Besetzung der Ministerposten immer nachvollziehbar?
Nun ist es ja raus, dass die Annegret Kramp Karrenbauer die neue Verteidigungsministerin ist und in den Medien ist das Echo darauf sehr geteilt. Die FDP geht ja sogar so weit, dass sie die Nominierung von AKK als nicht nachvollziehbar fand und von einer Zumutung für die Bundeswehr und die Nato sprach.
Was haltet ihr denn von dem gegenwärtigen Personalkarussell und den Besetzungen von Minister- oder auch EU Kommissionsposten? Findet ihr diese überwiegend folgerichtig und nachvollziehbar oder nehmt ihr solche Besetzungen nur zur Kenntnis und interessiert euch nicht weiter darüber?
Ich habe doch heute Nacht wirklich zu meinem Freund gesagt, schau mal Schatz, wir haben den 1. April. Als ich ihm sagte, dass Annegret Kramp-Karrenbauer jetzt Verteidigungsministerin werden soll, fiel dem nichts mehr dazu ein. Mein Kumpel, der sich schon vor Jahren beim Bund verpflichten ließ, schrieb mir per WhatsApp auch sofort, ob die Politik ein Rad ab hat oder aus Ursula von der Leyen nicht gelernt hat.
Ich sage aber mal so, auch wenn ich davon aktuell nicht begeistert bin, könnte AKK eine Siegerin sein. Ursula von der Leyen hat komplett verbrannte Erde in der Bundeswehr hinterlassen und dieser mit ihrer Anwesenheit eher geschadet, als geholfen. Wenn AKK jetzt schnell eingreift, Position übernimmt, griffbereiter ist, kann sie als klare Siegerin im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin da rausgehen und sie genießt einen internationalen Posten damit. Ganz so verkehrt für sie, muss das nicht sein.
Wenn wir jedoch vom allgemeinen ausgehen, was dieses Wechseln der Posten der Minister angeht, habe ich dafür kein Verständnis. Da sind teilweise Welten zwischen Familienministerium und Verteidigungsministerium für Frau von der Leyen und jetzt EU-Komissionschefin. Jahrelang hat sie studiert, im Ausland gelebt, dann noch mal promoviert als Dr. und med. aber was sagt mir das? Trotzdem alles in Themen, die wenig mit dem politischen auf allen Ebenen zu tun haben. Gilt für viele ihrer Politikerfreunde.
Heute bin ich Verteidigungsminister, morgen dann Gesundheitsminister und übermorgen dann Familienminister. Ich finde, sowas kann man jemanden nicht verkaufen, aber ich frage mal meine Chefin, ob ich morgen ihren Posten haben darf. Muss ja auch gehen, wenn die Politik es vormacht, dass man teilweise 0,0 Erfahrung haben muss oder nur Politiker einer größeren Partei sein muss, um davon zu profitieren.
Mal umgekehrt gefragt - wer wäre für den Job denn die bessere Wahl gewesen? Soweit ich weiß ist aktuell niemand mit entsprechender Ausbildung in der Regierung zu finden und, dass sich niemand um diesen Posten reißt, ist ja auch schon lange bekannt.
Wobei es bei Ministerposten ja aber nicht unbedingt darauf ankommt, dass man genau in dem Bereich ein Studium oder eine Ausbildung vorzuweisen hat. Es ist wesentlich wichtiger, dass man Führungsqualitäten hat und in der Lage ist sich einen Überblick über seinen Arbeitsbereich zu verschaffen. Der beste Fachidiot ist nutzlos als Minister wenn er kein guter Chef ist oder keine diplomatischen Fähigkeiten hat.
Die von der Leyen Geschichte finde ich schon bedenklicher. Die stand ja nicht mal zur Wahl und wurde hinterher aus dem Hut gezaubert und hat die Gelegenheit natürlich freudig genutzt um ihrer Berateraffäre in Berlin zu entkommen. Ja, wir wählen die Kandidaten nicht direkt, aber wenn man vor der Wahl einen Spitzenkandidaten präsentiert bekommt geht man davon aus, dass der dann auch nach der Wahl noch Spitzenkandidat ist. Demokratie geht jedenfalls anders.
Cloudy24 hat geschrieben:Die von der Leyen Geschichte finde ich schon bedenklicher. Die stand ja nicht mal zur Wahl und wurde hinterher aus dem Hut gezaubert und hat die Gelegenheit natürlich freudig genutzt um ihrer Berateraffäre in Berlin zu entkommen. Ja, wir wählen die Kandidaten nicht direkt, aber wenn man vor der Wahl einen Spitzenkandidaten präsentiert bekommt geht man davon aus, dass der dann auch nach der Wahl noch Spitzenkandidat ist. Demokratie geht jedenfalls anders.
Na gut, dass ist aber ja nicht der von der Leyen oder dem EU-Staatschef geschuldet, sondern dem fragwürdigen Wahlvorgang der EU, wo das Parlament ja grundsätzlich erst einmal gar kein Vorschlagsrecht auf den Komissionspräsidentenposten hat. Natürlich kann man sich da als Wähler irgendwie veralbert vorkommen, wenn einem vorher etwas anderes suggeriert wurde. Aber da muss sich das Parlament doch an die eigene Nase fassen. Bevor man für den Wähler so tut, als würde ein Spitzenkandidat Präsident, hätte man sich vielleicht mal darum kümmern sollen die Spielregeln entsprechend zu ändern.
Auch wäre ich ja mal gespannt gewesen, ob überhaupt einer der Spitzenkandidaten überhaupt eine Mehrheit im Parlament bekommen hätte. Das sah ja bis zur Wahl von der Leyens auch überhaupt nicht so aus. Da muss man sich dann auch nicht wundern, wenn da eine pragmatische Lösung aus dem Hut gezaubert wird, die es vorher nicht gab.
Aber ansonsten ist es schon schwierig viele Besetzungen nachzuvollziehen. Dabei weiß man natürlich als einfacher Bürger jetzt auch gar nicht so richtig, wie viel Ahnung die Minister denn wirklich von ihrem Ressort haben müssen oder ob es sich bei einem Minister nicht eher um einen Grüßonkel handelt, der nur irgendwie den Laden zusammenhalten muss. Grundsätzlich denke ich aber, dass es schon Sinn macht, wenn auch etwas Ahnung von der Materie hat und sich auch seinen eigenen Reim machen kann, ob das was die Staatssekretäre so an Ideen vortragen wirklich immer gut ist.
Da stellt sich dann schon die Frage, ob so ein Verteidigungsminister nicht doch irgendwie mal die Bundeswehr von innen gesehen haben sollte. Das gilt ja für andere Ministerien genauso. So wirkt es ja doch eben immer wieder irgendwie so als bräuchte man für so einen Ministerposten keinerlei Qualifikation und man kann da alle beliebig gegeneinander austauschen. Aber da frage ich mich dann doch, warum eigentlich in jeder Fraktion Menschen im Bundestag sitzen, die sich für irgendetwas Experte nennen, wenn diese dann gar nicht in höheren Positionen gesetzt werden, wo sie ihre angebliche Expertise auch gewinnbringend einbringen könnten, statt immer nur unbedeutende Interviews vor der Fernsehkamera zu geben.
Leider bin ich in keiner Weise im Wissen dessen, was ein Politiker an Vorerfahrungen haben muss oder nicht. Ich finde aber, einfach als ganz normale Ottonormalbürgerin, deren Interessen im Namen des deutschen Volke man ja auch wahren möchte, dass diese gesamte Minister-Mauschelei ein reiner Witz ist. Das ist jedoch nur meine persönliche Meinung.
Ich gehe jetzt mal sehr schwer davon aus, weil das hätte man gehört, dass weder von der Leyen noch die Dame „AKK“ jemals die Bundeswehr von innen absolviert haben, wissen, wo der Schuh drückt, wo das Problem veralteter Maschinen/Waffen ist und mehr. Keine von beiden weiß das und vielleicht ist da gar nicht so schlecht, mal jemanden zu finden, der von der gesamten Materie, den Leuten in der Bundeswehr und den Oberleuten da mal etwas Ahnung hätte.
Das ist dasselbe wie mit einem Jens Spahn. Soweit ich aus den Medien entnehmen kann, ist er Politikwissenschaftler und Bankkaufmann. Nicht ein Satz davon, dass er in einer Krankenversicherung gearbeitet hat, Medizin studiert hat oder vielleicht mal in der Pflege gearbeitet hat. Und ständig posaunt er eine Schelle nach der nächsten und erzürnt damit die Betroffenen. Sowas würde vielleicht ein Stück weniger passieren, wenn man auch von Tuten und Blasen eine Ahnung hätte.
Natürlich weiß ich wohl, dass es nach solchen Maßstäben dann auf Dauer schwierig wäre, entsprechende Fach-Politiker zu bekommen. Aber ich bin als Bürgerin, die viele Entscheidungen und Dummaussagen treffen auch von dem Handeln unfähiger Leute, die nur ein wenig das Maul aufreißen können und Führungsqualitäten haben, betroffen. Das ist dann schon etwas ärgerlich.
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