Schwan und Kühnert als Doppelspitze der SPD denkbar?
Die Debatte, wer nun der richtige Kandidat/Kandidatin sein könnte, um die Führungsspitze der SPD zu bilden, ist ja seit Nahles´ Rücktritt nahezu in aller Munde. Nun gab die SPD ja an, dass sie das Amt auf zwei Personen aufteilen wollen. In Frage sind nun Gesine Schwan und Kevin Kühnert gekommen. Könntet ihr euch das Duo als Parteispitze der SPD vorstellen? Oder sind für euch die beiden Kandidaten eher weniger geeignet? Wen könntet ihr euch stattdessen vorstellen?
Und was soll dies bringen? Die SPD kann aufstellen, wen sie will. Ihre Glaubwürdigkeit ist im Arsch. Zuerst führt man Hartz IV ein, weil ansonsten unser Sozialstaat vor die Hunde geht und dann gibt es auf einmal 50 Milliarden mehr, obwohl vorher angeblich kein Geld da war. Wenn man seine eigene Klientel für dumm verkauft, helfen auch keine neuen Köpfe.
Entscheidend wird sein, wofür man als SPD stehen will. Kühnert würde ja für einen kräftigen Linksruck der Partei stehen. Da muss man dann natürlich sehen, ob die Partei das auch so will und so kann. Wenn wir hier noch zwei- oder dreimal eine große Koalition sehen und sich die SPD da den Zwängen eines Kompromissen mit der Union aussetzen muss, dann ist ein Kühnert völlig untragbar und würde quasi weiterhin den Wähler suggerieren, wie predigen Wasser und trinken dann aber Wein.
Grundsätzlich halte ich daher eine solche Führung schon für denkbar. Aber eben nur, wenn die Partei eben auch ihrer Doppelspitze folgt. Und das würde eben schon ganz klar auch die Koalitionsmöglichkeiten einschränken und eigentlich nur noch Bündnisse mit den Grünen und den Linken möglich machen, mit denen eine grundsätzlich andere Sozialpolitik möglich wäre. Ansonsten hätte man wieder das Glaubwürdigkeitsproblem, dass vor allem die Bundes-SPD ja heute hat.
Es ist ja nicht so, wie gerne getan wird, dass die SPD überall in Deutschland nur noch eine Nischenpartei wäre. Die SPD stellt sieben Ministerpräsidenten in Deutschland, ist an 11 Länderregierung und an der Bundesregierung beteiligt. Und es gibt ja auch SPD-Minister die Wahlen gewinnen können. Es hängt also in meinen Augen eben doch maßgeblich am Personal das man aufstellt. Die Leute müssen glaubhaft sein und eine Persönlichkeit haben.
Nach seinem letzten geistigen Erguss sollte Kühnert gar nichts mehr betreiben oder an einem Amt in der Spitze der SPD nur denken. Das Enteignungsthema hat auch ihn ausgesprochen unbeliebt gemacht und das im Übrigen nicht nur bei Leuten, die mit dem vermieten ihre Gelder machen, sondern wirklich auch ganz normale Otto-Normalos waren von der Aussage schon wirklich angefressen.
Ich glaube ganz einfach, dass der SPD ein Kühnert weiter oben nicht gut tun würde. Der posaunt auch jeden Mist daher, denkt aber nicht weiter, auch nicht wirtschaftlich. Er ist einfach nur in meinen Augen ein Großmaul, wo selbst die eigenen Leute gespalten sind. Ob so jemand oben an der Spitze mit regieren sollte oder überhaupt etwas zu sagen haben sollte, das halte ich doch für fraglich. Ich würde es jedenfalls nicht empfehlen, da ich wirklich der Meinung bin, dass die SPD dann weiter absackt, wenn er dann weiterhin seine Wunschvorstellungen schneller ausspricht, als er nachdenkt.
Der SPD würde ein Neuanfang eigentlich ganz gut tun und vor allem Back to the Roots! Zurück zu den Leuten, die die SPD einst stark gemacht haben. Zurück zum Volke, die hart buckeln, damit ihr Politiker die 10.000,- Euro plus pro Monat habt, im Landtag sitzt, wann es euch beliebt und mehr. Eben die Arbeiter!
Lohngerechtigkeit für Frauen wäre ein Thema, was noch immer nicht funktioniert. Vielleicht auch dafür sorgen, dass mehr Sozialarbeiter wieder eingestellt werden und diesen Bereich fördern. Jugendämter entlasten usw. Eben soziales fördern und auch unterstützen sowie Arbeiter. Doch das passiert ja seit Jahren nicht und die Auswirkungen merke auch ich beruflich. Mehr als auf dem Zahnfleisch gehen, können meine Leute und ich nämlich nicht.
Kätzchen14 hat geschrieben:Nach seinem letzten geistigen Erguss sollte Kühnert gar nichts mehr betreiben oder an einem Amt in der Spitze der SPD nur denken. Das Enteignungsthema hat auch ihn ausgesprochen unbeliebt gemacht und das im Übrigen nicht nur bei Leuten, die mit dem vermieten ihre Gelder machen, sondern wirklich auch ganz normale Otto-Normalos waren von der Aussage schon wirklich angefressen.
Das ist ja das Kuriose. Du machst genau das was dir viele Journalisten suggerieren, die wahrscheinlich auch nicht mit Kühnert gesprochen haben oder auch nur das Interview gelesen haben. Er sprach da mit keiner Silbe von Enteignung. Vielmehr ging es da um die konkrete Frage, zur Enteignung von BMW. Und merkwürdigerweise war die Frage dabei sogar an Kühnert gestellt ob er also gegen eine Enteignung von BMW wäre und dies bejahte er ausdrücklich. Er wollte lediglich viel mehr Mitbestimmung der Angestellten.
Viele Zeitungen mussten im Nachgang ja sogar ihre Artikel korrigieren und die Passagen herausnehmen, in denen man behauptete Kühnert wolle BMW verstaatlichen, weil es einfach nicht stimmte und er es so gar nicht gesagt hat.
Schröder hat sich als Juso-Chef als Marxisten bezeichnet. Nahles wollte 1998 als Juso-Chefin die 32-Stunden-Woche einführen. Herauskam dann 2004 Hartz IV. Bei der SPD geht es nur noch um Karriere und nicht um Soziales. In der Jugendzeit werden irgendwelche Forderungen gestellt und später wird nur noch in die eigene Tasche gewirtschaftet. Das wird ein Kühnert auch nicht anders machen. Außerdem bezweifle ich inzwischen die Regierungsfähigkeit der Linken, insbesondere auf Bundesebene scharf. Dies sehen auch viele innerhalb der SPD so.
Nun ich glaube generell, dass Idealisten nicht weit kommen. Das dürfte kein SPD-Phänomen sein und wer mit 30 Jahren eine Organisation führt die über 80.000 Mitglieder hat, der wird natürlich auch irgendwie gerne Karriere machen. Wenn du nur mal deinen Senf in die Öffentlichkeit posaunen willst, da kannst du heutzutage auch einfach alle paar Wochen ein Youtube-Video drehen.
Ich finde es daher recht weltfremd, wenn man hochrangigen Politikern vorwirft sie wollen Karriere machen. Sicherlich mag das ja stimmen, aber der scheinbare Glauben, dass genau das die Ausnahme in der Politik wäre, ist dann doch sehr weltfremd.
Auch darf man ja nicht vergessen, dass gewisse Ämter mit der Zeit eben auch Zwänge und Notwendigkeiten mit sich bringen. Als Jusovorsitzender oder auch in Parteien, die keine Regierungszwang haben, da kann man natürlich ganz andere Sachen von sich geben. Klar kann man da sagen, man wäre Marxist. Nur findet man damit beim Regieren wohl eher keine Mehrheit. Da muss man dann ja schon gewisse Kompromisse eingehen und mitunter bringen 20 Jahre mehr Lebenserfahrung auch einfach andere Ansichten mit sich.
Die SPD hat in ihrer Gesamtheit die Menschen jahrzehntelang für dumm verkauft. Hartz IV war so ziemlich das absolute Gegenteil von dem, was die SPD vorher angekündigt hatte. Dazu kamen noch Aussagen von Clement, Beck und anderen zum Thema Hartz IV, die alles andere als sozial waren. Vor allem konnte man sehen, dass die Furcht vor dem Zusammenbruch des Sozialstaates anscheinend doch von der Herkunft des Leistungsbeziehers abhängt. So willkommen wie ausländische Leistungsbezieher waren deutsche Leistungsbezieher eindeutig nicht.
Juri1877 hat geschrieben:So willkommen wie ausländische Leistungsbezieher waren deutsche Leistungsbezieher eindeutig nicht.
Du weißt aber schon, dass die SPD seit Jahren nur noch Juniorpartner in der Bundesregierung ist und das Innenministerium seit 2005 von der Union geführt wird. Die SPD kann und konnte da also seit Jahrzehnten nicht mehr machen, was sie will und die Union hat trotz ihrer eigenen Zerrissenheit sehr viel der Flüchtlingspolitik mit verantwortet.
Zumal ich bis heute nicht verstehe, in welcher Art und Weise sich die Situation für Leistungsbezieher durch die Hartz-Reformen tatsächlich verschlechtert haben sollen. Mehr Geld hatten Langzeitarbeitslose doch früher auch nicht.
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