Welche als gesund geltende Lebensmittel besser meiden?

Ich dachte ja immer, dass zum Beispiel Krautsalat wegen der Vitamine gesund sei, aber wie ich jetzt gelesen habe, wird dieser wegen seines hohen Zuckergehaltes, eher als ungesund beschrieben. Auch der so beliebte Fruchtjoghurt oder der Orangensaft werden wegen der enthaltenen Zuckermengen, schon fast als bedenklich eingestuft. Würdet ihr das auch so sehen und welche Lebensmittel fallen euch doch noch ein, die zwar allgemein als gesund gelten, man aber vielleicht doch lieber meiden sollte?

Die Dosis macht das Gift. Ich denke, dass man diese einfache Regel beherzigen sollte. Wenn man also mal Lust auf Fruchtsaft hat, dann sollte man ihn zu sich nehmen. Außerdem wird Fruchtzucker schon ein wenig anders umgewandelt als der klassische Rohrzucker. Die industriell hergestellte Fruktose ist das große Arschloch der Ernährungssünden. Der natürlich in Früchten, Honig, etc. enthaltene Zucker kann dick machen, aber es ist wie in allen Dingen, dass die Menge das Gift ausmacht.

Es gab ja auch sehr lange das Gerücht, dass man proteinhaltige Lebensmittel nicht in großen Mengen zu sich nehmen sollte. Das ist Quatsch. Wenn die Nieren okay sind und keine anderen Einschränkungen bestehen, dann macht das tägliche Proteinsüppchen die Sau auch nicht mehr fett. Aber man sollte vielleicht mal seine Nierchen checken, ob die wirklich so gesund sind, wie man tut.

Ein Bekannter von mir ist Umweltmediziner, mit dem Schwerpunkt auf Ernährungsmedizin. Er meinte, dass man auf jeden Fall die industriell verarbeiteten Lebensmittel, die uns als gesund verkauft werden, meiden sollte. Es wäre so unglaublich einfach, manche Lebensmittel herzustellen, sich den Joghurt selbst zu mixen oder sich eine leckere Gemüsepfanne selbst herzustellen, dass man diese industriell hergestellten Sachen gar nicht benötigen würde oder zumindest mal selten darauf zurückgreifen müsste.

In meinen Krautsalat kommt eine Priese Zucker zum Abschmecken, mehr nicht. Wo kommt da bei dir der ganze Zucker her? Oder geht es um ein Fertigprodukt? Wenn du mit "Lebensmitteln" eigentlich hoch verarbeitet Produkte meinst, dann kenne ich zwar eine ganze Menge, die mir als "gesund" verkauft werden sollen von der Industrie, aber kein einziges, das tatsächlich als gesund gilt.

Es ist doch wohl inzwischen allgemein bekannt, dass hoch verarbeitete Produkte oft zu viel Zucker, Salz oder Fett enthalten und es ist doch wohl auch bekannt, dass eine veränderte Zusammensetzung (zum Beispiel Joghurt mit wenig Fett oder Schnitzel ohne Fleisch) dafür sorgt, dass der Wegfall eines Geschmacksträgers durch andere Geschmacksträger kompensiert werden muss, was die Geschichte nicht gesünder als das Original macht.

Saft, Smoothies und auch diese gehypten Zuckerersatzstoffe sind da wahrscheinlich ein bisschen eine Ausnahme, weil sie als "natürlich" gelten. Selbst wenn die Leute wissen, dass der Saft genauso viel Zucker enthält wie die Cola und, dass Agavendicksaft genauso Zucker ist wie der weiße Rübenzucker versprechen sie sich von den "natürlichen" Produkten irgendwelche Vorteile und reden sich den Zuckergehalt schön.

Bei fertigen Produkten kann man ja auch einfach mal die Inhaltsstoffe ansehen. Da sieht man dann doch genau, ob Zucker enthalten ist oder nicht. Wobei ich schon eher dafür bin Dinge selber zu machen. Dann weiß man was man verwendet und was enthalten ist. Vor allem nimmt man dann aber keine Chemie zu sich. Ich denke auch nicht, dass Joghurt automatisch gesund ist. Gerade bei Fruchtjoghurt weiß man ja dass da jede Menge Zucker drin ist. In fertigen Erdbeerjoghurt waren sogar Sägespäne, alles mehr als eklig. Vor allem kann man das schnell und leicht selber machen.

Ramones hat geschrieben:Bei fertigen Produkten kann man ja auch einfach mal die Inhaltsstoffe ansehen. Da sieht man dann doch genau, ob Zucker enthalten ist oder nicht.

Ich habe ja schon häufiger hier meine Meinung kundgetan, dass es klassische „gesunde“ oder „ungesunde“ Lebensmittel in meinen Augen nicht gibt, sondern dass man lediglich von einer günstigen bzw. ausgewogenen oder aber von einer ungünstigen, also beispielsweise einseitigen Ernährung sprechen kann. Dazu gehört aber immer der gesamte Speiseplan und ein einzelner „Ausreißer“ in Form eines Schokoriegels, einer Portion Chips oder einem zuckerhaltigen Fertigprodukt fällt da erstmal wenig ins Gewicht, solange die Balance stimmt.

Am ehesten abraten würde ich von Produkten aus der Sparte der Fertiggerichte oder Süßwaren, die in der Werbung durch Pseudo-Qualitätsprädikate wie einen hohen Gehalt an „frischer Milch“, „nahrhaften Cerealien“ oder gar „Calcium“ beweihräuchert werden; und auch gegenüber Artikeln mit Aufschriften wie „kalorienarm“, „30% weniger Fett“ und „low carb“ bin ich erstmal skeptisch, bis ich weiß, womit die fehlenden Inhaltsstoffe ausgeglichen werden.

Natürlich kann man da nicht alle Sachen über einen Kamm scheren und Kontrolle ist immer noch besser als blindlings einer voreingenommenen Haltung (in welcher Hinsicht auch immer) zu folgen. Aber das sind eben so meine persönlichen „Warnhinweise“.