Die Beliebtheit des Frauenfußballs
Beim Stöbern hier in der Sport Rubrik musste ich doch mit sehr großem Erstaunen feststellen, dass die FIFA Frauen Fußball-Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich anscheinend komplett an diesem Forum vorübergegangen ist! Das finde ich dann doch sehr schade, da es, wie ich finde, ein Thema ist, das noch lange nicht den Platz in der Gesellschaft gefunden hat, den es verdient hat.
Ich persönlich habe mir so gut wie alle Spiele der Frauen Fußball-Weltmeisterschaft angeschaut und muss sagen, dass mir dann doch einiges sehr positiv aufgefallen ist. Natürlich sind die Voraussetzungen anders als im Männerfußball, allein bedingt durch den unterschiedlichen Körperbau, den Frauen und Männer eben haben. Es gibt einige Nationen, die eine sehr gute Technik gezeigt haben, allen voran die diesjährigen Titelverteidigerinnen und Weltmeisterinnen aus den USA, aber auch Mannschaften wie Frankreich oder England haben bewiesen, dass der Frauenfußball nicht mehr nur ein müdes Lächeln wert ist.
Ich konnte diverse Medienberichte verfolgen, die bezeugen, dass diese Frauen Fußball-Weltmeisterschaft bisher die war, die das meiste mediale Interesse wecken konnte - und zwar international! So wurde berichtet, dass das Halbfinal-Spiel zwischen USA und England das am meisten angesehene Programm in England bzw im Vereinigten Königreich war. Natürlich muss man dazu sagen, dass Sportereignisse wie die UEFA Champions League über PayTV wie Sky oder DAZN übertragen werden und daher nicht in diese Free-TV Quote fallen, Ereignisse wie der Eurovision Song Contest oder diverse Serien jedoch schon. Eine ungeheuer wichtige Leistung, wie ich finde!
Ich sehe auch in anderen Ländern viel mehr Werbung für Sport, die auf ein weibliches Publikum zugeschnitten ist. So ist mir unter anderem die Werbung von Samsung im Kopf geblieben, da ich nicht dachte, dass so ein wichtiger Sponsor sich für die deutsche Frauen-Fußballnationalmannschaft positionieren würde. Ich denke, dass es ein Umdenken geben wird, was den Frauenfußball im Allgemeinen angeht, und ich freue mich bereits auf die vielen Turniere und Partien, die dadurch hoffentlich noch spannender und sehenswerter werden. Wie sehr interessiert ihr euch für Frauenfußball?
In Deutschland ist die Beliebtheit bei Weitem nicht mit den USA zu vergleichen. In den USA sind die Damen dominierende Fußballspielerin, was in Europa eigentlich nahezu immer die Herren sind. Doch in den USA hat eben die Frauenmannschaft die Nase weit vorne. Das liegt auch am gesamten Marketing drumherum und Spielerinnen mit Persönlichkeit.
So war eine Hope Solo eine hervorragende Torhüterin, offen und manchmal direkt, aber mit Macken. Das hat man ihr dann negativ ausgelegt und sie aussortiert. Trotzdem waren Spielerinnen wie Rapinoe, Solo und Wambach durchaus dafür verantwortlich sowie Morgan und Lloyd, dass eine gewisse Euphorie im Frauenfußball übergeschwappt ist.
In den USA kann fast jede Spielerin von dem Einkommen leben, was in Deutschland teils nicht der Fall ist. So musste unsere Torhüterin Nadine Angerer eine ganze Weile, ehe sie als Torhüterin in den USA wechselte, noch nebenbei ackern und das verträgt sich nicht mit einem Land, wo gleiche Bezahlung gefordert wird, die Arbeit die selbige ist wie bei den Herren, aber eben Marketing geringfügig betrieben wird, und dadurch vieles ins Stocken gerät.
Generell mag ich aber kein Frauenfußball. Zumindest bin ich reger Fan der Frauenmannschaft der USA und die Spiele gucke ich mir an. Die Deutschen schaue ich auch, aber ansonsten ist Frauenfußball etwas öde vom Aufkommen an Fans. Die Stimmung fehlt einfach. Ein bisschen mehr, könnte da schon sein und würde sicherlich helfen, auch mal den einen oder anderen Herren dort aufschlagen zu sehen.
Aus meiner Stadt spielten ja immer mal 1-2 Spielerinnen in der deutschen Nationalmannschaft. Man kennt sich also durchaus auch durch den Rasen meiner Fußballheimmannschaft, aber trotzdem ist es nicht dasselbe, als wenn ich bei Westham United stehe. Das ist schade, aber vielleicht schwappt der Funke auch mal richtig über wie in den USA.
Ich interessiere mich generell nicht groß für Fußball, aber rein spaßeshalber, und um mitreden zu können, bin ich zumindest bei EMs und WMs vor der Glotze dabei. Solange die Übertragungen mit meinem Feierabend zusammenfallen.
Einen nennenswerten spielerischen oder strategisch/taktischen Unterschied zwischen Frauen und Männern, die einem Bällchen hinterherrennen, sehe ich sowieso nicht, dafür bin ich in der Materie zu wenig drin. Die rennenden Leute sind eben etwas anders gebaut, haben öfter lange Haare und stecken auch die übelsten Fouls weg, bei denen die hochbezahlten männlichen Superstars schon mal schluchzend den Kopf in den Rasen stecken.
Das Dilemma des Frauenfußballs hierzulande wurde im Vorfeld der WM auch schon schön erklärt. Weniger Leute interessieren sich dafür, also wird vom Marketing her weniger hineingesteckt, also werden weniger Leute erreicht, also sind die Stadien weniger voll, also ist das Zuschauen weniger attraktiv, also fließen weniger Sponsorengelder, also wird weniger investiert. Ein Kreislauf, sozusagen, aus dem es schwer ist auszubrechen, weil Fußball nun mal nicht dem gesellschaftlichen Fortschritt dient, sondern einen Wirtschaftsfaktor darstellt.
Wenn irgendein dahergelaufener Rasengott für seinen Verein oder die übergeordneten Organisationen, die das Ganze vermarkten, Millionen generiert und maßgeblich zum finanziellen Erfolg beiträgt, ist die Person auch im ganz realen Sinne mehr wert als eine Spielerin, die vielleicht rein vom Fachlichen her (Davon verstehe ich ja nichts.) genauso genial und torsicher ist und eine Freude zum Zuschauen und ihr Team von Sieg zu Sieg führt, für die sich aber die zahlende Allgemeinheit nicht in dem Maße interessiert, dass es sich konkret in soundsoviel Dollar Gewinn niederschlägt. Dafür müsste man die entsprechenden Rasengöttinnen erst mal durch Werbung und Marketing massiv pushen, aber wer tut das schon, wenn die Herren nebenan wahre Gelddruckmaschinen darstellen.
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