Durstgefühl als Hunger fehlinterpretieren?

vom 04.01.2017, 08:28 Uhr

Ich las vor kurzem ein angebliches Experteninterview, in dem eine Sportpsychologin meinte, dass man auf gar keinen Fall vergessen sollte ausreichend zu Trinken wenn man beispielsweise aktiv Gewicht verlieren möchte. Denn es würde ansonsten vorkommen, dass das Durstsignal fälschlicherweise als Hunger interpretiert wird und man würde mehr Essen und mehr Kalorien zu sich nehmen als unbedingt notwendig und auch förderlich bei der Gewichtsabnahme.

Ich finde diesen Rat ehrlich gesagt ziemlich seltsam. Ich habe es wirklich noch nie erlebt, dass ich ein Durstsignal als Hunger interpretiert habe. Ich kenne meinen Körper gut genug um eben zu wissen, wann ich wirklich Hunger habe und wann ich nur ein Durstgefühl habe. Daher verstehe ich auch nicht wirklich, wie man das verwechseln kann. Selbst aktive Gewichtsabnahme ändert bei mir nichts in der Wahrnehmung und ich kann mir nicht vorstellen, dass Menschen das wirklich verwechseln können. Wenn man Durst hat, bekommt man ja auch eine trockene Kehle und die hat man bei Hunger meines Wissens nach nicht.

Wie seht ihr das? Habt ihr schon mal ein Durstgefühl als Hungersignal interpretiert? Wie realistisch ist es, diese beiden Gefühle zu verwechseln?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das ist wirklich kein Witz, aber mir ist das sehr häufig in meiner Jugend passiert. Ich habe öfters das Gefühl gehabt, dass ich hungrig bin und habe gegessen. Trotz viel Sport habe ich am Ende erheblich zugenommen und verstand die Welt nicht mehr. Meine Freunde und Bekannte haben das auch nicht kapiert.

Mittlerweile habe ich aber erfahren, da ich immer noch mit den Kilos etwas zu kämpfen habe, dass ich Hunger und Durst verwechsel. Ich trinke ohnehin nicht 2 Liter pro Tag, sondern hat mein Körper sich so gut meinem Trinkverhalten angepasst, dass ich manchmal 10-20 Tage "nur" 750ml also eine Halbe 1,5l PET-Flasche trinke. Danach kommt es jedoch nicht selten vor, dass ich verdammten Durst habe und am Tag mal durchaus 2 1.5l Flaschen trinke.

Jetzt weiß ich es und verliere langsam auch die Kilos wieder, die ich mir mal mehr oder weniger angefressen habe. Ich habe auch zwischendurch immer radikal abgenommen, aber eben nie verstanden, wieso es trotz Sport wieder drauf kam. Jetzt wo ich krankheitsbedingt etwas weniger Sport machen kann, kam die Kilos wieder drauf, weil ich gegessen statt getrunken habe. War echt Doofheit und Unwissenheit.

Also ich sage daher auf jeden Fall, dass man das wirklich fehlinterpretieren kann. Wieso kann ich dir allerdings nicht sagen. Wahrscheinlich habe ich mich selber nie verstanden und missverstanden. Hinzu kam sicherlich die Unwissenheit über diese mögliche Fehlinterpretation. Jetzt weiß ich es besser und nie wieder passiert mir das.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Es ist richtig, dass man beim Abnehmen ausreichend trinken muss einfach damit das Hungergefühl weniger stark ausgeprägt ist und auch die ganzen Stoffe aus dem Körper ausgeschwemmt werden. Zum Übergewicht ist es nicht selten gekommen, da die Menschen verlernt haben was das natürliche Hungergefühl und Sättigungsgefühl ist und oftmals wird dann auch Durst als Hunger interpretiert und man schaufelt sich Essen hinein, anstatt zu trinken.

Daher ist es hilfreich, wenn man meint Hunger zu haben erst ein Glas Wasser zu trinken. Ist das Gefühl hinterher noch vorhanden, dann ist es Hunger und wenn nicht, dann war das einfach ein falsches Signal vom Körper welches geschickt wurde und eigentlich Durst gemeint war, anstatt Hunger.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich habe davon tatsächlich auch schon öfter etwas gehört. Ich weiß aber nicht so recht, was ich davon halten soll. Irgendwie kann ich es mir nicht so recht vorstellen, dass man Hunger mit Durst verwechseln soll. Eher kann ich mir vorstellen, dass man Magenschmerzen mit Hunger verwechselt, beziehungsweise beides nicht voneinander unterscheiden kann, da es mir selbst auch schon so ergangen ist.

Dass ich Hungergefühl mit Durst verwechselt habe, ist mir noch nicht passiert, soweit ich weiß. Wenn man aber wirklich Probleme mit dem Gewicht hat, ist es sicherlich keine schlechte Idee, immer erst einmal ein Glas Wasser zu trinken, wenn man meint, Hunger zu haben. Schaden kann das auf jeden Fall nicht und es ist ja generell gut und gesund, viel und regelmäßig zu trinken.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe auch schon davon gehört und kann mir das doch gut vorstellen. Ich denke, dass einem das schon auffällt, wenn man sich genau darauf konzentriert. Ich bemühe mich schon ein gewisses Pensum zu trinken, aber das gelingt nicht immer. Dabei ist es mir auch schon passiert, dass ich etwas gegessen habe, weil ich eben dachte, dass ich Hunger hätte. Aber eigentlich war ich durstig. Ich denke, dass man daher gerade ausreichend trinken sollte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Gehört habe ich davon auch schon, aber selber habe ich es noch nicht gehabt, dass ich dachte, dass ich hungrig wäre, während ich eigentlich aber Durst hatte. Aber gerade dann, wenn Menschen schon das Gefühl dafür verloren haben, wann sie hungrig oder satt sind, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man auch mal das Durstgefühl fehlinterpretiert und denkt, dass man Hunger hätte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Kurzfristig schafft ein Glas Wasser oder ein Kaffee mit Milch bei mir zwar gut Abhilfe, wenn ich Magengrummeln bekomme, aber tatsächlich bekomme ich nach einiger Zeit dann trotzdem wieder Appetit. Dementsprechend glaube ich schon, dass ich Hunger in der Regel richtig deute; zumal ich z. B. auch zuverlässig sagen kann, wann ich tatsächlich reinen Durst verspüre, und dann auch gezielt zum Getränk anstatt zum Snack greife. Ich habe die Theorie aber nun schon häufiger gehört, dass manche Menschen das wirklich nicht auseinanderhalten können und somit dazu neigen, deutlich mehr als den Tagesbedarf zu essen.

Mit der Strategie, erst einmal ein Getränk vorzuschieben und zu jeder Mahlzeit ein Glas dazu zutrinken, macht man ja auf jeden Fall erstmal nichts falsch, solange man bei Wasser oder ungesüßtem Tee bleibt. Daher denke ich, dass man sich das ruhig angewöhnen und seine Ernährung und Gewichtsentwicklung darunter mal beobachten kann, um zu entscheiden, ob es einem hilft.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Warum ist das so erstaunlich? Die meisten Menschen wissen doch gar nicht, wie es sich anfühlt wirklich Hunger zu haben. Entweder man hat Appetit oder man hat sich einfach angewöhnt in gewissen Abständen etwas zu essen und spürt, dass die Essenspause vorbei ist. Dass dieser "Hunger" wirklich nur antrainiert ist merken die Leute, die Intervallfasten machen, und noch einer Umgewöhnungsphase überhaupt kein Problem mehr mit der längeren Essenspause habe.

Von daher ist es für mich völlig einleuchtend, dass es Menschen gibt, die auch Durst nicht von Hunger oder wohl eher Appetit unterscheiden können. Aber das kann man ja ganz einfach überprüfen indem man bei Appetitgefühlen erst mal ein Glas Wasser trinkt und zehn Minuten wartet bevor man sich etwas zu essen sucht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich habe das auch schon mehrmals gehört, dass Durstgefühl oft als Hungergefühl fehlinterpretiert werden kann. Das hat mir unter anderem auch schon mal eine Ernährungsberaterin gesagt und die erzählt mir hoffentlich keinen Quatsch. Gerade wenn man zu wenig trinkt. So ein Mensch bin ich auch.

Der Körper meldet einen Bedarf und man interpretiert das sehr schnell dann als Hunger. Durst zu haben bedeutet nämlich nicht nur, dass man eine trockene Kehle hat. Flüssigkeitsbedarf hat der Köper schon viel früher...wenn du bei einer trockenen Kehle angelangt bist, dann ist dein Durstlevel schon sehr hoch.

Wenn man Durst fehlinterpretiert, dann kann es passieren, dass es in regelrechten "Fressattacken" endet, denn der Körper bekommt unter Umständen nur bruchteilhaft was er eigentlich will - Wasser . So wurde es mir von der Expertin erklärt

Ich habe deswegen jetzt geregelte Essenszeit und habe mir auch bestimmte Trinkmengen/zeiten angewöhnt. Sollte ich mal so ein "unklares" empfinden haben dann greife ich inzwischen erstmal zur Wasserflasche oder esse z.B. sowas wie Gurke oder Wassermelone. Das ist meine persönliche Lösung dieses Themas.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Gehört habe ich bisher davon nichts. Aber ich gehe davon aus, dass ich Hunger von Durst unterscheiden kann. Denn ich habe locker meine 2 bis 3 Liter am Tag, die ich trinke. Und das über den ganzen Tag sehr gut verteilt. Allerdings greife ich bei Hunger mittlerweile eher zu Knäckebrot ohne Belag oder vernasche eine Tomate.

Die kleinen Mengen reichen aus, dass mein Magen wieder was zu tun hat und sich damit erst mal nicht meldet. Dazu die doch recht gute Trinkmenge. Ich gebe aber zu, dass ich nicht vordergründig das Ziel habe nun enorm an Gewicht zu verlieren. Wenn was runter geht, dann ist das schön, aber mehr auch nicht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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