Fettfrei braten und stattdessen Wasser verwenden?
In letzter Zeit höre ich immer öfter, dass manche Leute auf Fett in Form von Butter oder Öl beim Braten verzichten und stattdessen einfach Wasser nehmen - zumindest für Gemüse. Dadurch soll man sich nicht nur unnötige Kalorien sparen, sondern das Essen soll so auch gesünder sein.
Ausprobiert habe ich das selbst noch nicht. Mit Wasser kann man ja auch nicht wirklich "braten" - zumindest kann ich mir das nicht vorstellen. Verwendet ihr auch gerne Wasser anstelle von Öl, Rama oder Ähnlichem zum Braten? Funktioniert das tatsächlich so gut? Und schmeckt das auch?
Das braten mit Wasser habe ich selbst noch nicht ausprobiert, jedoch schon gehört, dass es mit einem stark Kohlensäure versetztem Wasser gut funktionieren soll.
Was ich aber hin und wieder mache, ist einfach ohne Fett zu braten. Dafür verwende ich eine gute Bratpfanne und dann funktioniert das einwandfrei. Ist auch angenehmer zu reinigen und das Essen wird leichter, weshalb ich diese Variante gerade im Sommer gerne mag.
Viele Lebensmittel enthalten ja auch natürliche Fette, welche dann austreten und in denen man sie braten kann (gerade Fleisch, zum Beispiel Hackfleisch), dann wird auch der Geschmack nicht durch Hinzugabe eines weiteren Fettes "verfälscht".
Ich halte nichts von Anbraten in Mineralwasser und kenne das ehrlich gesagt eher aus dem Kontext von Essstörungen, wo die Angst vor Kalorien, Fetten und einer Gewichtszunahme so groß ist, dass nicht einmal ein Esslöffel Öl in die Pfanne kommen darf. Wasser verdunstet aufgrund des relativ niedrigen Siedepunktes auch viel zu schnell bei hoher Hitze, als dass es überhaupt irgendeinen Effekt auf den Bratvorgang haben könnte. Wenn überhaupt, dann nutze ich es gelegentlich zum Lösen von anhaftenden Essensrückständen und danach als Basis für eine Soße, aber wenn ich schon fettarm braten will, dann greife ich lieber zu einer gut beschichteten Pfanne und verzichte auf jegliche Zusätze.
Allerdings finde ich, dass viele Lebensmittel von einem Klecks Öl auch geschmacklich profitieren und deutlich besser gelingen, wenn man beim Anbraten nicht jedes Gramm Fett einspart. Auberginen und Zucchini sind Beispiele, bei denen mir das besonders auffällt. Ohne Öl schmecken mir diese ehrlich gesagt nur halb so gut, und dann nehme ich die zusätzlichen Kalorien für den Genuss lieber in Kauf.
Dank meiner diätgeschädigten Tagesmutter kenne ich den Trick natürlich, das ist typisch Weight Watchers der Siebziger. Und ich finde es fürchterlich. Bei fettem Fleisch geht es ohne Wasser oder Fett, und bei magerem Fleisch, Gemüse und Ei oder so, finde ich das Ergebnis absolut unlecker. Außerdem kann ein wenig gesundes Fett nicht schaden.
Bei Fleisch und Wurst mit ausreichend hohem Fettgehalt funktioniert das gut und sorgt dafür, dass die Sachen später nicht in Fett schwimmen. Das Wasser bildet dann einen Schutz vor dem Anbrennen am Boden der Pfanne und wenn das Wasser verdunstet ist, ist das Fett im Fleisch durch die Hitze flüssig geworden und das Fleisch wird dann im eigenen Fett angebraten.
Aber wie sollte das bei Gemüse funktionieren? Entweder das Zeug brennt dir an oder du schaust halt, das immer genug Wasser in der Pfanne ist und hast dann am Ende eine Art gedünstetes Gemüse. Kann man sicher essen, hat mit Braten aber nichts zu tun.
Und nein, Fett ist nicht ungesund. Kauf dir ein ordentliches Öl, das möglichst wenig gesättigte Fettsäuren hat, dann passt das. Es sei denn du meinst mit "gesünder" nicht das Fett sondern das gedünstete Gemüse. Dünsten ist tatsächlich besser als Kochen und das Wasser dann samt Mineralstoffen wegzukippen.
Fett ist per se ja nicht schlecht für den Körper. Wenn man mit dem richtigen Fett anbrät ist es sogar gesund für den Körper, weil man ja auch keinen ganzen Liter nimmt und der Körper das ja auch braucht. Mit Wasser kann man es sicherlich bei fettigen Sachen probieren, aber das Problem sehe ich hier beim Gemüse. Wie will man das denn ordentlich hinbekommen, wenn man es nur anbraten will mit Wasser? Das funktioniert natürlich nicht und man müsste es dünsten, generell schadet etwas Fett aber nicht und man sollte dies auch beim Kochen als nicht schlimm ansehen.
Meiner Ansicht nach kann man in Wasser nicht "braten". Wenn man Wasser für das "braten" verwendet ist das für mich kein braten, sondern kochen oder bestenfalls dünsten, nicht mehr und nicht weniger. Abgesehen davon verstehe ich nicht, wie essgestört und diätgestört man sein kann, Fett zu verteufeln und jedes Nanogramm zu verbannen als ob es Krebs auslösen könnte. Nur weil man auf Fett verzichtet, wird man auch nicht automatisch schlanker und riskiert eher, dass wichtige Nährstoffe fehlen, zumal der Körper Fett ja auch für seine Funktionen braucht.
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