Mehr Material besitzen als man verarbeiten kann?
Bei vielen Hobbynäherinnern höre ich immer wieder, dass diese mehr Stoffe und Material haben, als sie eigentlich schaffen zu vernähen. Daher sortieren diese dann auch immer mal wieder Stoffe aus, die sie eben nicht mehr schön finden oder nicht mehr verarbeiten wollen.
Aber auch bei manchen die stricken oder anderen Handarbeiten nachgehen, habe ich schon gesehen und gehört, dass so viel Material vorhanden ist, dass man es gar nicht schafft, dies wirklich alles verarbeitet zu bekommen. Manchmal wird dann auch was verschenkt und ähnliches.
Mit der Zeit sammelt man sicherlich viel Material an, alleine wenn man Reste übrig behält. Eine Freundin kauft immer nur dann Stoff, wenn sie ein bestimmtes Projekt plant. Sie meint, dass sie so eben nicht das Problem von großen Vorräten hätte und das gar nicht leiden könnte.
Habt ihr auch mehr Material als ihr verarbeiten könnt? Oder seid ihr da schon strikt und kauft nur etwas, wenn ihr ein bestimmtes Projekt plant? Könnt ihr nachvollziehen, dass man irgendwann so viel Material angesammelt hat, dass man es nicht mehr schafft, da mit der Verarbeitung nachzukommen?
Ich denke, dass das etwas ist, was schnell passiert. Gerade wenn mal etwas im Angebot ist und man nicht nur nach einem bestimmten Projekt kauft, sondern spontan, hat man dann schnell mal einen Vorrat, den man scheinbar nicht mehr aufarbeiten kann. Wobei man dies sicherlich kann, wenn man sich entsprechend Zeit nimmt und gerade eine gewisse Stoffauswahl ist doch auch ganz schön. Sonst muss man ja auch immer ganz genau planen und kann nicht mal spontan ein Projekt starten.
Warum kauft man dann überhaupt so viel, wenn man keine Zeit dazu hat, das alles zu verarbeiten? Es ist eine Sache, ein Wollknäuel oder zwei mehr zu haben auf Vorrat quasi, aber was anderes, wenn man ein ganzes Wollgeschäft im Sortiment daheim hat. Daher würde ich hier schon differenzieren. Wenn man aber erst Material kauft und nach einer Weile wieder verkauft finde ich das grenzenlos dämlich und würde empfehlen, dass man nachdenkt bevor man kauft.
Wenn ich mit meinen Handarbeitsmädels spreche, sind wir uns alle einig: Man kann nie genug Wolle oder Stoff haben. Dabei hat das weniger etwas mit Horten zu tun, eher damit, dass man auf dem Markt einfach immer mehr Neues entdeckt und quasi stündlich neue Anleitungen und Schnittmuster erscheinen. Dazu kommt die Möglichkeit, selbst Garne und Stoffe zu erstellen, zu färben oder zu beplotten. Auf kurz oder lang kommen die meisten wirklich kreativen Menschen dann in eine Überfluss-Situation.
Ich färbe zum Beispiel selbst Wolle und verschönere meine Stoffe oder Taschen gern mit selbst geplotteten Bügelbildern. Beim Färben teste ich unterschiedliche Anbieter von Farben, mische Farben und oft passiert das Ganze definitiv nicht projektbezogen. Aber bei der Vielzahl an tollen Anleitungen weiß ich, irgendwann kommt DIE Anleitung für DAS Garn. Manchmal habe ich so dann aber auch einfach Mal ein Geschenk, wenn Jemand aus diesem Bereich Geburtstag hat oder einfach eine kleine Aufmerksamkeit braucht.
Verkaufen tue ich übrigens nie Material, dafür probiere ich zu viel oder nähe testweise. Wenn, dann tausche ich Überhänge oder Reste.
Ich nähe und stricke jetzt nicht, sondern mache andere Handarbeiten und ich muss gestehen, dass ich immer zuviel Material habe. Das Problem bei mir ist auch, dass man das Material zwar durchaus einzeln bezahlen könnte, sich das aber nicht rechnen würde, weil es dann exorbitant teuer werden würde. Kaufe ich das Material in einer gewissen Menge, dann ist der Preis deutlich günstiger, aber ich habe dann immer Reste übrig.
Das Material lässt sich jedoch gut aufbewahren und daher ist es nicht so schlimm, wenn ich Reste übrig habe. Ich lagere sie dann einfach ein und gegebenenfalls bestelle ich sogar Material nach und habe somit etwas für ein nächstes Projekt bereitliegen. Das ist in dem Bereich, in dem ich Handarbeiten mache, auch nicht so wild. Irgendwann verarbeite ich alle Materialien.
@Täubchen, so einfach ist es auch nicht, wie du dir das vorstellst. Ich kaufe seit mehr als zwei Jahren nur noch Wolle, wenn sie wirklich für etwas benötigt wird. Aber wirklich weniger wird es deswegen zu Hause auch nicht. Es bleiben immer Reste übrig und wenn ich sie selbst nicht verarbeite, dann werden die auch ab und an verkauft.
Vor zwei Jahren habe ich mal nur Reste genutzt um zwei Adventskalender aus kleinen Söckchen zu machen. Waren also am Ende 48 Socken, die gestrickt waren, aber in der Restekiste wirkte es nicht wirklich so, dass weniger Wolle da war.
Reste lassen sich nicht vermeiden, egal wie gut man plant, und die Projekte, die man mit Resten machen kann, sind begrenzt. Vieles ist auch einfach total unnötig. Solche Sachen wie gehäkelte Lesezeichen oder genähte Taschentuchpackung-Schoner braucht einfach kein Mensch.
Ich schaue schon immer mal, dass ich meine Reste irgendwie noch sinnvoll nutzen kann. So habe ich zum Beispiel mal meine ganzen Jersey-Reste genommen, eine große Rolle Wäschegummi gekauft, und die Reste in Schlafshorts verwandelt. Aber ich habe auch schon mehrmals Reste verschenkt. Der Kindergarten hier freut sich darüber immer, ansonsten könnte man auch einfach inserieren.
Ich habe eine Zeit lang schon Stoffe gekauft weil sie mir einfach gefallen haben. Mein Stoffhändler ist sehr günstig und jeden Tag auf einem anderen Markt. Wenn der in einer Woche wieder hier ist, ist nicht gesagt, dass der Stoff, den ich vor einer Woche schön fand, nach da ist. Deshalb habe ich dann lieber direkt zugeschlagen. Inzwischen habe ich aber alles verarbeitet und im Moment habe ich nur noch Reste da, weil die Sommerprojekte abgeschlossen sind und noch nichts für den Herbst geplant ist.
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