Was sollte man als Vermieter alles wissen?

vom 08.09.2019, 21:19 Uhr

Familie A hat ein Mehrfamilienhaus geerbt und wird nun von heute auf morgen Vermieter werden. Aber was muss man als Vermieter alles wissen? Gibt es VHS Kurse oder ähnliches speziell für Vermieter? Welche Literatur könnt ihr empfehlen, die einem sagt, was man als Vermieter wissen muss und wo kann man sich da genauer erkundigen?

Familie A will nichts falsch machen. Sie weiß, dass man erst einmal alle Mietverträge übernehmen muss. Aber da sie auch in das Haus mit einziehen wollen, werden sie einer Partei wohl wegen Eigenbedarf kündigen müssen. Auch da wollen sie nichts falsch machen. Gibt es Vermietervereine, die nicht unbedingt so viel Geld verlangen, dass man arm wird?

Benutzeravatar

» kleine Schwester » Beiträge: 105 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Vorab, ich bin privater als auch gewerblicher Vermieter und ich kann Familie A eigentlich nur einen guten Rat geben. Sie sollen sich eine ordentliche Verwaltung suchen, die sämtliche Belange für sie übernimmt. Rechtlich gibt es viel zu beachten und wenn dann Familie A etwas falsch macht, bleibt sie auf Kosten sitzen, so liegt die Verantwortung alleine auf der Verwaltung. Kurz eine kleine Aufzählung der Dinge, die man stetig erledigen muss:

1. Betriebskostenabrechnung erstellen
2. Mietzahlungen überwachen und ggf. Mahnwesen betreiben
3. Vermietung von Leerwohnungen
4. Mieterkorrespondenz und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es wird Mieter geben, die dann nämlich Sonntag bei dir vor der Tür stehen und erwarten das irgendwelche Lappalien sofort erledigt werden. Und das ist definitiv nicht übertrieben, leider.
5. Instandhaltung des Objekts
6. Verwalten der Gelder, wie Kautionen, Betriebskostenvorausszahlungen
7. Mieterhöhungen, Wohnungsübergaben und Abnahmen

Nun kommt es darauf an, wie viel Zeit Familie A zur freien Verfügung hat und über wie viele Wohneinheiten das Haus verfügt. Sind es zum Beispiel nur drei Wohnungen und ist einer der Partner nicht voll erwerbstätig, dann kann man das schon selbst stemmen, wenn man bereit ist zu lernen.

Ist es aber ein größeres Haus, dann würde ich davon abraten. Ich selbst lasse meine Wohnungen auch extern betreuen, ich möchte mir den Stress nicht antun und auch nicht haften falls etwas schief geht. Je nach Region muss man dafür so 12 - 20 Euro / Monat / Wohnung netto bezahlen. Kann natürlich sein, dass es in München oder solchen Regionen noch mehr ist.

» Bassaufdreher » Beiträge: 393 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Einiges wurde noch nicht erwähnt: Steuern zahlen aus Vermietung und Verpachtung. Grundsteuern bezahlen. Öffentliche Lasten und Versicherungen bezahlen. Die Einträge im Grundbuch aktualisieren mit Notar. Dann den engeren Kontakt zum Bauamt und der kommunalen Verwaltung halten, um schon zeitnah in Erfahrung zu bringen, welche Rahmenplanungen im Wohnumfeld Platz greifen.

Ich kenne Hausbesitzer, die hohe Kredite aufnehmen mussten, um die Eigenanteile an der städtischen Wohnumfeldverbesserung finanzieren zu können. Kontakte zur Bank halten, die Kredite gewähren. Dann die Kontakte zu den Versorgungsunternehmen halten. Das reicht dann von den Wasserwerken, Schmutzwasserbeseitigung, Abfallbeseitigung, Elektrizitätswerk etc. Um all das kümmert sich am besten ein Verwalter, der auch noch einen Hausmeister stellt.

» Gorgen_ » Beiträge: 1151 » Talkpoints: 410,36 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^