Sich wann von Stellenanzeigen angesprochen fühlen?
Angeblich sollen viele Stellenausschreibungen so formuliert sein, dass sich Frauen oftmals nicht angesprochen fühlen würden, da sie sich nicht mit den gesuchten Attributen wie beispielsweise "Durchsetzungsvermögen" oder "Verhandlungsgeschick" identifizieren.. Ist es euch auch schon so ergangen, dass ihr euch von Stellenanzeigen wegen der Wortwahl nicht angesprochen gefühlt habt? Oder achtet ihr mehr auf andere Details?
Ein Beispiel wie es die Jobcenter machen. Es werden Profile erstellt . Beim Arbeitssuchenden und beim Jobanbieter. Dann werden (durchaus automatisiert) Übereinstimmungen ermittelt. In der Regel werden Hardskills bewertet. Die von Ihnen angesprochenen Fähigkeiten sind Softskills. Z.B. ist das "Durchsetzungsvermögen nicht überall gleich. Im Kindergarten ist es anders als auf der Baustelle, anders als im Behindertenbereich anders als im Bankwesen.
"DIE" Durchsetzungsfähigkeit muss also durch Gespräche genauer bestimmt werden. Das lässt sich kaum aus einer Stellenanzeige herleiten. Vergessen Sie bitte nicht, dass Arbeitgeber durchaus übertreiben und das Maximimum fordern. Wenn es zu 70-80% passt, ist das schon recht optimal. (Min Max Prinzip) Was wollen sie? Mit möglichst wenig Arbeit viel Geld verdienen. Was will der Arbeitgeber? Für möglichst viel Arbeit wenig zahlen.
Zudem ist der Grund warum Frauen weniger verdienen folgender: Bekommt jemand eine Aufgabe gestellt (oder stellt sie sich durch die Arbeit), haben Männer oft die Einstellung: "Davon weiß ich zwar wenig, aber "Ich fange mal an". Denn durch das Tun erwachsen einem Kenntnisse und Fähigkeiten, die man vorher nicht hatte. Frauen (die auf Sicherheit gepolt sind) sogen oft : nee das kenne ich nicht. Keine Ahnung wie/was /wo. Das ist natürlich grob vereinfacht.
Also: Wenn sie sich und Anderen zusichern, dass sie auch Neues bereit sind zu tun, (Das schaffe ich schon) aber immer ehrlich bleiben und nicht "Schauspielern") dann haben sie Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen. Bingo!
Ich fühle mich von Stellenanzeigen angesprochen, wenn ich einen Job brauche. So einfach ist das. Glücklicherweise sieht der Arbeitsmarkt gerade in vielen Branchen ganz gut aus, aber ich habe auch schon Zeiten erlebt, als man schon tief graben musste, um einen adäquaten Job zu finden. Und so alt bin ich auch noch nicht. Ich denke mir, wenn man von einem mehr oder weniger schlecht gewählten Adjektiv abgeschreckt wird, braucht man den Job wohl doch nicht so nötig und kann sich leisten, noch ein bisschen länger daheim zu sitzen.
Bewerbungsprozesse sind für alle Beteiligten nach meiner Erfahrung nach anstrengend und nervig und laufen dennoch nach einem mehr oder weniger sinnvollen Schema F ab, weil das "immer schon so war". Das fängt schon beim Bewerbungsfoto an, eigentlich ist Diskriminierung auf Grund des Äußeren illegal, und in vielen Jobs ist es objektiv gesehen egal, ob man gezupfte Augenbrauen hat, aber ich würde trotzdem nicht riskieren, kein Abbild meiner Visage beizulegen.
Und ähnlich läuft es in meinen Augen bei Stellenanzeigen ab, bestimmte Schlagwörter wie "teamfähig" oder "verhandlungssicher" müssen einfach fallen, wenn nicht gerade ein Leuchtturmwärter gesucht wird. Das sind nur Worthülsen und vorgefertigte Textbausteine. Jedem Bewerber müsste eigentlich klar sein, dass hier ein sowieso unerreichbares Ideal beschrieben wird und dass die meisten Unternehmen die Leute einstellen, die am wenigsten gestört und halbwegs umgänglich wirken.
Ich sehe das auch so. Wenn ich eine Arbeit suche, dann achte ich nicht weiter darauf ob das alles gut formuliert ist oder ob ich passend angesprochen werde, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, dann bewerbe ich mich einfach und gut ist. Gewisse Ausdrücke findet man auch immer wieder und dann ist das auch nicht weiter kreativ, sondern einfach nur Standard. Von so einer Stellenanzeige verspreche ich mir selber nicht viel, das schreibt halt irgendwer, was dann dahinter steckt sieht man dann im Gespräch.
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