An Leseunlust der Deutschen das Smartphone Schuld?

Heute startet die Frankfurter Buchmesse. Allerdings wurde gesagt, dass im letzten Jahr die Leselust der Deutschen doch stark abgenommen hätte. Auch E-Books sind nicht mehr so beliebt und gefragt. Das würde dem Smartphone zugeschrieben werden.

Ich kann das persönlich nicht bestätigen. Ich lese sehr viele Bücher und auch E-Books. Mich hält das Smartphone davon nicht. Es soll aber ein seltenes Bild sein, dass in den Wohnzimmern abends auf dem Sofa ein Buch gelesen würde.

Meint ihr durchaus auch, dass die Leseunlust der Deutschen dem Smartphone zuzuschreiben ist? Merkt ihr das bei euch selbst? Beschäftigt man sich eher mit dem Smartphone, statt mal ein Buch zu lesen? Sind nicht auch andere Medien daran Schuld? Vor allem seit es Netflix und Co gibt?

Schau dir doch mal deine Mitmenschen an wenn du in der Bahn sitzt oder im Wartezimmer oder Café. Das waren früher die typischen Gelegenheiten, bei denen man sein Buch aus der Tasche geholt hat. Jetzt ist es bei vielen das Smartphone, mit dem man sich dann die Zeit vertreibt.

Ich selber lese nicht weniger als früher, aber ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die sich irgendwie ziellos mit ihrem Smartphone beschäftigen. Also zum Beispiel ewig auf Social Media Plattformen hängen und dort zig Leuten folgen, zu denen sie gar keinen persönlichen Bezug haben. Ich finde auch diese Spielchen für das Smartphone nicht attraktiv und habe kein einziges mehr installiert.

Wenn ich mich so umschaue, dann muss ich sagen, dass ich das durchaus auch so sehe, dass das Smartphone zumindest mit daran schuld ist, dass weniger gelesen wird. Ich würde zwar eigentlich sagen, dass der Trend schon eingesetzt hat, als noch nicht fast jeder ein Smartphone hatte, aber das hat diesen Trend sicher weiter unterstützt.

Sicher kann man auch eBooks durchaus mit einem Smartphone lesen und das mache ich auch gerne. Aber wenn ich andere Menschen beobachte, dann schauen sie eher in Sozialen Netzwerken und solche Sachen und lesen nicht viel mit den Geräten.

Sicher gibt es noch immer auch Ausnahmen und ich selber lese viel lieber, als ständig mit meinem Smartphone in der Hand herum zu sitzen. Vielleicht liegt es auch zum Teil an Netflix und Co., aber da würde ich dann eher sagen, dass diese Formate eher eine Gefahr für die vorhandenen Fernsehprogramme sind, als für Bücher und eBooks.

Ich habe unlängst einen Artikel gelesen, der sich damit beschäftigt hat. Demnach ist auf der einen Seite sicherlich die Ablenkung durch Smartphones daran schuld, dass auch eingefleischte Leser immer seltener zum Buch greifen. Als größeres Problem stellte man aber Streamingdienste in den Vordergrund. Hier wurde dann auch geschrieben, dass man sich über Serien dann auch mit weit mehr Menschen unterhalten kann, als über ein Buch, weil man das vielfach allein liest und seltener auf jemanden trifft, der es auch gerade liest.

Ich kann mir schon vorstellen, dass das Smartphone seinen Teil dazu beiträgt, auch wenn es sicher noch mehr gibt, was das Lesen beeinflusst. Dazu würde ich beispielsweise auch Streaminganbieter wie Netflix zählen. Ich denke, dass viele sich mittlerweile nach Feierabend lieber gemütlich auf die Couch setzen und dabei ein paar Folgen einer Serie oder einen Film anschauen, anstatt zu einem Buch zu greifen.

Gerade unterwegs ist es ja auch so, dass immer weniger Leute im Flugzeug, im Bus oder in der Bahn lesen, weil viele dann doch zum Smartphone greifen. Ich selbst mache dabei beides. Ich habe eigentlich immer ein Buch dabei und nutze gerade lange Fahrten oder Flüge gerne zu lesen. Bei kurzen Strecken oder zwischendurch greife ich dann aber doch auch gerne zum Smartphone, um mir Bilder auf Instagram anzuschauen oder mir ein Video anzusehen.

Wer aber schon immer gerne gelesen und zum Buch gegriffen hat, der wird es in Zukunft auch sicher noch trotz Smartphone tun. Letztendlich ist ja das eine mit dem anderen nicht vergleichbar und wenn man Lust auf ein Buch hat, dann bringt einem das Smartphone auch nicht viel.