Aktuelle Situation China Tibet Konflikt
Ich wollte mal hören wie das jetzt eigentlich aussieht mit dem China-Tibet-Konflikt und ob es da "schon" eine Lösung gibt? Ich habe das Gefühl, dass das durch die Erdbeben in China und die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in Vergessenheit geraten ist! Möglicherweise weiß jemand bescheid, wie die aktuelle Situation jetzt aussieht?
Eine "Lösung" für den Konflikt wird es voraussichtlich nicht geben. Das Problem an der Lage in Tibet ist ja, das es dem durchschnittlichen Tibeter grundsätzlich rein wirtschaftlich besser geht als jemals im Tibet vor 1950. Es gibt auch eine relativ große Anzahl an Tibetern, die lediglich die echte Religionsfreiheit fordern, ohne zeitgleich zu den Lebensbedingungen von 1950 zurückzukehren.
Nun ist China ja leider nicht für seine Toleranz bekannt und daher wird auch weiterhin nur freundliches Schmierentheater in für Touristen in den Klostern aufgeführt werden, die Arbeitslager etc. werden bestehen bleiben, aber vielleicht noch etwas abseitiger gelegt. Vor 1950 ging es der normalen Bevölkerung nicht gut, aber sie durfte glauben, was sie wollte. Heute geht es der normalen Bevölkerung besser, aber sie darf an gar nichts mehr glauben.
Der Tibet Konflikt gerät seit 60 Jahren regelmäßig in Vergessenheit und wird nur dann hochgekocht wenn grad nichts besseres zu berichten ist oder der Dalai Lama mal wieder vorbeischauen will. Ernsthaft interessiert er die wenigsten Menschen und Regierungen, denn die Situation ist mehr als komplex und damit meine ich vor allem den Rechtsstatus, also ob Tibet nun zu China gehört oder nicht, denn das kann man so oder so sehen und beide Seiten haben mit ihrer Argumentation recht.
Allein deswegen sind die Tibeter ja nicht darum bemüht Unabhängigkeit zu erlangen sondern nur Autonomie - so wie die Jahrhunderte davor. Da war Tibet nämlich, bis auf eine kurze Phase, niemals unabhängig sondern nur autonom bzw. ein autonomes Protektorat (Chinas).
Und die Menschenrechte sind ein zweischneidiges Schwert - die werden nämlich nicht nur in Tibet verletzt sondern auch in Peking. Das allein als Argument ist ziemlich schwach, denn so gesehen kann man wieder sagen: Warum gilt es in Tibet, im restlichen China aber nicht? De facto springen die Chinesen mit den Tibetern nicht weniger hart oder ungerecht um wie mit anderen Minderheiten oder Chinesen, traurig aber wahr.
Und momentan ist halt wieder alles beim alten, egal von welcher Seite man es betrachtet und egal ob 1970, 80, 90 oder 2008.
Inzwischen hat China über seine Siedlungspolitik wohl Fakten geschaffen. In Tibet sind die Tibeter inzwischen eine Minderheit. Da China immer stärker wird. Interessiert niemanden mehr, was dort noch passiert. Heute will es sich niemand mehr mit den Stärkeren verscherzen.
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