Mitkommen, wenn Unternehmen in andere Stadt "zieht"?
Das Unternehmen, bei dem ich eine Zeit lang gearbeitet habe, ist irgendwann in eine andere Stadt gezogen, die viele Hunderte Kilometer vom Ursprungsort entfernt liegt. Zwar hätte ich die Möglichkeit gehabt, mitzukommen, habe mich aber dagegen entschieden. Denn auch wenn der Umzug bezahlt worden wäre, wollte ich nicht alles hinter mich lassen und umziehen.
Meine jetzige Firma zieht nun auch bald um - allerdings nur ein paar Straßen weiter, so dass das Ganze kaum Auswirkungen auf mich hat. Dennoch ist natürlich vieles zu tun und es gibt viel, was man vorbereiten muss. Ist euer Unternehmen schon einmal umgezogen? Wenn ja, weshalb und seid ihr da mitgegangen beziehungsweise habt ihr die Möglichkeit gehabt?
Ich finde es kommt da auch sehr auf die Begleitumstände an. Ob man beispielsweise Familie hat und wie die Kinder so vom Charakter her sind. Wenn man sehr schüchterne Kinder hat kann das ja vielleicht richtig schaden, wenn sie ihr gewohntes Umfeld verlassen. Ansonsten kommt es ja auch auf einen selber an, ob man in einer Stadt gut verwurzelt ist und sich einfach wohlfühlt oder generell kein Mensch ist, der sich gerne auf ewig in einer Stadt aufhält und gerne mal unterschiedliche Gegenden erleben will.
Ich würde nun keiner Firma hinterher reisen, aber das muss ich auch nicht. Mein Mann muss dies aktuell auch nicht, aber würde das wahrscheinlich auch nicht unbedingt machen wollen. Wir sind hier im Dorf gut angekommen und zufrieden, aktuell muss mein Mann nur ein paar Minuten zur Arbeit laufen und natürlich wäre es da blöd, wenn sich etwas ändern würde. Wenn man aber keine Alternativen hätte, müsste man das eben auch so machen. Momentan würde ich meinen Sohn ungern aus dem Kindergarten nehmen wollen, da er da erst in diesem Jahr angefangen hat und es auch eine Weile gedauert hat bis er da Freunde gefunden hat. Nun hat er viele Kinder, mit denen er spielt und das würde ich ungern verändern.
Das Unternehmen bei dem ich meine Ausbildung absolviert habe, hat uns nach derselben nicht übernommen. Stattdessen haben wir das Angebot bekommen über eine Leihfirma (an der dieser Betrieb Anteile besaß) in einem anderen Standort zu arbeiten, der 400 km von meiner damaligen Arbeitsstätte entfernt war. Von daher kann ich mir ziemlich genau vorstellen, wie es ist der Firma hinterherzuziehen. Mich konnte man damals nicht locken, weswegen ich das Ganze dankend abgelehnt habe.
Es gab damals aber Kollegen, die sich darauf eingelassen haben und sie sind heute über die ganze Welt verstreut. Ich könnte mir vorstellen, dass es durchaus - in Anführungszeichen fast abenteuerlustige - Menschen gibt, die (am Besten noch jung und ungebunden) mit so einem Umzug weniger ein Problem, sondern eine Herausforderung sehen, auf die sie sich gerne einlassen.
Dies kann sich meiner Meinung nach sehr positiv auf die Selbstständigkeit und die persönliche Entwicklung auswirken und macht sich mit Sicherheit nicht schlecht im Lebenslauf, noch dazu wenn die Firma ins Ausland umzieht. (Sprachen lernen, etc.) Summa sumarum muss man aber abwägen und ich gebe Ramones recht, dass hier viele (individuelle) Faktoren eine Rolle spielen.
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