Arbeitsgericht bestätigt Kündigung einer Kassiererin

In dem heute gefällten Urteil bestätigte die Richterin am Landesarbeitsgericht Berlin die fristlose Kündigung der Kassiererin Barbara E. durch die Supermarktkette „Kaiser´s“. Angeblich hat die Kassiererin im Januar 2008 zwei Leergut-Pfandbons über 48 und 82 Cent unterschlagen.

In ihrer Urteilsbegründung sagte die Richterin, dass „ein irreparabler Vertrauensverlust“ entstanden sei. Arbeitgeber müssten sich vollkommen darauf verlassen können, dass ihre Mitarbeiter „auch bei kleineren Beträgen absolut ehrlich“ seien. Daher sei die sonst übliche Unschuldsvermutung in diesem Fall nicht anwendbar.

Die Kassiererin bestreitet die ihr zur Last gelegten Vorwürfe nach wie vor. Sie war bis zu ihrer Kündigung 31 Jahre lang bei Kaiser´s-Tengelmann angestellt. Da sie Gewerkschaftsmitglied ist und im Jahr 2007 einen Streik ihrer Filiale in Berlin organisiert hat, vermutet sie hinter der fristlosen Kündigung eine abgekartete Sache.

Da eine Revision gegen das Urteil nicht möglich ist, will der Anwalt der Kassiererin, Benno Hopmann, eine Verfassungsbeschwerde einreichen. Notfalls wird er den Fall bis vor den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bringen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Frau schuldig ist. Meiner Meinung nach wäre es doch völlig idiotisch, seinen Arbeitsplatz für einen Betrag von 1,30 Euro auf`s Spiel zu setzen.

Was denkt ihr? Könnt ihr euch vorstellen, dass Kaiser´s die Anschuldigungen erfunden hat, um eine unliebsame Angestellte loszuwerden?

Wenn zur selben Zeit die Manager der HRE noch Millionenboni einklagen und dem Steuerzahler einen Verlust von 100 Milliarden Euro bescheren, kann man über dieses Unrecht nur den Kopf schütteln. Der Fall hat gezeigt wie ungerecht es in Deutschland zugeht. Leider hat sich bisher nichts geändert.