Was haltet ihr von einem Europäischen Währungsfonds?
Ich denke, dass die meisten vom so genannten Internationalen Währungsfonds (IWF) gehört haben werden, spätestens seit den finanziellen Hilfen für Griechenland. Außenminister Maas schlägt vor, einen Europäischen Währungsfonds zu schaffen. Inwiefern dieser Vorschlag aber umgesetzt werden wird, ist noch offen.
Was haltet ihr persönlich von einem Europäischen Währungsfonds? Wie nützlich wird so ein Fonds sein? Welche Vorteile und Nachteile seht ihr darin? Meint ihr, dass es bald zu so einem Europäischen Währungsfonds kommen wird oder dieser Vorschlag im Sande verläuft?
Vielleicht ist die Idee nicht so schlecht, weil man mit einem solchen Fonds auch Krisen auffangen kann. Deswegen fände ich es nicht verkehrt, wenn dieser Vorschlag auch weiter überarbeitet wird. Aber trotzdem glaube ich nicht recht, dass dieser Fonds dann tatsächlich ins Leben gerufen wird. Dafür sind sich die Länder der EU leider nicht einig genug und wenn man bei so einer Sache ein einstimmiges Ergebnis brauchen sollte, dann wird das leider sowieso nichts, würde ich vermuten.
Wäre dies nicht doppelt gemoppelt? Der IWF deckt doch schon alles ab. Da könnte man ebenso zuerst das ganze Haus und dann nochmal ein einzelnes Zimmer extra versichern. Wer soll dies bezahlen? Ich kann keinen Vorteil erkennen?
Natürlich hätte das weitreichende Vorteile für schwache Länder. Was genau nutzt der IWF, wenn er für Euroländer nicht zahlen will? Der IWF ist ein globaler Fonds, der dementsprechend vor allem global gesehen hilft und dabei nicht immer auch europäischen Interessen entspricht. Und die Europäer allein können den IWF zu keinen Hilfen zwingen.
Einen sogenannten EWF, wenn wir ihn mal so nennen wollen, dagegen könnten die Europäer direkt kontrollieren. Der Sinn und Nutzen solch eines Fonds liegt dabei klar auf der Hand. Bisher geben alle Euroländer ihre Staatsanleihen alleine heraus, wodurch es massive Verwerfung bei den Zinsaufschlägen geben kann. Starke Länder wie Deutschland kriegen negative Zinsen, andere Länder dagegen müssen, 3, 4 oder 5 Prozent bezahlen.
Klar kann man jetzt sagen, dass das irgendwo auch hausgemachtes Leid ist. Aber am Ende des Tages hat man ja auch bei der Griechenlandkrise gesehen und auch bei Irland, Spanien, Portugal, springt die Gemeinschaft ja doch ein. Aus Angst vor Dominoeffekten retten wir doch schwache Euroländer eh und schieben dann Steuermittel hin und her. Warum dann nicht gleich einfach gemeinsame Anleihen herausgeben und jeder zahlt nur einen kleinen Zinsaufschlag.
Vorallem macht man sich damit viel weniger angreifbar für Hedgefonds. Gegen kleine Volkswirtschaften wie Griechenland oder Portugal kann man wetten. Die kann man regelrecht kaputt spielen. Gegen eine EU-Volkswirtschaft sieht das schon schwieriger aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da binnen weniger Tage rapide Schwankungen bei den Anleiherenditen geben könnte, da sich das ganze über die vielen Euronationen ja ausnivelliert.
Dafür muss man aber eben natürlich einen gewissen Teil seiner Finanzsouveränität aufgeben. Und das werden wohl die wenigstens Finanzminister wollen. Aber wie schon oben geschrieben, denke ich ist das eher Augenwischerei. Denn am Ende springt man doch wieder ein, wenn ein Land am Abgrund steht.
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