Depressionsauslöser und Symptome bei Kindern

vom 01.07.2019, 17:24 Uhr

Neulich erzählte mir eine Bekannte von einem Fall innerhalb ihrer Familie, bei dem ein Kind im Alter von 7 Jahren die Diagnose Depression erhielt. Ich war etwas überrascht darüber, da man häufig von Depressionen bei Jugendlichen und Erwachsenen hört/liest, aber doch selten von Kindern. Natürlich sollte man Diagnosen mitunter auch kritisch sehen, bzw. schauen, was für Differentialdiagnosen es geben könnte und aus welchem sozialen/familiären Umfeld das Kind kommt, aber dennoch ist die Vorstellung erschreckend, dass bereits ein so kleines Wesen an so einer Krankheit leidet.

Wie erkennt man denn eine Depression bei Kindern? Sind es die selben Symptome, wie bei Erwachsenen, oder zeigt sich das auch in Lernstörungen oder Ähnlichem? Und wie kann es bei Kindern zu einer Depression kommen?

» Viktoria_ » Beiträge: 398 » Talkpoints: 32,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



In sehr jungen Jahren sind Depressionen tatsächlich selten, aber im Jugendalter werden diese immer häufiger. Meistens sind Belastungsfaktoren im privaten oder schulischen Kontext bedeutende Einflussfaktoren, zum Beispiel Konflikte im Elternhaus, mangelnde Wärme in der Erziehung, Mobbing in der Gruppe Gleichaltriger oder Überforderung in der Schule. Aber natürlich gibt es auch genetische Ursachen und Zusammenhänge zwischen Depressionen und anderen körperlichen oder seelischen Erkrankungen. Beispielsweise gehen Angststörungen, die im Kindes- und Jugendalter auch weit verbreitet sind, häufig mit einer depressiven Verstimmung einher.

Die Kardinalsymptome der Depression - also Stimmungsverschlechterung, Antriebsmangel und Interessen- sowie Freudverlust - zeigen sich auch im Kindes- und Jugendalter häufig, ebenso wie sozialer Rückzug. Körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Appetitmangel und häufig berichtete Schmerzen können oft vorkommen, und manchmal gehen Depressionen auch mit einer Neigung zu eher paradoxen externalisierenden Verhaltensweisen wie Aggressionen gegenüber anderen Kindern einher. Die Symptomatik ist tatsächlich bunter gemischt, als man das von den Beschreibungen aus dem Erwachsenenalter kennt, und nicht selten wird die Erkrankung auch erst dadurch entdeckt, dass die Schulleistungen oder das soziale Leben in Mitleidenschaft gezogen werden.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Heutzutage wird der Druck auf die Kinder doch immer mehr, folglich häufen sich auch solche Erkrankungen. In dem Alter ist das sicherlich ein Hammer und nicht so häufig anzutreffen, dennoch gibt es das und man sollte es auch nicht einfach abtun. Nun sollte man sehen, was man ändern kann, damit es dem Kind generell etwas besser geht, also vielleicht den schulischen Druck etwas herausnehmen, nicht so viele Freizeitaktivitäten in irgendwelchen Vereinen folgen lassen und mal ganz genau auf das Kind hören, was es mag und so weiter. Man muss sich nun mit dem Kind verstärkt auseinandersetzen.

Sicherlich spielen da auch Gene eine Rolle. Tritt so etwas in der Familie auf, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man die entsprechende körperliche Veranlagung dazu hat. Man muss dies dann nicht bekommen, aber bewertet Dinge vielleicht generell anders oder gerät schneller in negative Phasen oder man bekommt gar nichts, eine Veranlagung an sich sagt ja auch nichts aus.

Mein Neffe zum Beispiel hatte in der ersten Klasse richtig Angst in die Schule zu gehen, seine Freunde waren teilweise im Kindergarten geblieben oder in anderen Schulen und das zog schon mal die Stimmung nach unten, dann meinte jeder, dass das Leben nun schwierig wird und der Spaß aufhört und das Lesen fiel ihm auch sehr schwer, weil er wirklich eher der Typ Wissenschaften und Macher ist. Besuchte man ihn, dann saß er da wie ein Trauerkloß und wollte nicht mehr reden.

Das gab sich dann als er Freunde fand und auch immer wieder geübt hat mit Papa, der ihm dann einfach andere Bücher gegeben hat als die Deutschbücher mit den typischen Jungsgeschichten. Ich will damit sagen, dass es sicherlich einige schwere Phasen gibt und man das auch depressiv interpretieren kann, aber was es letztendlich ist, wird oft auch die Zeit zeigen. Danach zu gehen ist aber auf jeden Fall richtig.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Depressionen haben wahrscheinlich wie immer im Leben viele Ursachen. Ich gehe mal davon aus, dass gerade bei der Jugend das Problem des erheblichen Drucks ein Grund sein kann, wieso immer mehr Kinder vielleicht schon in eine Art Depression verfallen. Die Symptome werden wohl sehr ähnlich einem älteren Menschen sein oder etwa nicht?

Abgeschlagenheit, regelmäßige Lustlosigkeit oder depressive Gefühle? Vielleicht auch keinen Bock aus dem Bett zu kommen, sich im dunklen Zimmer liegend hingeben oder sowas. Doch das ist jetzt nur ein Beispiel dessen, was ich mir darunter vorstelle und ob es stimmt, weiß ich natürlich nicht. Das wäre aber doch durchaus eine Möglichkeit oder?

Klar ist, dass immer mehr Kids und Jugendliche zu viel Druck haben. Die Schule muss stimmen, daheim muss alles passen, Eltern streiten sich und vielleicht ist auch eine genetische Geschichte mit Grund? Ich weiß es natürlich nicht, weil ich kein Arzt bin.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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