Nach Zwischenfällen in AKWs - kommt der Atomausstieg früher?
ich bin auch der meinung, das ich mir wegen der sicherheit nicht ganz so große sorgen machen muß, da gibt es andere "gefahrenquellen". es gibt die atomkraftwerke schon so lange, wenn man überlegt wie oft denn schon was passiert ist, dann fühle ich mich wenig unsicher. ob wasser, wind und so weiter eine wirkliche alternative sind, das mag ich zu bezweifeln, aber das ist natürlich immer ansichtssache.
Jack R hat geschrieben:Und von wegen Sicherheit. Hier in Deutschland sind die AKWs sicher davon bin ich überzeugt und dieser Zwischenfall bestätigt mich in meiner Meinung. Denn an dem einem AKW gab es ja einen Brand in einem Trafohäuschen. Dieses Trafohäuschen ist für die Sicherheit des AKWs total belanglos, weil so ein Brand dem Reaktor und der darin stattfindenden Kernspaltung nichts anhaben kann.
Midgaardslang hat geschrieben:Außerdem hat sich manch ein Betreiber bisher recht schwer mit der "Wahrheit" getan, in der Vergangenheit gab es genug Verschleierungsversuche, was ja nicht unbedingt das Vertrauen stärkt.
Gestern kam in den Nachrichten, das der Reaktor ebenfalls unter dem Feuer litt, was zunächst unter den Tisch fiel - durch "unplanmäßiges Öffnen von zwei Sicherheits- und Entlastungsventilen" und den "unplanmäßigen Ausfall einer von mehreren Reaktorspeisewasserpumpen" kam es infolge zu "schnellen Druck- und Füllstandsabfall im Reaktordruckbehälter" .
Jetzt sind neue interessante Details über den Unfall im AKW Krümmel aufgetaucht: Durch den Trafo-Brand soll gefährliches Rauchgas in die Leitwarte des Atomkraftwerks eingedrungen sein, wodurch ein Mitarbeiter eine Gasmaske tragen musste. Ebenfalls sollen einige Daten verloren gegangen sein. Langsam kommt alles raus, die haben wohl gedacht, sie können alles verheimlichen.
Mal sehen, ob Brunsbüttel und Krümmel überhaupt noch ans Netz zurückkehren werden, bevor sie regulär stillgelegt werden sollen, denn bei neuen Untersuchungen hat man wieder massig Defekte gefunden.
So wurden z. B. undichte Membrane an den Pneumatikventilen des Schnellabschaltsystems in Brunsbüttel und 14 Risse an Absaugleitungen entdeckt in Krümmel entdeckt, so die Aufsichtsbehörde in Kiel – Vattenfall teilte den Fehler als „normal“ der Aufsichtsbehörde mit. Nun soll erst einmal geklärt werden, wie diese Mängel entstehen konnte.
schön wäre es ja schon, wenn die AKWs früher vom Netz gehen würden, aber die Alternativen, die die Bundesregierung bietet sind ja eher ein einziges Schreckenszenario als eine wirklich überlegenswerte Alternative: der Bau von Kohlekraftwerken.
Wieder einmal wird am falschen Ende angesetzt: Engergiesparen würde das Problem viel einfacher und kostengünstiger lösen. Selbst Kleinigkeiten, wie die Abschaffung des stand-by oder die Umrüstung von Ampelanlagen auf LED-Technik, die Förderung umweltfreundlicher Technologien in allen Bereichen, würde so viel Energie einsparen, dass man die AKWs deutlich schneller abschalten könnte.
Aber dann würde man ja weniger Strom verkaufen und damit verdienen unsere 4 Stromgiganten ja ihr Geld, neben den Durchleitungsgebühren natürlich, aber die sind ja auch mengenabhängig. Und solange die Lobby der Stromkonzerne die Politiker mit fadenscheinigen Argumenten bearbeitet und die meisten Abgeordneten davon ja eh keine Ahnung haben wird sich da wohl nicht viel ändern.
Es geht grad so weiter - jetzt nachdem man die neuen Fehler offenlegte und behob, hat man im Kraftwerk Krümmel wieder neue entdeckt. So meldete Vattenfall diesmal, dass an zwei Armaturen des Reaktorwasserreinigungssystem Nachkühlsystems und des Risse entdeckt wurden. Derzeit ist weiterhin unklar, wann das AKW Krümmel wieder ans Netz gehen kann.
Ich bin für einen sofortigen Ausstieg. Man könnte heute schon mindestens zwei Kraftwerke abschalten, würde es wie in anderen Ländern auch zu einer gesetzlichen Regelung kommen würde, wie viel Stand-by ein Gerät verbrauchen darf und die Geräte, wie Fernseher oder Stereoanlage sich nach einer gewissen Zeit abschalten. Drei weitere Kraftwerke könnten verschwinden würden man Nachtspeicheröfen nach und nach durch Erdwärmeheizungen oder Kraft-Wärme-Anlagen ersetzen.
Ein Kraftwerk könnte gespart werden, wenn mehr Sonnenkollektoren zur Warmwassergewinnung eingesetzt würden, statt alten Boilersystemen. Ein Mix aus Kraft-Wärme-Kopplung, Erdwärme, Solar- und Windenergie, Biogas und Eneriesparen würde auch die restlichen Atomkraftwerke überflüssig machen. Danach müsste man aber auch an die extrem klimaschädlichen Kohlekraftwerke ran, denn deren CO2-Ausstoß belastet unsere Umwelt mehr als alle PKWs in Deutschland zusammen.
Klar sollten alte, nicht mehr sichere AKW's so schnell wie möglich vom Netz gehen. Nur (da schließe ich mich camü an) woher soll die ganze Energie denn dann kommen, die wir so tagtäglich brauchen? Welche Alternativen gibt es denn, die diese Mengen Energien bereitstellen könnten?
Trotz der Pannenserie in Brunsbüttel will Vattenfall sich weiter dafür einsetzen die Laufzeit von Brunsbüttel verlängern zu lassen und so das AKW länger am Netz zu lassen - eigentlich soll Brunsbüttel 2009 vom Netz gehen. Dies will man zur Not auch vor Gericht durchsetzen. Um für mehr Akzeptanz der Atomkraft in Deutschland zu werben, will man die Kraftwerke zukünftig der Öffentlichkeit öffnen, ähnlich wie in den USA soll es dann wohl Werksbegehungen geben.
Vattenfall argumentiert auch damit, dass man durch die Stillegung von Brunsbüttel bisher 100 Millionen Euro Verlust gemacht habe, jeden Tag, den der Meiler nicht am Netz ist, koste den Konzern 1 Million weitere Euro.
Um die Laufzeitverlängerung zu erreichen, will man weniger Strom in Krümmel produzieren lassen und Brunsbüttel dafür länger am Netz lassen. Die Forderungen von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel wies Vattenfall scharf zurück, alle älteren Atommeiler in Deutschland (7 Stück) sofort abzuschalten - dafür gebe es keine rechtliche Grundlage und sei rein politisch motiviert. Durch die stetigen Modernisierungen seien ältere AKWs nicht gefährlicher als neue.
Außerdem hat Vattenfall mit der Abwanderung von Stromkunden zu kämpfen, da man allein in den letzten Monaten 100.000 Kunden an andere Anbieter verlor - auch wenn der Kundenstamm noch bei 2,7 Millionen Haushalten liegt. Diesen Wechsel führt man darauf zurück, dass aufgrund der steigenden Strompreise immer mehr Deutsche zu einem Wechsel tendieren. So sollen gesamtwirtschaftlich gesehen, viele Millionen Stromkunden in den letzten Monaten den Tarif oder den Anbieter gewechselt haben. Hier verzeichnen vor allem Ökostromanbieter regen Zulauf.
Ich halte nichts von Vattenfalls neuem Vorstoß, da die Meiler seit Jahren abgeschrieben sind und trotz der Modernisierungskosten Vattenfall Millionengewinne einbringen - durch die Laufzeitverlängerung will man diese meiner Meinung nach nur erhöhen und nicht die Stromversorgung sichern!
Nach Fukushima und dem grünen Wahlsieg in Baden-Württemberg ging es doch sehr schnell mit dem Atomausstieg. Wenn in unseren Nachbarländern ein AKW hochgeht, wären wir ebenso betroffen. Da liegt noch etwas Arbeit vor uns. Außerdem muss gleichzeitig die Senkung der Treibhausgase gelingen.
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