Flasche mit stillem Wasser kostenlos, auch in Deutschland?
Ich war in den letzten Wochen viel in Frankreich unterwegs und in den Gegenden, in denen ich unterwegs war, war es immer so, dass man im Restaurant eine große Flasche mit stillem Wasser, es mag auch Leitungswasser gewesen sein, an den Tisch gebracht bekam. Zusätzlich hat man sich dann seine anderen Getränke bestellt und wenn diese Flasche leer war, dann wurde sie kommentarlos wieder befüllt.
Ich finde diese Art eigentlich recht gut, weil man so schon etwas zu trinken hat, ehe man bestellt und man kann auch die Geschmäcker beim Essen neutralisieren. Meine Cola oder den Wein kann ich ja immer noch zusätzlich bestellen, was ich auch recht gerne mache. Ich habe auch festgestellt, dass die Atmosphäre etwas lockerer wird, wenn man nicht krampfhaft auf Getränke warten muss und halt Wasser zur freien Verfügung hat.
In Deutschland wäre sowas ja aufgrund der Flut an Verordnungen wahrscheinlich nicht möglich, aber grundsätzlich würde ich es befürworten, wenn man vorab eine Flasche Wasser aus dem Wasserhahn zur Verfügung gestellt bekäme. Was denkt ihr dazu? Wäre sowas überhaupt in Deutschland möglich? Oder ist der Bürokratismus hier zu extrem?
Wir waren schon in vielen Ländern unterwegs und da ist uns aufgefallen, dass wenn wir Essen waren, immer uns kostenlos Wasser angeboten wurde. Es waren nicht immer ganze Flaschen, sondern auch manchmal ein Glas. Bei uns ist es so kompliziert, weil es für alles Gesetzte und Vorschriften die man unbedingt einhalten muss gibt, sonst gibt es gleich Tutu.
Das kostenlose Wasser zum Essen scheint es meiner Erfahrung nach in den meisten Ländern zu geben. Nur in Deutschland scheint es ein Problem zu sein. In manchen Restaurants will man anscheinend sogar noch Geld kassieren, wenn man trotzdem eine Karaffe Leitungswasser bestellen will.
schlappmaul hat geschrieben:Bei uns ist es so kompliziert, weil es für alles Gesetzte und Vorschriften die man unbedingt einhalten muss gibt, sonst gibt es gleich Tutu.
Ja, leider ist es so, dass in Deutschland die Gesetze (nicht Gesetzte) so sind, dass Wasser nicht einfach aus der Leitung serviert werden darf. Und wenn der Gast es verlangt, darf in Deutschland auch Geld dafür verlangt werden und wenn es nur für das Glas ist, welches gebracht werden muss und was dann auch gespült werden muss. Wenn man Wasser bestellt, darf es auch normalerweise nicht in geöffneten Flaschen serviert werden oder einfach im Glas. Die Flasche muss am Tisch geöffnet werden. Sonst könnte es ja Leitungswasser sein. Die Gesetze sind echt manchmal absurd.
Wenn es angeblich verboten ist Leitungswasser in der Gastronomie zu servieren kenne ich einige Cafés und Restaurants, die gegen dieses angebliche Gesetz verstoßen. In besseren Cafés ist das Glas Wasser, mit dem man den Kaffee bei Bedarf verdünnen kann, normal und hier in der Region bekommt man zum Wein oft eine Karaffe mit Wasser, weil viele Leute eine Weinschorle trinken.
Als es vor einigen Monaten die Diskussion gab ob kostenloses Leitungswasser in Restaurants verpflichtend sein sollte habe ich einen Zeitungsartikel zu dem Thema gelesen und da haben Wirte gesagt, dass sie durch das kostenlose Wasser sogar mehr verdienen. Gäste, die sonst ein oder zwei Weinschorlen bestellt haben, bestellen zu zweit direkt eine Flasche Wein.
Das Problem ist in Deutschland sicher nicht die Bürokratie sondern das liebe Geld. Es bestellt ja nicht jeder eine Flasche Wein oder Saft zum kostenloses Leitungswasser. Es gibt genug Leute, die Wasser pur trinken wollen und denen man ohne das Leitungswasserangebot eine Flasche Mineralwasser für mehrere Euros verkauft hätte.
Warum sollte es in Deutschland verboten sein, Leitungswasser auszuschenken? Das ist natürlich erlaubt! Nur darf nicht verschleiert werden, dass es sich um Kraneberger handelt. Also teuer Volvic abrechnen und Gänsewein servieren ist verboten. Viele Restaurants bieten Leitungswasser an, es kostet halt was. Til Schweiger will in seinem Laden über 4 Euro für ein Glas Hamburger Leitungswasser.
In Frankreich ist die kostenlose Flasche Wasser aus der Leitung mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt auch die Vorlage einer neuen EU -Verordnung, die kostenloses Leitungswasser in Restaurants empfiehlt. Es in allen Mitgliedstaaten vorzuschreiben, traut man sich nicht.
In den USA ist es in vielen Restaurants gang und gäbe, dass eine Flasche Wasser dort kostenfrei zugestellt wird. Es ist natürlich, soweit ich weiß, Kranwasser. Das kann man dann gerne auch mit Eis trinken. Ich finde das sehr nett, weil man auch erst einmal kurz etwas verschnaufen und trinken kann. Klar ist Kohlensäure geiler, aber wenn ich gerade aus der Hitze komme, bin ich sehr dankbar, wenn ich überhaupt etwas trinken kann, ehe ich bestelle.
Auch in einigen Restaurants in Deutschland bekommt man, wenn man gefragt wird, gerne ein Glas Wasser kostenlos dazu. Stilles Wasser beziehungsweise Kranwasser. Einige machen das komplett umsonst. Andere packen dafür aber auch obligatorisch als Beispiel 0,50 Cent pro Glas drauf und selbst damit machen die noch einen guten Gewinn.
Was natürlich nicht geht ist, wenn die mir sagen, dass das am besten Gerolsteiner, Schlossquelle oder so sei und das entsprechend auch berechnen. Das geht natürlich nicht. Also am besten satte 500% aus dem Kranwasser schlagen. So läuft das Spiel natürlich nicht oder behaupten, dass wir gerade Evian trinken. Das sollte aber auch klar sein, hoffe ich jedenfalls.
Es gibt aber auch noch immer Leute, die sich einscheißen, wenn jemand nach Kranwasser fragt. Ich verstehe nicht genau, wieso aber so ist es. Und es gibt eben genügend Gastronomen, die dafür Geld wollen. Ich freue mich über jeden Gastro-Wirt, der das kostenlos anbietet. Das finde ich immer mega und ob es angenommen wird, kann man ja gerne mal schauen.
Hatte hier schon angesprochen:
Gorgen_ hat geschrieben:A robinet d'eau und Appollinaire. Wer den Unterschied nicht schmeckt, den kann ich nur bedauern. In Frankreich bekommt man Leitungswasser in Gaststätten umsonst, aber meistens nur als Tabletteneinnahmeflüssigkeit. In deutschen Gaststätten wird man nur dumm angeschaut. Wird das die Gesundheitsministerin per Gesetzesvorschlag ändern, wäre doch einmal ein positiver Beitrag.
Es ist die Umweltministerin, die Plasikflaschen verbannen möchte, nicht die Gesundheitsministerin. Nur der Hund bekommt im Lokal, falls er da reindarf, einen Napf mit Leitungswasser bei heißem Wetter, die Zweibeiner nicht.
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