Prüft ihr als Eltern das WhatsApp-Profil des Kindes?

Eigentlich ist WhatsApp meines Wissens ja erst ab 16 Jahre wirklich legal zugelassen.Aber in der Realität sieht das ja anders aus. Auch meine Tochter gehört zu diesem Kreis der WhatsApp-Nutzer. Ich arbeite jetzt als Schreibkraft bei der Kriminalpolizei und bin erschüttert darüber was in diesen WhatsApp-Gruppen so vor sich geht.

Das geht vom Thema Mobbing bis hin zu Sexualdelikten. Aktuell bekomme ich nicht wirklich mit, mit wem sich meine Tochter in WhatsApp unterhält und was da generell Thema ist. Ich habe sie natürlich immer wieder mal vor den möglichen Gefahren einer solchen "Plattform" gewarnt, aber eigentlich würde ich gerne mal selbst prüfen, was da so drin steht in ihren WhatsApp Kontakten.

Wie gesagt bin ich da vielleicht durch meine Arbeit jetzt sehr beeinflusst von Negativbeispielen, aber trotzdem lässt es mir keine Ruhe. Findet ihr es in Ordnung, wenn man als Elternteil hin und wieder die WhatsApp-Verläufe kontrolliert? Streng genommen wäre das ja eine Verletzung der Privatsphäre. Wie seht ihr das ganze Thema? Prüft ihr ab und zu mal die Aktivitäten eures Kindes im WhatsApp?

Ich prüfe da nichts und gehe auch nicht an die Handys der Kinder. Im Gegenzug will ich ja auch nicht, dass sie an mein Handy gehen, wenn die Gelegenheit mal da ist. Allerdings muss ich mir da keine Sorgen machen, dass sie dubiosen Kontakten gegenüber zu viel preisgeben könnten. Denn solche Kontakte haben sie nicht.

Sie gehen nicht mal ans Telefon, wenn fremde Nummern anrufen. Sollte aus dem Bekanntenkreis jemand eine Nummer bekommen, so wird erst darauf reagiert, wenn diese Person sich mit einer Nachricht meldet, wer sie ist. Allerdings kennen sie dieses Verhalten auch von mir. Vorbild ist da aus meiner Sicht, die beste Variante, um dem eigenen Kind ein umsichtiges Handeln beizubringen.

Also ich denke auch, wenn man seinem Kind ein Smartphone anvertraut und die entsprechenden Apps installiert und einrichtet, dann muss das Kind so erzogen sein, dass es verinnerlicht hat, dass ein leichtfertiger Umgang damit Gefahren mit sich bringt.

Sprich das Kind muss wissen, dass es keine persönlichen Daten weitergeben darf, dass man niemals Passwörter veröffentlicht usw.

Das ist genauso wie im Straßenverkehr, wenn man beginnt, dass das Kind alleine im Straßenverkehr teilnimmt beispielsweise beim Laufen zur Schule oder auch beim spielen alleine vor der Haustür, wenn man das Vertrauen entgegenbringt, dann muss es auch wissen, wie es sich gegenüber Fremden zu verhalten hat.

Kontrollieren würde ich nur, wenn ich eine starke Vermutung habe, dass es nicht klappt und dadurch eine Gefahr besteht.

Ich vertraue meiner Tochter da auch und unterstelle ihr da eine gewissen Reife und Vernunft. Aber ich arbeite wie gesagt seit Kurzem bei der Polizei im Büro und lese da einiges an Fällen. In den paar Wochen in denen ich da bin gab es schon einige Fälle mit jugendlichen Mädchen die Fotos etc. an befreundete Jungs verschickt haben und das ging dann rum etc. Da haben die Eltern dann eben auch gesagt, sie hätten nie gedacht dass ihre Tochter sowas machen würde usw. usf.

Da ich ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zu meiner Tochter habe und das gerne auch erhalten möchte, hab ich mich jetzt dazu entschlossen offen mit ihr über das Thema zu reden. Ich habe sie gebeten da drauf zu achten und mir nach Möglichkeit auch zu er erzählen, falls irgendwer von ihr solche Bilder fordert oder ihr sonst etwas merkwürdig vorkommt.

Aufklärung dabei ist schon die halbe Miete, wie man so schön sagt. Und das betrifft ja nicht nur dieses Thema. Ich vermute mal, dass solche Entwicklungen vor allem bei den Kindern und Jugendlichen vorkommen, die sich viel selbst überlassen sind, wo die Eltern selbst kaum Erfahrungen mit diesen Medien haben und so weiter.

In Familien, wo es vertrauensvolle Gespräche gibt, sehe ich diese Gefahren weniger. Das kann man auch auf andere Themen übertragen. Wenn ein Kind oder Jugendlicher mit seinen Problem zu Hause offene Ohren findet, wird er sich kaum an die falschen Leute damit wenden.