Englisches Menü

Mein Mann ist Brite und da er momentan sehr viel Arbeit hat, würde ich ihm gerne was gutes tun. Ich hab mir überlegt, dass ich für ihn ein typisch britisches Essen koche. Das Problem ist nur was. Die englische Küche ist ja nicht gerade für ihre Leckereien bekannt.

Als Nachtisch würde ich ihm einen Christmas Pudding machen. Es ist zwar kein Weihnachten, aber ich weiß zumindest dass ich damit bei ihm richtig liege. Er liebt es. Ich hab ja erst an englische Würstchen gedacht, aber die bekomme ich hier nirgends, das ist auch so eine Sache.

Fish and Chips ist ein bisschen langweilig, aber mir fällt sonst nichts mehr ein. Hat hier vielleicht jemand Ahnung von der Englischen Küche und kann mir mit ein paar Rezepttipps zur Seite stehen?

Ahnung von der Englischen Küche habe ich im großen und ganzen keine, aber hast du es vielleicht schon einmal auf den üblichen Portalen wie Chefkoch versucht? Dort findet man doch nahezu alles. Aber ich würde auch nicht darauf bestehen, dass es etwas englisches sein muss damit du deinen Mann verwöhnen kannst, vielleicht sagt ihm außer dem Nachtisch davon alles andere gar nicht so zu? Da würde ich ehrlich gesagt dann doch lieber das Lieblingsgericht nehmen welches dir bekannt ist und das zubereiten, damit liegst du jedenfalls immer richtig und musst nicht erst Experimente betreiben.

Wenn du ein komplettes zusammenpassendes Menü haben willst, dann wird es für mich etwas schwierig, denn so gut kenne ich mich in der britischen Küche nun nicht aus, dass mir da etwas harmonisches und sinnvolles in den Sinn käme. Aber ein paar Anregungen für sich kann ich vielleicht trotzdem geben.

Als erstes Gericht, das als typisch britisch gilt, fallen mir auch die „Fish ´nˋ Chips“ ein. Allerdings finde ich einen „Shepherd‘s Pie“ als Hauptspeise ebenfalls sehr lecker, und „Meat Pies“ kämen mir noch in den Sinn. Ansonsten verbinde ich mit England immer das „English Breakfast“ mit Würstchen, Bohnen in Tomatensoße, gebratenem Speck und Co.

Die meisten dieser Speisen sind zudem relativ simpel und günstig zuzubereiten. Etwas anspruchsvoller und eher der schottischen Küche zuzuordnen, dafür aber unheimlich lecker, finde ich „Haggis“, aber das ist nicht unbedingt jedermanns Sache.

Wirklich einfach gemacht ist Toad in a hole. Dazu werden Bratwürste in einer gefetteten Auflaufform im Ofen angeröstet und mit dem Teig für Yorkshire Pudding übergossen. Nach dem Übergießen dauert es noch etwa 20 bis 25 Minuten. In der Zeit den Ofen keinesfalls öffnen, sonst fällt der Teig zusammen.

Ein klassischer Sunday Roast mit Yorkshire Pudding, Roast Potatoes, Bohnen im Speckmantel und glasierten Möhren ist auch was Feines, aber da sollten mehr Esser am Tisch sitzen. Denn das ist schon viel Arbeit. Wenn danach noch Platz im Bauch ist: Scones mit Erdbeermarmelade und Clotted Cream gehen immer. Weil Clotted Cream hier so schwer zu bekommen ist, bietet sich Kaymak aus der türkischen Milchprodukteabteilung an. Ist aber nur halb so fett.

Englische Brotpuddings sind auch lecker. Wenn es richtig schick sein soll, empfiehlt sich die Queen of Puddings. Oder fruchtiger Cranachan oder ein süßer Flea Cementry zum Dessert? Wenn es doch eher herzhaft sein soll, bietet sich auch ein Steak and Kidney Pie an. Irish Stew schmeckt gut und Irish Stew ist auch lecker. Jetzt im Sommer ist Lemon Tarte erfrischend. Die englische Küche ist viel besser als ihr Ruf und hat viel zu bieten.

Ein ziemlich typisches britisches Pub-Meal ist übrigens das indisch klingende Tikka Masala, das anscheinend in Wirklichkeit ein zwar aus der indischen Küche abgeleitetes, aber in Wirklichkeit in Großbritannien entstandenes Gericht zu sein scheint. Man erhält es fast in allen britischen Pubs, und es schmeckt gut, wenn man Currygerichte mag.