Männer zu wenig im Haushalt tun. Warum erzieht man dann nicht die Söhne entsprechend, damit die nächste Generation es dann "besser" hat als man selbst? Meine Oma zum Beispiel hatte so eine Ehe nach dem klassischen Rollenbild. Mein Großvater war arbeiten, sie kümmerte sich um Haus, Garten und Kinder. Er hat auch nichts im Haushalt gemacht und sie hat daraufhin sämtliche Söhne dahin gehend erzogen, dass die im Haushalt angepackt und alles gelernt haben, was es zu lernen gab.
So kann mein Vater nicht nur stricken und Socken stopfen, sondern auch Knöpfe annähen, kochen, putzen und überhaupt alles, sogar Handwerk und Elektrik. Also wenn meine Mutter zum Beispiel ins Krankenhaus kommen oder versterben sollte, wäre er immer noch total selbstständig und könnte gut alleine klarkommen ohne selbst mit der Situation überfordert zu sein. Da kenne ich leider auch andere Gestalten, die schon damit überfordert sind, eine Tiefkühlpizza im Backofen fertig zu backen.
Ich habe ja geschrieben, dass ich diese Aussage auch nicht nachvollziehen kann. Ich sehe das ja alleine bei meinem Partner. Da würde ich nicht tauschen wollen. Ich denke, dass mit dieser Aussage eben gemeint war, dass die meisten Frauen auch nach der Arbeit dann noch zu Hause die Hausarbeit erledigen können, während Mann sich eben ausruht und die Füße hochlegt.
Ich denke auch, dass es viele Männer gibt, die mehr als 8 Stunden arbeiten und trotzdem auch im Haushalt etwas machen. Es ist sicher oft so, dass das Meiste dennoch die Frau macht, aber gewisse Dinge kann ein Mann doch auch erledigen. Ich denke, dass da einfach Absprache wichtig ist. Schlimm fand ich es jedoch mal bei einer Freundin, da saß ihr Partner faul zu Hause, hat es nicht mal geschafft die Küche aufzuräumen oder etwas zu kochen, während sie arbeiten war. Um sie dann noch anzumachen, dass sie nicht mit der Hausarbeit hinterher kommt. Mit solch einem Macho könnte ich nicht zusammenleben und da könnte die These ja wieder halbwegs stimmen.
Denke ich an mein letztes Exemplar, dann kann das zutreffen. Wobei dieser auch nicht nur 8 Stunden arbeiten war, der ist um 6 Uhr aus dem Haus gegangen und kam um 18 Uhr erst wieder nach Hause. Danach ging aber nichts mehr, etwas anpacken oder machen ging nicht, denn er hat "schwer gearbeitet". Wochenende musste ausgeschlafen werden und seine Freizeit gestaltet werden, denn immerhin muss er sich wieder auf seine "schwere Arbeit" vorbereiten. Erziehen kannst du wie du willst, wenn das nicht ankommt und nicht umgesetzt wird, dann steht das auf einem anderen Blatt.
Als er noch bei seiner Mutter gewohnt hat, musste er mit anpacken. Kaum war er alleine mit seiner Wohnung, ist nichts mehr gelaufen, Geld war vorhanden und somit hat er sich dann jemanden kommen lassen für die Wäsche, Essen waren Fertiggerichte und geputzt werden musste auch nie und so sah die Wohnung auch aus. Nach über 10 Jahren so "wohnen" hat er das Muster dann auch beibehalten und nicht mehr geändert, denn es ging auch so und damit ist er nicht schlecht gefahren.
Von daher würde ich nicht sagen, dass es mit der Erziehung alleine getan ist sondern auch hinterher, wie es dann weiter gelebt und ausgeführt wird. Denn wenn man nicht dazu gezwungen ist seinen Haushalt selbst zu machen, seine Wäsche zu machen und Socken zu stopfen und solche Sachen, sondern dafür andere antanzen lässt die bezahlt werden, wird er/sie auch daran nichts ändern wenn es läuft. Auch wenn es vorher anders gelehrt worden ist, so sehen das manche dennoch als überflüssige Arbeiten oder notwendiges Übel an, welches man auch anderweitig lösen kann.
So aber sind wir mal ehrlich, ich würde kein Mann aus dem Grund sein wollen. Denn je nach dem an welchen Feger man kommt, wird man von diesem dazu verdonnert hinterher noch nach der Arbeit die komplette Hausarbeit zu machen während die Dame des Hauses den ganzen Tag vor dem Fernseher liegt, nicht arbeitet und auch nichts macht. Solche Männer gibt es auch, die sich von morgens bis abends abrackern, eine Ehefrau Zuhause haben die nichts macht oder auch eine haben, deren Job der Haushalt ist als Hausfrau und hinterher dann noch dort mit anpacken müssen und sollen. Dürfen diese Männer dann auch sagen, im nächsten Leben wäre ich lieber eine Frau, oder jammern diese so herum? Ich habe noch keinen Mann darüber jammern gehört und sich das zu wünschen.
Und wenn deiner Freundin das stinkt, dass der Kerl nur Zuhause sitzt und nichts macht, nicht arbeitet und kein gar nichts, dann frage ich mich ehrlich wenn man so unglücklich damit ist, warum behält man diesen Kerl und setzt ihn nicht vor die Tür? Ich habe mein Exemplar auch vor die Tür gesetzt, weniger Arbeit habe ich damit schon da sein Krempel nicht mehr mit angefallen ist und den Rest musste ich vorher ohnehin schon alleine machen.
Aber aushalten lassen gibt es bei mir nicht, aber ich verlange auch nicht von einem Partner und Mann, der 12 Stunden auf dem Bau höchste körperliche Arbeit verrichtet hat, dass dieser abends Zuhause dann noch Haushalt macht während eine Hausfrau Zuhause sitzt und von morgens bis abends dafür Zeit hat oder der Partner einen einfacheren Job hat, und abends kein körperliches Wrack ist.
Die Statistik gibt der Freundin doch recht. Nach den nackten Zahlen sind Hausarbeit, Kindererziehung und die pflege von Angehörigen auch heute noch häufig mehr Frauensache. Wie viele Frauen gehen denn arbeiten und haben den Mist trotzdem noch fast komplett am Hals?
Auch heute entziehen sich da nicht wenige Männer weiterhin und leben eher die klassische Regelung, Erwerbsarbeit, Renovieren, Garten und Auto sind sein Job, Für die Frau stehen dagegen Erwerbsarbeit, Haushalt, Kinder und die pflegebedürftige Oma auf dem Plan. Deshalb ist auch heute noch für viele Männer nach 8 Stunden Erwerbsarbeit Schluss, während die Frau danach noch schuften muss. Wenn sie es nicht schafft, kann sie schließlich im Job zurückstecken.
Ich finde diese Aussage auch etwas zu kurzsichtig. Nun, ich bin ein Mann und arbeite länger als acht Stunden am Tag. Dazu kommen noch eineinhalb bis zwei Stunden Fahrt zu der Arbeit hin und zurück. Macht mit Pause und allem schon mal mindestens elf Stunden, die ich unterwegs bin, was in dem Rechenbeispiel mit acht Stunden stark vereinfacht wird.
Dazu kommt, dass meine Frau gerade ein eineinhalb Jähriges Kind aufpasst und dann nicht unbedingt viel Zeit hat den Haushalt noch zu schmeißen. Es wäre aber wahrscheinlich auch nicht viel anders, wenn sie arbeiten gehen würde. Das sind meist auch nicht nur acht Stunden, sondern neun bis zehn.
Wir machen beide den Haushalt und wenn ich zugeben muss, dass ich abends auch gerne mal die Füße hochlegen wollen würde, zieht meine Frau mir die wieder runter. Also wir arbeiten beide im Haushalt, auch wenn sie vielleicht etwas mehr macht. Aber ob man das dann unbedingt eintauschen wollen würde, gegen einen mehr als acht Stunden Arbeitstag? Und da arbeite ich mich jetzt nicht krumm mit ca. 45 Wochenstunden. Es gibt Berater die haben 60 bis 70 Wochenstunden... Ich finde diese Aussage unsinnig.
Das hat doch nichts mit dem Geschlecht zu tun. Jeder freie Mensch hat das Recht sich eine Arbeit zu suchen die nur 8 Stunden dauert und danach faul vor dem Fernseher zu sitzen.
Mein Mann hat aus Überzeugung einen Beruf gewählt bei dem er mehr als 8 Stunden arbeiten muss und wenn er mich nicht hätte dann müsste er jetzt auch noch zusätzlich den Haushalt machen.
Ich arbeite gar nicht, komme mit Haushalt und Kindern aber auch nicht auf mehr Arbeit als mein Mann hat. Und hätten wir uns nicht kennengelernt dann würde ich jetzt auch nicht arbeiten, hätte keine Kinder und könnte den ganzen Tag faul auf dem Sofa sitzen.
Die Aussage ist ebenso absurd wie sexistisch. Es stimmt zwar, dass die gesellschaftlichen Normen nach wie vor davon ausgehen, dass Frauen den Haushalt schmeißen und die ganze Organisation und Emotionsarbeit noch obendrein schultern, aber dagegen kann man rebellieren. Wer einerseits über die klassische Arbeitsaufteilung jammert, in der er den "anstrengenden" Job außer Haus hat, aber andererseits brav mitspielt, braucht von mir zumindest kein Mitleid zu erwarten.
Frauen sind heutzutage glücklicherweise nicht mehr gezwungen, zu heiraten und Kinder zu kriegen oder sich sonst wie in finanzielle Abhängigkeit zu begeben. Das lästige Hinterherräumen, während "Er" die Beine hochlegt, kann zum Beispiel dadurch umgangen werden, dass man getrennte Wohnungen betreibt. Oder zusammenlegt und eine Haushaltshilfe anstellt. Aber solche Arrangements sind dann doch eher selten, weil sich die meisten Leute unter dem Strich damit am wohlsten fühlen, wenn sie alles genauso machen wie alle anderen, mit allen Vor- und Nachteilen.
Ich will ja im nächsten Leben Katze werden. Null Stunden Arbeit und trotzdem beschwert sich keiner, es gibt sogar noch "Gourmet" Futter und Streicheleinheiten als Bonus. Ich verstehe gar nicht, warum eine Wiedergeburt als Katze die Folge von zu wenig Karmapunkten sein soll.
Aber Spaß beiseite - wir haben 2019. Wenn sich eine Frau in einer Position befindet, in der sie einen Vollzeitjob hat und dann auch noch den gemeinsamen Haushalt erledigt während der Göttergatte sich gemütlich die Eier schaukelt ist sie echt selber Schuld. Die Frauen, die darüber jammern sollten sich mal fragen, wie sie überhaupt in diese Position gekommen sind und statt zu jammern dann schleunigst etwas ändern.
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