Frauenfeindlicher Konzern-Chef für Kosmetik abschreckend?

vom 11.08.2019, 19:46 Uhr

Vermutlich wird den meisten Frauen, auch wenn sie selbst nicht so gerne oder häufig Kosmetik kaufen, die amerikanische Marke Revlon ein Begriff sein. Nun ist der Begründer des Konzerns Charles Revson wohl ein arger Frauenfeind gewesen, der die Frauenwelt, die er mit seinen Nagellacken ausstattete, nicht nur insgeheim, sondern ganz offen aus tiefstem Herzen gehasst hat. Alle Frauen waren für ihn nicht mehr als Prostituierte, Lügnerinnen und Betrügerinnen, die es zu demütigen galt.

Auch wenn Misogynie in diesen Zeiten und auf diesen Ebenen der Gesellschaft vermutlich nicht allzu selten ist oder war, muss ich sagen, dass mich dieses extreme Beispiel von Frauenhass ausgerechnet als Begründer einer so starken Marke derart abschreckt, dass mich der damalige Weggang von Revlon vom deutschen Markt nicht allzu sehr betrübte. Nun kann man die Kosmetik ja auch heute nicht nur über das Internet ohne Probleme beziehen, sondern auch in den Drogerien hat Revlon wieder Einzug gehalten.Und als eines der ältesten Marken in diesem Gebiet und mit genialen Marketing-Strategien finde ich die Marke unter Vintage Gesichtspunkten sehr interessant, abgesehen davon, dass sie wirklich gute Foundations machen.

Allerdings schreckt mich die Geschichte dahinter dann manchmal ab, auch wenn der Mann seit Jahren tot ist. Wie geht es euch, sind euch die Geschichten und Begründer hinter solchen Marken egal oder macht es einen Unterschied? Oder kann man getrost darüber hinwegsehen, weil es gerade in der deutschen Geschichte genug Konzerne mit sehr viel schlimmeren Vergangenheiten gibt, von aktuellen Missständen mal ganz abgesehen?

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kenne die Marke nicht, aber so selten wie ich mich schminke ist das wohl auch kein Wunder. Ich würde dennoch diese Marke kaufen, der Mann ist tot und man unterstützt ihn somit nicht mehr, seine Gedanken und seine Einstellung teilt man ja nicht durch einen Kauf, wenn er doch schon lange tot ist. Man bekommt das ja aber auch gar nicht immer so mit bei aktuellen Konzernen und Unternehmen. Niemand würde freiwillig offen dazu stehen, dass er gegen Schwule ist oder frauenfeindlich ist oder was auch immer, denn dann kaufen die Leute nicht mehr und das auch zu recht. Bei so jemanden würde wohl niemand kaufen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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