Wie kann man beim Intervallfasten am besten abnehmen?
Ich habe bereits kräftig im Internet recherchiert und habe mich gefragt, ob es hier Menschen gibt, die das probiert haben und ob das überhaupt auf die Dauer funktioniert. Wie kann man beim Intervallfasten am besten abnehmen und kann man wirklich normal weiter essen?
Es gibt ja die Variante 16-8. Das bedeutet, dass man 16 Stunden fastet und im Zeitraum von 8 Stunden essen darf. Wenn man es sich geschickt aufteilt fällt die Hälfte der Fastenzeit in die Schlafenszeit. Dann gibt es noch die Methode, dass man einen Tag gar nichts isst und dann wieder normal etc.
Was ist nun die bessere Variante? Und wie ist es möglich, dass man trotzdem abnimmt obwohl man in den acht Stunden nach Herzenslust schlemmen darf?
Ich denke es kommt vor allem darauf an, wie sehr sich deine Essgewohnheiten dann tatsächlich ändern. Ich kenne Leute, die mit ihrer Essenspause direkt nach dem Abendessen beginnen und dadurch viele "Kalorienfallen" vermeiden. Sprich, süße Getränke, Alkohol, Süßigkeiten, Knabberzeug und so weiter, das man sich nebenbei in den Mund stopft während man auf einen Bildschirm schaut.
Die habe dadurch natürlich schon abgenommen, was auch daran liegt, dass sie sich tagsüber schon immer einigermaßen ausgewogen ernährt haben und jetzt auch nicht auf die Idee kommen in der Mittagspause die halbe Tüte Chips zu inhalieren, die sie am Abend vorher nicht gegessen haben.
Bei mir würde das wahrscheinlich nicht funktionieren, da ich nach dem Abendessen meistens nichts mehr esse und mir die wenigen Gelegenheiten, bei denen ich etwas esse oder trinke - Cocktailabend, Popcorn im Kino und solche Sachen - nicht verbieten würde. Und zum Frühstück esse ich unter der Woche nicht viel, das würde in der Kalorienbilanz nicht viel ausmachen wenn ich das Frühstück weglassen würde.
Ich kenne niemanden, der einen Tag in der Woche gar nichts isst, aber ich denke auch hier kommt es darauf an, wie der Rest der Woche dann aussieht. Von Leuten, die Sport machen um abzunehmen, kennt man das Phänomen, dass sie dann sogar mehr Kalorien zu sich nehmen als vorher und mehr als sie beim Sport verbraucht haben, weil sie denken, dass sie sich das leisten können.
Wo steht denn geschrieben, dass man beim Intervallfasten in den acht Stunden nach Herzenslust schlemmen kann? Ich betreibe diese Form der Ernährung jetzt wieder seit fünf Monaten diszipliniert und ohne Ausnahmen. Das heißt in meinen Fall, ich verzichte auf das Frühstück und nehme meine erste Mahlzeit ab zwölf Uhr und meine letzte gegen neunzehn Uhr ein. Insgesamt sind es allerdings auch nur zwei Mahlzeiten. An den Wochenenden gönne ich mir nachmittags ein selbstgemachtes Dessert oder einen Eiskaffee oder einen süßen Latte Macchiato.
Ich esse nur einmal täglich Kohlenhydrate in größerer Menge in Form von Nudeln oder Kartoffeln. Ich esse keine Wurst, dafür aber recht fettreichen Käse wie Camembert, Brie, Mozzarella und Feta. Diese verarbeite ich meistens in Gerichten wie Omelette, Gemüsesalate oder Pasta mit frischem Gemüse. Noch vor drei Wochen habe ich bei jedem Wocheneinkauf zwei Tafeln Zartbitterschokolade mitgenommen. Auch das mache ich nun nicht mehr.
Wenn mir nach Schokoladengeschmack zumute ist, mache ich mir einen Joghurtquark mit echtem Kakao und süße den mit ganz normalen Zucker. Tja, und so habe ich in einigen Monaten zehn Kilogramm an Gewicht verloren. Inzwischen stagniert das Gewicht und ich müsste sicherlich noch irgendwo mehr Kalorien einsparen, um eine weitere Abnahme zu erreichen. Dazu bin ich aber derzeit nicht bereit. Ganz wichtig ist mir, dass ich mein Gewicht halte. Und dafür bleibe ich eisern bei meiner gewählten Ernährungsform.
Rein rechnerisch und logisch funktioniert das Konzept „Intervallfasten“ für mich auch nur dann, wenn durch die Nüchternzeiten auch ein Kaloriendefizit erreicht wird. Wer sein normales Ernährungsausmaß oder gar ein angesprochenes grenzenloses „Schlemmen nach Herzenslust“ durch die Umstellung lediglich in einen kürzeren Zeitraum quetscht, der nimmt ja dennoch die gleiche Kalorienanzahl zu sich. Abnahme oder Zunahme sind ja aber durch das Verhältnis von Konsum und Verbrauch bestimmt, und solange mehr gegessen als verbrannt wird, bleibt das Gewicht auch tendenziell steigend.
Ich selbst habe Intervallfasten noch nie ausprobiert, aber von einigen Bekannten mitbekommen. Diese hatten immer schwer damit zu kämpfen, wenn ihre Fastenzeit um 18 Uhr begann und gerade in diesem Zeitraum, wie es nun mal so ist, allerlei Feierlichkeiten, soziale Aktivitäten und andere Versuchungen lagen. Da wurde der gute Wille dann schnell über Bord geworfen oder alternativ mit Schmollmund und gierigen Blicken auf die schlemmende Umwelt reagiert. Daher denke ich, dass es für jemanden, der bei solchen Events nicht immer außen vor sein will, wichtig wäre, den Fastenzeitraum später anzusetzen und auf eine Tagesspanne zu schieben, wo man ohnehin eher alleine oder durch Schule, Ausbildung und Job beschäftigt ist. Das würde es einfacher machen, durchzuhalten.
Wiederum ist das sicher nicht für alle Leute gut umsetzbar. Ich zum Beispiel esse gerne am späten Abend nochmal einen kleinen Snack, brauche aber auch todsicher mein Frühstück vor Verlassen des Hauses, was bei mir an Wochentagen um 6 Uhr früh der Fall ist. Ich würde also keine 16 Stunden Nüchternheit ohne deutliche Abstriche an Lebensqualität in meinen Tag integrieren können, und somit wäre es mir den Versuch auch nicht wert. Ich würde lieber andere Methoden wie eine Portionsreduktion oder ein erhöhtes körperliches Aktivitätsmaß nutzen, wenn ich eine Abnahme anstrebe.
Quasselfee hat geschrieben:Wo steht denn geschrieben, dass man beim Intervallfasten in den acht Stunden nach Herzenslust schlemmen kann?
Zum Beispiel überall da, wo Leute dir erzählen wollen, dass man alleine durch die Essenspausen abnimmt und nicht etwa dadurch, dass man weniger Kalorien zu sich nimmt. Diese Diät wird doch nun wirklich ständig damit beworben, dass sie ja gar keine Diät sei und, dass man auf nichts verzichten müsste wenn man nur auf die Essensintervalle achtet. Das hat diese Diät doch überhaupt erst so populär gemacht.
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