Gartenarbeit als Entspannung und Erholung empfinden?
Da das Wetter ja so langsam wieder richtig schön wird, ist es auch bei uns an der Zeit, im Garten zu arbeiten, alles schön herzurichten und natürlich auch die Pflanzen und Blumen einzusetzen.
Mir persönlich macht Gartenarbeit schon irgendwie Spaß, allerdings habe ich auch kein Problem damit, mich einfach auf eine Gartenbank zu setzen und ein Buch zu lesen oder einfach im Garten mit meinen Kindern zu spielen.
Meine Nachbarin hingegen hat mir gestern erzählt, dass es für sie die absolute Entspannung und Erholung ist, im Garten zu arbeiten. Sie vergisst laut ihrer Aussage die Zeit, wenn sie im Garten herum gräbt, sich um ihre Pflanzen kümmert und alles schön herrichtet. Als Arbeit sieht sie das nicht an, sondern als ihre persönliche Kraftquelle und als Freizeitspaß. Ihr Garten sieht aus, wie aus einer Gartenzeitschrift. Top gepflegt und irgendwie auch so "geordnet", wenn man sich die Pflanzen und Beete ansieht.
Ich mache Gartenarbeit eher deswegen, weil man sie machen muss. Mir macht es zwar auch mehr Spaß als den Haushalt drinnen in Schuss zu bringen und ich bin auch motiviert, wenn ich zum Beispiel Dinge anpflanze und dann sehe, wie sie wachsen und gedeihen aber von purer Erholung und Freizeitspaß kann ich dann doch nicht reden, wenn ich Unkraut aus den Beeten zupfe.
Wie ist das bei euch? Arbeitet ihr gerne im Garten? Ist Gartenarbeit für euch ein Hobby und etwas, aus dem ihr Kraft schöpfen könnt? Oder macht ihr Gartenarbeit einfach deswegen, weil sie gemacht werden muss?
Ich hatte 1 Jahr lang einen Graten. Mein Exmann und ich haben ihn für uns und unsere Kinder gekauft. Dann trennten mein Exmann und ich uns aber und die ganze Arbeit blieb an mir hängen. Es war grausam. Wenn man vorne im Garten mit Unkraut jäten angefangen hat und dann irgendwann hinten angekommen ist nach Tagen, dann ist vorne das Unkraut schon wieder aus der Erde geschossen. Die reinste Sisyphus- Arbeit war das.
Entspannen kann man in einem Graten wahrscheinlich nur, wenn man nur Grünfläche hat und kein Unkraut jäten muss oder wenn man selbst nur Gast ist. Die einzige Art, wie ich entspannen konnte in meinem eigenen Gemüsegarten war mit dem Hintern in der Luft.
Es gab in dem ganzen Jahr keinen einzigen Tag, in dem ich nichts im Graten machen musste. Also von Entspannung kann ich da wirklich nicht berichten. Deine Nachbarin ist wahrscheinlich Rentnerin oder sowas. Oder sie hat keine Kinder. Mit 2 Kindern, einem Hund , Haushalt und einem Job ist so eine Gartenarbeit einfach nur eine Last. Erst Recht, wenn Du wegen den schlechten Wetterverhältnissen am Ende kaum was Gescheites ernten kannst und der Dauerregen im Juli die ganzen Blumen kaputt macht.
Ich muss sagen, dass mein Vater immer schon gern gebuddelt hat. Ebenso wie seine Schwester, die sogar einen Garten zu ihrer Mietwohnung hat. Mein Vater hatte eine zeitlang an einen Schrebergarten gedacht, was uns aber dann zu spießig war. Als Rentner hat er dann angefangen neben den eigenen Grabstellen auf dem Friedhof auch noch andere in Ordnung zu bringen und hat seiner Tante in deren Garten geholfen. Ich war als Kind dann auch oft dabei.
Irgendwann konnte mein Vater das dann alles nicht mehr und plötzlich durfte ich dann im Sommer immer nach der Arbeit zum Friedhof toben und die Blümchen gießen. Irgendwann fing ich dann auch an den Boden durchzuhacken und dabei habe ich glaube ich meinen inneren Gärtner entdeckt, weil ich das alles sehr entspannend empfand. Allerdings denke ich, muss das überschaubar bleiben. Wenn da täglich ein Muss hinter steht, finde ich das nicht gut. Man sollte auch Zeit haben um das Ergebnis zu genießen.
Bellikowski hat geschrieben:Mein Vater hatte eine zeitlang an einen Schrebergarten gedacht, was uns aber dann zu spießig war.
Also ich hatte ja einen Schrebergarten und kann Dir sagen, das sich nicht spießig bin. Ich höre Metal, sage meine Meinung klipp und klar geradeaus, esse morgens um halb 10 kein Knoppers und habe auch keinen Golden Retriever.
Cherrypie, ich würde heute auch selbst einen Schrebergarten nehmen, da hat sich viel geändert und die Generationen haben gewechselt. Es ist schon viel entspannter geworden. Mein Vater hatte die Idee allerdings vor über 30 Jahren.
Das ist sicherlich jedem Menschen selbst überlassen und ich denke, dass das eine Typ-Frage ist. Ich persönlich musste als Kind und Teenager oft im Garten helfen und mir persönlich macht das so gar keinen Spaß. Ich habe da keine Freude daran und habe auch keine Freude am Landleben im Allgemeinen. Dementsprechend ist das nichts für mich und ich kann mir auch nicht vorstellen, mir einen Schrebergarten anzuschaffen und dann da zu gärtnern. Dafür habe ich weder den Willen, noch die Zeit und schon gar nicht das Interesse.
Ich hasse Gartenarbeit! Ständig diese Erde unter den Fingernägeln, überall ständig Krabbeltierchen, mal mehr, mal weniger eklig. Ich finde Kellerasseln etwa schlimmer als Spinnen. Als Kind musste ich ständig und viel im Garten helfen und die Abneigung ist immer größer geworden, auch wenn ich grundsätzlich gerne im Grünen bin und die Natur liebe. Aber ich liebe es eben nicht, die Natur zu verändern, wie es bei der Gartenarbeit der Fall ist.
Eine große Rolle spielt bei meiner Abneigung natürlich auch, dass ich gesundheitliche Probleme dabei habe. Ich kann mich schlecht bücken, wegen einer angeborenen Deformation an den Knien auch mich nicht hinknien. Im Stehen lässt sich aber vieles nicht erledigen. Dazu kommt, dass ich gegen fast alles allergisch bin, was Pollen hat. Meine Eltern haben dies immer ignoriert und mich in der prallen Sonne raus zum Rasenmähen geschickt.
Schon nach kürzester Zeit lief meine Nase ununterbrochen und es juckte überall. Durch eine Operation vertrage ich direkte Sonneneinstrahlung auch überhaupt nicht, nicht mal mit einer Kopfbedeckung. Ich bekomme sehr schnell immense Kopfweh. Dazu kommt noch, dass mir gerade im Sommer draußen viel zu warm ist und mein Kreislauf ab etwa 25 Grad Außentemperatur schon nicht mehr so wirklich mitmachen will, weil ich bei Wärme meine Temperatur nicht mehr so richtig regulieren kann.
Ich mache also lieber drinnen den gesamten Haushalt, als auch nur eine halbe Stunde draußen Gartenarbeit. Für mich ist es einfach eine Qual.
Ich liebe meinen Garten, meine Blumen, mein Obst und mein Gemüse. Ich mache das alles weil ich dadurch nach der Arbeit echt runter komme und es mich unwahrscheinlich beruhigt.
Für mich ist es auch keinen Zwang und ich mache es nicht wenn ich muss, sondern wenn ich will. Ich genieße es einfach, wenn ich einen Salat mache und mir alles direkt aus meinem Garten holen kann. Oder wenn ich am Morgen meinen Naturjoghurt esse und mir meine Beeren selbst pflücken kann. Ist nicht jedermanns Sache, aber es für mich ist es einfach ein schöner Ausgleich zum Alltag.
Ich habe nie einen Garten besessen und es auch ehrlich gesagt nie vermisst. Wenn ich mich gern im Grünen aufhalten möchte, kann ich in einen unserer Stadtparks gehen, wo ich auch längere Spaziergänge machen kann. Gartenarbeit würde ich persönlich eher in die Kategorie Arbeit einstufen, und weniger als Hobby sehen, denn es hat ja doch viel mit Körperarbeit zu tun. Dazu kommt, dass es mir insbesondere in den Sommermonaten oft zu heiß wäre, um dann auch noch in meiner Freizeit schweißtreibende Gartenarbeit zu machen.
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