Nackter Protest gegen Imame widerwärtig?

In Frankreich haben Aktivistinnen von Femen mit nacktem Oberkörper gegen zwei Imame protestiert. Daraufhin wurden sie sehr unsanft von der Bühne entfernt. Ich persönlich halte solchen Protest für völlig daneben. Trotzdem war die Reaktion darauf auch nicht gerade einwandfrei.

Der Femen Protest in dieser Form ist wie immer unangebracht und führt zu nichts. Weder wird sich das Bild der Frau für diese Menschen ändern, noch wird es irgendein positives Nachspiel haben. Was die Entfernung der Frauen von der Bühne angeht, schubsen, treten und im Rudel über Frauen herfallen... typisch Muslimisches Verhalten. Damit hätten die aber auch rechnen müssen.

Diese Femen Bewegung ist schon ein komischer Verein und ich kann mir von deren Aktionen absolut nichts abgewinnen. Widerwärtig ist jetzt vielleicht nicht der richtige Ausdruck, aber ich finde solche Proteste sinnlos, weil ich kann mich auch nicht erinnern, dass diese mal irgendwo und irgendwann etwas gebracht hätten. Aber wenn man Veranstaltungen stört, dann läuft man immer Gefahr etwa unsanft entfernt zu werden, egal welcher Bewegung man angehört. Mein Bedauern für die Femen Bewegung hält sich da jedenfalls in Grenzen.

Die Femen-Bewegung ist doch nur um Aufmerksamkeit bemüht. Das hat sie damit sicherlich geschafft, aber im Grunde hat sie damit auch eines gegen „Imame“ und diese streng kulturelle Verbohrtheit vieler Muslime nur eines geschafft, die westlichen Frauen sind „Schlampen“ und genau das wurde damit dann nochmals weiter diagnostiziert. Also gebracht hat es Aufmerksamkeit und weitere harsche Kritik am westlich freien Frauenbild, welches die strengen muslimischen Ehrenmänner eben nicht wünschen.

Femen zeigt dies immer wieder gerne eindrucksvoll auf ihre Weise, was dann angeblich laut dieser Leute das „Resultat“ ist, wenn man Frau eben nicht an kurzer Leine trägt, verhüllt, daheim vielleicht auch mit Prügel züchtet und mehr. Das Resultat war, wie auch genau zu erwarten und das hätte ich vorher mit einer Wette problemlos besiegelt, dass sie von der Bühne getragen wurden, von dortigen Glaubensbrüdern bespuckt und teils getreten wurden. Damit haben sie natürlich wieder ihre Abwertung der „Frau“ als solches gezeigt, aber das verwunderte doch keinen wirklich, oder?

Die Bewegung an sich ist auch eher auf sich selbst aus, als das veränderte Bild der Frau. Nackt sein bringt Aufmerksamkeit, keine Frage. Doch statt konstruktiv mit Dingen ums Eck zu kommen, mit Frauen-Geschichten von Leid usw. Bildung für Länder unterstützen und mehr, sind sie eben nur nackt, machen ein wenig Palaver und das war es auch.

Wenn ich bisher zurückblicke, kann ich mich an keine Veränderung dank der Femen-Bewegung erinnern. Da hat das Nackedei-Syndrom auch nicht viel bis auf kurzfristige Aufmerksamkeit ohne nennenswerte Veränderungen gebracht.