Bei Diät immer gesamtes Essen für Folgetag zurechtlegen?

vom 26.12.2017, 16:03 Uhr

Ich bin bei Instagram schon über einige Accounts gestolpert, die sich um das Abnehmen drehen. Mir ist dabei aufgefallen, dass einige der Personen dabei "Meal-Prep" machen, sich also immer schon einen Tag vorher ihr Essen für den gesamten Tag zurechtlegen. Dabei ist dann wirklich immer alles eingeplant - ein gekochtes Essen, belegte Brote, Obst und kleine Snacks.

Das Ganze soll dann eben immer für den gesamten Tag ausreichen, was auch realistisch ist, da die vorbereiteten Stapel immer drei Mahlzeiten und gesunde Zwischensnacks beinhalten. Der Sinn dahinter soll sein, dass man sich immer strikt an das vorbereitete Essen hält und nur dieses isst. Man muss also zwischendurch nicht an den Kühlschrank und darf nur das naschen, was man sich am Tag vorher zurechtgelegt hat.

Dieser Ernährungsplan ist natürlich sehr strikt, wobei ich mir schon vorstellen kann, dass das auch funktioniert. Ein bisschen Disziplin gehört schon dazu, aber ich denke, dass diese Diät-Methode noch zu den besten gehört. Habt ihr so etwas schon einmal gemacht oder macht ihr das?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das mache ich eigentlich schon seit einiger Zeit täglich. Seit ich arbeite halt in ähnlicher Form. Ich bereite mir mein Abendessen jedoch nicht bereits vor, sondern es hängt ein genauer Zettel am Kühlschrank, was es zum Essen gibt. Das Frühstück und das Mittagessen für den Folgetag plane ich eigentlich auch recht genau.

Ich bereite meinen Obstsalat für mein Frühstück vor, ich richte mein Essen in der Essensdose hübsch an und plane ebenfalls die Snacks genau. Aber abgenommen habe ich dadurch jetzt nicht, obwohl ich mir halt keinen Süßkram mehr ungeplant reinpfeife. Das Vorbereiten von Mahlzeiten ist einfach praktisch, wenn man tagsüber kaum Zeit hat und auch in einer Gegend arbeitet, in der außer Dönerbuden oder einem Metzger nicht viel existiert.

Aber neu ist es auch wiederum nicht. Aber es gibt auch "Meal-Prepper", die ich nicht so nachvollziehen kann. Ich gehöre zu den Menschen, die nicht jeden Tag das Gleiche essen können, maximal zwei Tage sind möglich. Aber es gibt halt Leute, die dann ihr Essen für die komplette Woche vorbereiten und jeden Tag gibt es dann nahezu das Gleiche. Das ist so gar nicht mein Ding.

Ich habe es auch schon in meiner Schulzeit so praktiziert, besonders wenn ich keine Lust auf die Schulkantine hatte. Fakt ist aber, man spart eine Menge Geld und man gerät nicht so schnell in Versuchung etwas zu vertilgen, was man nicht dabei hat. Ich habe mir sogar eine extra Kühltasche besorgt, die mein Essen den ganzen Tag über kalt hält, damit ich es nicht in den versifften Kühlschrank auf der Arbeit stellen muss.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich habe zwar von diesen Meal Preps bis dato noch nichts gehört, finde es aber sehr schlau und auch nachvollziehbar. Bei mir würde es nämlich sehr helfen, wenn ich mir das zuvor zurecht lege und dann nur das esse, was im Kühlschrank vorbereitet ist und nicht noch etwas anderes.

Aber es ist auch so, finde ich, dass man dann, wenn man sich an Meal Preps halten kann, auch kein Problem hätte, wenn man keine Meal Preps machen würde. Oder verbannt man dann bei den Meal Preps das gesamte ungesunde Zeugs auch aus dem Kühlschrank? Abgesehen davon, dass ich selber außer während der Weihnachtsfeiertage so oder so fast nie etwas Süßes drin habe.

Allerdings ist es bei mir so, dass ich oft eine Lust auf ein gewisses Lebensmittel habe, beispielsweise auf eine Scheibe Käse. Und dann muss ich die auch essen. Es kommt mir auch so vor, als würde der Körper dann just in diesem Moment eine Scheibe Käse verlangen und das auch brauchen, also die Nährstoffe, die da drin sind.

Bei den Meal Preps wird dies dann möglicherweise nicht berücksichtigt. Wenn mein Körper nach Käse schreit, also vielleicht etwas aus den Milchprodukten benötigt, und ich ihm aber einen süßen Apfel hinzu führe, der mich zwar mit Vitaminen aber mit den Käsenährstoffen nicht abdeckt, was mache ich dann?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich stehe solchen "Meal Preps" skeptisch gegenüber. Auf den ersten Blick erscheint es natürlich sinnvoll und hilfreich, sich die Mahlzeiten für den Folgetag bis ins Detail zu richten, um so einerseits eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen sicherzustellen, andererseits aber unnötige und ungesunde Naschereien zwischendurch zu unterbinden. Mal vorausgesetzt, dass auch wirklich gut darauf geachtet wird, dass die Mahlzeiten ausgewogen, ausreichend gehaltvoll und den täglichen Anforderungen entsprechend kalkuliert werden, kann ein solches System einige Vorteile bieten.

Allerdings sehe ich ein großes Problem in der magelnden Flexibilität und im begrenzten Handlungsspielraum bei solchen Ideen. Mal angenommen, der Tag verläuft stressiger als gedacht und ich muss morgens schon zum Bus joggen, um noch pünktlich auf die Arbeit zu kommen, wo der Lift in den fünften Stock, wo ich arbeite, ausgefallen ist, was dann dazu führt, dass ich den ganzen Tag Treppen hoch- und runtersprinte. Kurz vor Feierabend muss ich dann noch einer neuen Kollegin dabei helfen, den Schreibtisch aufzubauen und im Büro herumzuschieben, bis er richtig steht.

Und deswegen verpasse ich am Schluss noch meine Rückfahrgelegenheit und entschließe mich dazu, 30 Minuten nach Hause zu laufen, da der nächste Bus erst in 45 Minuten kommt. Alles in allem ist mein Tagesbedarf durch diese Zwischenfälle deutlich gestiegen, aber meine Mahlzeiten sind fest geregelt. Das gilt nicht nur für die Menge, sondern auch für die Zusammensetzung - egal, ob ich mehr Lust auf Joghurt als auf Brot habe: was auf den Tisch kommt, habe ich gestern entschieden. Und so gehe ich mit knurrendem Magen und noch dazu unglücklich ins Bett.

Wirklich sinnig erscheint mir ein Meal-Prep-Konzept also nur dann, wenn es in einem gewissen Maße eine Reaktion auf Abweichungen vom normalen Alltag und eine basale Handlungsfreiheit nach den eigenen Bedürfnissen gestattet. Natürlich ist man dann wieder schnell dabei, hier etwas wegzulassen und dort dafür die dreifache Menge zu verputzen, aber ein rigoroser Plan, der dem Bedarf nicht gerecht wird und dem ich mich unterwerfen muss, ob es mir passt oder nicht, ist meiner Ansicht nach auch nicht zielführend. Auf kurz oder lang würde ich das Vorbereiten meiner Mahlzeiten unter diesen Umständen doch wieder sein lassen und essen, was ich will und was ich brauche, um das Gefühl zu haben, gut durch den Tag zu kommen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Bei Instagram sieht man aber auch oft die Extrembeispiele. Ich packe mir zum Beispiel auch noch zusätzlich einen Schokoriegel, ein Milchgetränk oder etwas Ähnliches zusätzlich ein, falls der Heißhunger kommen sollte oder ich Lust darauf bekäme. Ich möchte halt auch nicht immer während der Pausenzeiten lossprinten und mir im Supermarkt schnell etwas besorgen.

Ich finde diese fixen Essensplänen, von denen man bloß nicht abweichen kann, schon schwierig, auch wenn ich mich schon recht strikt an meine Pläne halte. Aber es kann sich immer mal was ändern, so dass ich zum Beispiel am Vortag keine Muffins backen kann oder Ähnliches und mich dann zum Frühstück mit einem Obstgläschen zufrieden geben muss. Ich plane aber auch immer etwas mehr ein, ein Joghurt oder ein Milchreis versaut mir meine Planung nicht und es ist gut, wenn ich für Zwischendurch etwas dabeihabe, falls der Magen durchhängt.

Unglücklich ins Bett bin ich wegen dem Vorbereiten meines Essens noch nie. Ich habe auch tagsüber eher weniger einen Kühlschrank zur Verfügung, auf den ich mal so einfach zurückgreifen kann, um mir eine Scheibe Käse zu holen. Daher ist die Planung schon recht wichtig. Ich packe mir oft lieber etwas mehr ein, als dass ich nach 8 Stunden auf dem Trockenen sitze und nicht mal eine Banane knabbern kann.

Es ist für mich keine Diät-Methode mehr, sondern einfach der Umstand, dass ich mein Essen mitführen muss, damit ich nicht ständig in Restaurants oder Fastfoodläden einkehren muss. Das Mealprepping wurde halt durch die Fitnessblogger wieder bekannt gemacht, früher hieß es einfach, dass man seine Tupperbox mit dem Essen mitnimmt. Und auch früher musste man das Essen am Vortag planen, damit es ausreicht.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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