Weltlehrertag: Wie waren eure Lehrer?
Heute ist Weltlehrertag. Seit 1996 wird dieser Tag am 05.10. gefeiert in Gedenken an die Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer von 1966.
In Verbindung mit diesem Ehrentag an die Lehrer würde ich gerne von euch wissen, welche Lehrer euch in Erinnerung geblieben sind. Gab es bei euch einen besonders beliebten tollen Lehrer? Gab es einen den kein Schüler mochte? Hattet ihr sogar Angst vor ihm/ihr? Hattet ihr einen persönlichen Lieblingslehrer oder wart sogar mal verliebt?
Ich persönlich hatte immer extrem gute Erfahrungen mit Lehrern, also männlichen Ansprechpartnern. Ab der 5./6. Klasse hatte ich meinen ersten Klassenlehrer und das war seitdem auch bis zum Schluss mein Lieblingslehrer. Bei Lehrern habe ich immer besonders gut aufgepasst und auch am meisten gelernt. Oft waren es auch diejenigen die den Unterricht besonders praxisnah oder lustig gestaltet haben.
Ein Lehrer, da war ich ca. 15, gab es auch in den habe ich mich so richtig verliebt. Das war dann gar nicht so einfach das zu verheimlichen und vermutlich hat er auch irgendwann gemerkt, aber er wusste gut damit umzugehen Eine Lehrerin gab es leider auch, auf die hatte ich so gar keine Lust. Das war unsere Sportlehrerin ab der 7, Klasse. Die war so richtig fies zu uns, wenn man keine Sportskanone war, das ging fast schon Richtung Mobbing.
Ich hatte, so wie vermutlich alle anderen auch, sehr unterschiedliche Lehrer und Lehrerinnen. Eher negativ ist mir mein Grundschullehrer in Erinnerung. Mit ihm bin ich nicht wirklich klar gekommen. Problem war, dass meine Schwester 4 Jahre älter ist als ich und sie hatte vor mir eben den gleichen Grundschullehrer. Sie war eine sehr gute Schülerin und ich war anders als sie. Ich hätte vor allem in der Grundschulzeit einen guten Pädagogen gebraucht mit viel Zuspruch.
Leider war das bei diesem Lehrer gar nicht der Fall. Er fragte mich sogar öfters, ob ich mir sicher sei, dass meine Schwester meine Schwester sei, weil das gibt es nicht, dass es innerhalb einer Familie ein so intelligentes und ein so dummes Kind gibt. Besonders motivierend war das natürlich nicht.
Ich kam danach dann in eine Hauptschule. Dort hatte ich mehrere wirklich gute Lehrer und Lehrerinnen. Ihnen bin ich bis heute dankbar. Sie haben mir immer wieder gezeigt, dass ich auch ein toller Mensch bin. Sie haben mich vor allem persönlich sehr aufgebaut. Ich glaube, dass es diesen Lehrern zu verdanken ist, dass ich es am Ende dann sogar bis zu einem Studienabschluss geschafft habe.
Viele meiner Lehrer und Lehrerinnen von anno dazumal habe ich ehrlich gesagt längst vergessen. Es waren eben Menschen, mehr oder weniger kompetent, mehr oder weniger ausgebrannt, die irgendwelchen pubertären Jugendlichen die Freuden des Zitronensäurezyklus oder des Basketballs nahezubringen und in 99 Prozent stocksteifem Frontalunterricht Fragen zu behandeln wie: Ist X gleich 1 oder nicht? oder "In wie viele Teile ist ganz Gallien geteilt?" Ich habe meine Schulzeit weder in sonderlich positiver noch negativer Erinnerung, und die allermeisten Lehrkräfte waren schlichtweg ein notwendiges Übel.
Schon in der Grundschule war für mich alles, was mit Unterricht zu tun hat, manchmal halbwegs interessant, aber zum größten Teil Dinge, die man machen muss, weil das die Erwachsenen so sagen. Und spätestens in der Pubertät hatte ich wahrhaftig andere Sorgen als den Typen oder die Alte da vorn neben der Tafel. Wenn ich gute Noten in einem Fach hatte, war das ebenso oft trotz der pädagogischen Bemühungen wie wegen des Engagements der Lehrkraft, und bei schlechten Noten war es auch nicht anders.
Der Lehrerberuf ist sicher anstrengend und verantwortungsvoll, zumal da man auch oft der Sündenbock der Nation ist, weil die Eltern versagen und die SchülerInnen sowieso schon immer gemacht haben, was sie wollen. Aber wieso man ausgerechnet diesen Berufsstand über Gebühr glorifizieren soll, sehe ich auch nicht ein. Schließlich wird niemand in diesen Job geprügelt, und je nach Laufbahn verdient man auch gar nicht mal so schlecht.
Wir hatten schon ein paar Lehrer, die etwas merkwürdig drauf waren. Einer meiner Englisch- und Französischlehrer war so ein bärtig-bulliger Typ, der sich auch so aufgeführt hat: meistens kam er schon mit finsterer Miene ins Klassenzimmer, knallte seine Tasche auf den Tisch und fing gleich mit einer spontanen mündlichen Abfragerunde an, die eher inquisitorischen Charakter hatte. Einen meiner Mitschüler konnte er traditionell nicht leiden, und den hat er besonders traktiert: er bekam Fragen gestellt, und wenn er nicht sofort antworten konnte, kam ein triumphierendes "Hab ich gleich gewusst, dass da nichts kommt. 0 Punkte."
Unsere Geschichts- und Deutschlehrerin hingegen war bekannt für ihre verkniffene Miene und ihre Neigung zum Gekränktsein, wenn man eine Frage nicht beantworten konnte. Sie bevorzugte manche Schülerinnen, die mit sehr guten Noten geradezu bombardiert wurden, während sie die übrigen Schüler mit eisiger Distanziertheit behandelt hat. Ich erinnere mich noch an ihre ständig über die Schultern gehängte Strickjacke, die sie sie unentwegt zurechtzupfte, und an ihre Standard-Drohung: "Wenn Ihr mauert (= abblockt, also nichts antwortet), dann mach ich den Unterricht staubtrocken!".
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